Für den heutigen Gastbeitrag hat Kim-Joëlle einen tollen Bericht über die Grande Mosquée in Paris erstellt. Ein super-Ausflugsziel auch für Familien mit älteren Kindern, oder? Es sind wirklich wunderschöne Bilder entstanden und ein spannender Bericht über ein besonderes Fleckchen in Paris. Vielen Dank Kim!

Gastbeiträge_Kim

Mindestens einmal im Jahr besuche ich Frankreichs wunderschöne Hauptstadt. Eigentlich zwei Mal, einmal im Sommer und das andere Mal im Winter. Ich liebe diese Stadt und verbinde einige schöne Momente mit ihr. Die Terroranschläge vom 13. November letzten Jahres liegen wie ein graues Tuch über der Stadt und man kommt sicherlich nicht als erstes auf die Idee, diesen Ort aufzusuchen, geschweige denn dort eine Moschee zu besuchen. Aber in Mitten von Paris, im fünften Arrondissement findet man die größte Moschee der Stadt – die Grande Mosquée de Paris. Normalerweise darf das Land keine finanziellen Mittel in der Errichtung von Glaubenshäusern in Frankreich stecken, aber als Dank an die Muslime, die im ersten Weltkrieg auf der Seite Frankreichs gekämpft haben, wurde diese Moschee erbaut und 1926 eröffnet. Wenn man heutzutage auf den Eingang der Moschee zu läuft fällt das hohe Minarett auf und die schönen Verschnörkelungen. Der Zugang wird zur Zeit von zwei Soldaten in voller Waffenmontur bewacht, auch ein Nachbeben der Terroranschläge.

Betritt man die Räumlichkeiten stechen einem sofort die aufwendigen Mosaike an der Wand ins Auge, die Marmorsäulen und die vielen wunderschönen Dekorationen. Man geht rechts entlang, ein paar wenige Treppenstufen hoch und bezahlt den Eintritt (drei Euro) bei zwei Musliminnen, die hinter einem kleinen Tresen sitzen und sich unterhalten. Die Stimmung ist ruhig und entspannt, aus den angrenzenden Räumlichkeiten hört man keinen Ton. Ich empfinde dies als sehr angenehm und einladend, vor allem bei den lauten Pariser Straßen vor der Tür. Man folgt dem Flur und bestaunt immer wieder diese wunderschönen Mosaike. Jedes einzelne Steinchen wurde per Hand angefertigt. Zuerst kann man rechts in den Gebetsraum schauen aber leider dürfen ihn Touristen nicht betreten. Danach kommen weitere Räume, ein Brunnen, ein Hochzeitssaal und eine Bücherei. Absolut spannend. Durch mehrere Tore kann man in den Innenhof schauen und entdeckt das kleine Paradies, ein Paradies in einer Moschee, ein Paradies inmitten von Paris.

Grande Mosquée

(c) Kim-Joëlle von chezkimjoelle.de

Ein Paradies inmitten der turbulenten Stadt

Der Innenhof ist komplett mit türkisen kleinen Fliesen ausgelegt, in der Mitte befindet sich ein Brunnen, bepflanzte Flächen mit Rosen und anderen wunderschönen Blumen, die jetzt auch noch im Winter blühten. Immer wenn ich hier bin, genieße ich besonders diesen Moment, wenn ich die Stadt verlasse und in dieses Paradies eintauchen kann. Ich genieße die Ruhe und den Frieden der dort herrscht, die vielen bunten Mosaike und die hellen und freundlichen Farben. Es ist einfach wunderbar. Um dieses schöne Gefühl noch einige Momente zu genießen und nicht direkt wieder in die Stadt heraus zu müssen, trinke ich immer noch einen frischen und absolut leckeren Pfefferminztee im Restaurant La Mosquée. Das Restaurant und Café betritt man über ein paar weiße Treppenstufen und landet unter einem Dach von Bäumen. Überall hört man Spatzengezwitscher. Das Restaurant ist über eine bunte Holztür zu erreichen. Im Empfang kann man sich die leckersten Süßigkeiten aussuchen, viel mit Zucker und Pistazien. Geht man rechts herum, gelangt man in das Restaurant. Die Tische bestehen aus großen goldenen Tabletts, die Stühle und Sitzbänke sind mit wunderschönen orientalischen Stoffen überzogen. Die Inneneinrichtung wirkt nicht besonders luxuriös, sondern eher bodenständig und hübsch. Passend stehen auf der Karte einige Gerichte mit Couscous oder auch typischerweise Tajines mit viel Gemüse, Zitrone und Oliven. Auffällig war, dass auf der Karte überwiegend vegetarische Speisen angeboten werden. Links neben dem Restaurant befindet sich das Café. Fast das gleiche Bild: Tische bestehend aus großen, goldenen Tabletts, ein Brunnen in der Mitte des Raums und Stühle. Im Winter ist es überdacht und im Sommer ragen die Bäume darüber. Hier bekommt man den leckersten (und vermutlich auch süßesten) Pfefferminztee. Typischerweise serviert in kleinen dünnen Gläschen – und nur zwei Euro das Glas – vorsicht heiß! Hier kann man noch mal in aller Ruhe Nachdenken, die Stille genießen und etwas entspannen.

Cay-Moschee

(c) Kim-Joëlle von chezkimjoelle.de

Das kleine Pariser Paradies

Ich liebe diesen Ort, er ist Besonders, hat was ganz eigenes. Hier ist es ruhig, ich genieße die Stille. Im Sommer blühen die schönsten Blumen und die Rosen riechen ganz wundervoll. Die Türen sind für Jedermann geöffnet, für Jedermann der sich auf die Moschee einlassen kann. Und natürlich lohnt es sich – allein schon wegen des kleinen Pariser Paradieses.

Das ist Kim-Joëlle

chez-Kim-Joelle-BannerKim-Joëlle ist Ergotherapeutin (seit 2014) und studiert noch bis März in den Niederlanden Ergotherapie. Sie hat ihren Blog „chez Kim-Joëlle“ im Sommer 2013 gestartet – die Idee und der Name dafür sind während eines Urlaubs in Paris entstanden. In ihrem Blog findet ihr eigens kreierte Rezepten mit Fotos und Reiseberichten – natürlich auch mit Fotos, Motto des Blogs: Hübsche Rezepte und Leckere Bilder!

Wenn ihr mehr zu ihrem Blog und ihren tollen Rezepten erfahren möchtet, schaut doch bei Facebook oder gern auch Twitter vorbei 🙂

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