Elizabeth Little studierte an der Harvard University. Sie schrieb und veröffentlichte Artikel in der New York Times und dem Wall Street Journal. Ihr Debütroman „Mördermädchen“(Originaltitel Dear Daughter) landete, nachdem sie zuvor zwei Sachbücher geschrieben hatte, prompt der Bestsellerliste der Los Angeles Times.

Nora Tschirner ist eine deutsche Schauspielerin, Moderatorin, Synchronsprecherin und Musikerin. Schon in der Schulzeit engagierte sie sich in mehreren Theatergruppen, wodurch sie an Wettbewerben von Schultheater teilnahm und ihr, im Jahr 1997, zu ihrer ersten Fernsehrolle in der Kinderserie „Achterbahn“ verhalf. Ihre Schauspielkarriere begann sie mit der Vorabendserie „Sternenfänger“, in der sie eine der Hauptrollen übernahm. Im Jahr 2003 spielte sie gemeinsam mit Matthias Schweighöfer in „Soloalbum“. Im gleichen Jahr gab sie mit „Trainspotting“ ihr Debüt am Hamburger Schauspielhaus. Sie spielte dann in zahlreichen Kinofilmen mit, unter anderem in „Keinohrhasen“, wofür sie etliche Auszeichnungen erhielt, in „Offroad“ und zuletzt in „Macho Man“. Gemeinsam mit Christian Ulmen leitet sie, seit 2003, in der Rolle der Kira Dorn das Ermittlerteam des Tatort Weimar. Als Synchronsprecherin ist sie in den Filmen „Merida“, „Tom Raider“ und „Free Birds“ zu hören.

Oliver Siebeck ist ein deutscher Synchronsprecher. In der Serie „Prison Break“ lieh er dem Agenten Paul Kellerman seine Stimme. Ebenfalls ist er in der Serie Alias in der Rolle des Eric Weiss zu hören. Er hat etliche Hörbücher eingesprochen, dazu gehören „Wer Wind sät“, „Unter Haien“ und „Die sieben Schwestern“.

Mördermädchen

Klappentext:

„Janie Jenkins wird im Alter von 16 Jahren für den Mord an ihrer prominenten Mutter für schuldig erklärt. Das Problem: Janie kann sich selbst nicht daran erinnern, was in der Nacht des Mordes geschehen ist. Als sie zehn Jahre später das Gefängnis verlässt, macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Eine Spur führt sie in eine verschlafene Provinzstadt in South Dakota, wo sie Stück für Stück die überraschende Vergangenheit ihrer Mutter aufdeckt. Am Ende muss Janie sich entscheiden, ob sie weiter unter falscher Identität vor Presse, Polizei und einem möglichen Mörder fliehen will – oder sich der Wahrheit stellt.“

Mördermädchen

Wichtige Informationen zum Hörbuch:

Mördermädchen

Autorin: Elizabeth Little

Sprecher: Nora Tschirner, Oliver Siebeck

Erscheinungsdatum: 21.12.2015

ISBN: 978-3844519341

Verlag: Der Hörverlag

Cover:

Das Cover sagt schon einiges über den Inhalt des Hörbuchs aus, allerdings gefällt es mir nicht so gut. Man sieht einen Teil des Körpers, eines jungen Mädchens, das wie eine Aufnahme eines Sträflings wirkt. Auf dem Schild, auf dem sonst eine Häftlingsnummer steht, ist der Titel des Buchs abgebildet. Der Titel setzt sich durch die pinke Schrift deutlich von der schwarz-weißen Aufnahme ab.

Inhalt:

Ich würde den Titel eher ein psychologischer Spannungsroman mit Krimiansätzen bezeichnen, als einen Thriller. Die Handlung spricht Themen wie die Werte innerhalb der Gesellschaft, die Macht der Medien, ein Familiendrama aber auch Vertrauen und die Geschichte einer Kleinstadt an.
Wir begleiten als Zuhörer die Protagonistin Janie Jenkins. Man bekommt zunächst einen Blick in ihre Vergangenheit und warum sie so lange im Gefängnis gesessen hat. Nach zehn Jahren wird sie für nicht schuldig erklärt, nachdem die Verhandlungen wieder aufgenommen wurden. Trotzdem steht Janie unter enormen Druck, seitens der Öffentlichkeit und Medien, die ihr alle nicht glauben. Man kann sagen, was man will, ich bin der Meinung, dass sich zehn Jahre Gefängnis auf ein sechszehnjähriges Mädchen sehr stark auf den Charakter eines Menschen ausüben, gerade oder vor allem in diesem Alter. Sie hat es sicher nicht leicht dort gehabt, was sich beispielsweise anhand ihrer Gefühle, dass sie nicht in einem Bett, sondern viel lieber in einer Badewanne schlafen will, um die Grenzen besser zu spüren, äußert. Sie ist vor ihrer Inhaftierung ein ziemlich verwöhntes, arrogantes junges Mädchen gewesen, die nicht viel in ihrem Leben arbeiten musste. Es scheint aber auch so, als dass sie nie Halt oder Liebe empfunden hat. Freunde werden keine erwähnt, ihre einzige Bezugsperson ist ihr Anwalt Noah. Mir gefällt an ihr, wie sie sich durchbeißt, welche Stärke sie hat, sie versucht ihre Unschuld zu beweisen, für sich und alle anderen. Ebenfalls mochte ihre Sicht, wie sie viele Dinge sieht und ihre ironische bis sarkastische Ader. Auch die weiteren Charaktere haben mir gut gefallen, sie wurden interessant gestaltet.

Aufbau, Struktur & Stil:

Die Handlung wird aus Sicht von Janie, aus der Ich-Perspektive, erzählt. So ist es mir möglich gewesen, ihre ganz eigene offene und ehrliche Sicht auf viele der Ereignisse zu erhalten. Grundsätzlich mag ich diese Erzählperspektive viel mehr, weil ich mich intensiver mit den Protagonisten verbunden fühle, dies war auch hier der Fall. Ich konnte mich zwar nicht mit Janie identifizieren, dennoch hat sie bei mir durchaus auch Sympathiepunkte sammeln können. Die Autorin hat es leider nicht ganz geschafft, einen konstanten Spannungsbogen aufzubauen, sodass ich erst nach etwa 25 Kapiteln wirklich in der Handlung angekommen war. Danach hatte ich jedoch immer wieder das Bedürfnis die Geschichte weiterzuverfolgen und herauszufinden, wie es weitergeht. Elizabeth Little hat es auch geschafft, mich durch unerwartete Wendungen, auf eine falsche Fährte zu bringen, sodass mich das Ende sehr überrascht hat. In dieser Form hätte ich definitiv nicht mit der Auflösung der Rätsel gerechnet. Anfangs war es, wenn man lediglich zuhört, schwierig die Personen, die eine Rolle spielen zuzuordnen und eine Übersicht zu bekommen. Beim Lesen des Romans ist dies sicherlich einfacher. Ein absolutes Highlight ist für mich die Auswahl der Sprecherin. Niemand anderes hätte mit ihrer Stimme so authentisch und überzeugend Janie Jenkins „verkörpern“ können wie Nora Tschirner. Wirklich eine tolle Leistung, ich habe ihr jeden einzelnen frechen, sarkastischen Satz abgenommen. Es hat mir Spaß gemacht, ihr zuzuhören. Oliver Siebeck hat ja nur kleine Parts übernommen, die zwischendurch eine angenehme Abwechslung darstellen.

Fazit:

Mich hat die Kombination aus der Besetzung der Sprecherin durch Nora Tschirner, der interessanten Protagonistin und einer durchaus spannenden Idee hinter dem Roman begeistern können !!

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.

4-funkelchen