Jojo Moyes, die mit vollem Namen Pauline Sara Jo Moyes heißt, arbeitete nach ihrem Schulabschluss in mehreren Berufen, bevor sie am Bedford College sowie am Royal Holloway Soziologie studierte. Mithilfe eines Stipendiums konnte sie anschließend erfolgreich Journalismus an der City University London studieren. Sie arbeitete fast zehn Jahre in den verschiedensten Anstellungen beim Independent, welcher auch das Stipendium ausgeschrieben hatte.

Ihr Debüt veröffentlichte Jojo Moyes mit „Sheltering Rain“, welcher im deutschsprachigen Raum unter dem Namen „Die Frauen von Kilcarrion“ bekannt ist. Von nun an konzentrierte sie sich hauptsächlich aufs Schreiben von Romanen und war nur noch gelegentlich als Kolumnistin tätig. Ihren größten internationalen Erfolg feierte die Autorin 2012 mit dem Roman „Ein ganzes halbes Jahr“, welcher in 31 Sprachen übersetzt wurde. Die Filmrechte zum Roman wurden bereits 2013 an das Filmstudio MGM verkauft.

Ein ganz neues Leben

Klappentext:

„Sechs Monate hatten Louisa Clark und Will Traynor zusammen. Ein ganzes halbes Jahr. Und diese sechs Monate haben beide verändert. Lou ist nicht mehr das Mädchen aus der Kleinstadt, das Angst vor seinen eigenen Träumen hat. Aber sie führt auch nicht das unerschrockene Leben, das Will sich für sie gewünscht hat. Denn wie lebt man weiter, wenn man den Menschen verliert, den man am meisten liebt? Eine Welt ohne Will, das ist für Lou immer noch schwer zu ertragen. Ein einsames Apartment, ein trister Job am Flughafen – Lou existiert, aber ein Leben ist das nicht. Bis es eines Tages an der Tür klingelt – und sich eine Verbindung zu Will auftut, von der niemand geahnt hat. Endlich schöpft Lou wieder Hoffnung. Hoffnung auf ein ganz neues Leben.“

Ein ganz neues

Wichtige Informationen zum Buch:

Ein ganz neues Leben

Autorin: Jojo Moyes

Erscheinungsdatum: 24.September 2015

ISBN: 978-3805250948

Verlag: Wunderlich

Cover:

Das Cover ist sehr liebevoll gestaltet worden, so empfinde ich es jedenfalls. Man sieht den Umriss einer jungen Frau inmitten einer Wiese. Um sie herum wachsen viele blaue Blumen, die auch das gesamte Cover umranden. Der Hintergrund ist leicht gelblich, die Frau aber auch die Blumen bilden einen schönen Kontrast zum hellen Hintergrund. Ein inhaltlicher Bezug zum Buch besteht ebenfalls. Mir gefällt das Cover sehr gut.

Inhalt:

Generell kann ich schon mal sagen, dass mir die meisten der Bücher, die ich von Jojo Moyes gelesen habe, sehr zugesagt haben. Natürlich hatte ich doch, nachdem ich ein absoluter Fan des Vorgängers „Ein ganzes halbes Jahr“ bin, recht hohe Erwartungen an ihr neustes Werk. Ich denke, es ist jedoch wesentlich besser das Buch nicht als Fortsetzung der Handlung zu sehen, denn meiner Meinung nach, kann es die nicht geben, weil einer der Protagonisten nicht mehr lebt. Ich würde es eher als eine Art weiterführende Geschichte sehen, das Leben von Lou nach ihrem großen schweren Verlust. Das Thema „Trauerbewältigung“ und die Verarbeitung des Verlusts spielen auf jeden Fall eine entscheidende Rolle.
Ich mochte Lou schon zuvor sehr und hatte daher keinerlei Probleme sie schnell wieder in mein Herz zu schließen. Sie hat mit dem Verlust von Will schwer zu kämpfen und hängt seit einiger Zeit in einem Tief, aus dem sie kaum herausfindet. Nach außen hin gibt sie sich recht normal, zeigt ihre Gefühle nicht. Sie arbeitet in einem Lokal, hat jedoch dort und auch, was die weitere Zukunft angeht keine Perspektive, keine Pläne. Man könnte sagen, sie lebt in jeden Tag einfach so hinein. Ihr Familie versucht ihr immer zur Seite zu stehen und für sie da zu sein. Dennoch fehlt Lou etwas in ihrem Leben. Ich mag Lous Humor sehr, ihre ironische Ader, in der ich mich selbst oft wiederfinden kann. Für mich ist sie eine tolle junge Frau, die schlicht und ergreifend leidet. Allerdings muss ich sagen, dass ich sie gerne vor allem was ihre Motivation und Zukunftsperspektive ab und zu gerne mal geschüttelt hätte.
Durch Zufall trifft Lou auf Sam, den sie für den Vater eines Mitglieds ihrer Selbsthilfegruppe hält. Sam ist Sanitäter, ein sehr ruhiger, teils jedoch auch verschlossener Mann, der den Menschen gegenüber, die er liebt, jedoch äußerst herzlich ist. Er ist ein Mann, der Träume hat und diese gerne nach und nach verwirklichen möchte. Sam hat schon einige Enttäuschungen durchlebt und braucht ein wenig Zeit, um sich zu öffnen. Ich finde ihn sehr liebenswert und attraktiv, ein Mann mit breiten Schultern, an den man sich auch gerne mal anlehnen kann.
Es war schön, Lous Familie wieder zu erleben und auch ihre Weiterentwicklung beobachten zu dürfen, ebenso die von Lou, welche ich als sehr authentisch empfinde. Mir hat die Gestaltung aller Charaktere sehr gut gefallen.

Aufbau, Struktur & Stil:

Erzählt wird die Handlung aus Lous Sicht, also aus Sicht der Protagonistin in der Ich-Perspektive. Dadurch, aber auch durch die Tatsache, dass ich Lou schon kannte und mochte, habe ich sehr schnell einen detaillierten und umfangreichen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommen. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Lebenslage verstehen. Jojo Moyes versteht es sehr gut, emotional aber auch bildlich die Situationen zu beschreiben, sodass man sich als Teil der Geschichte sieht. Äußerst vorsichtig und behutsam geht sie auf die Gefühle ihrer Protagonistin ein, was mir sehr gut gefallen hat. Das Buch lässt sich flüssig und angenehm lesen, ich hatte nie Probleme der Handlung oder den Gedankengängen zu folgen. Mich hat das Buch, nachdem ich es einmal begonnen hatte, wahnsinnig gefesselt und ich habe es an einem Tag durchgelesen.

Fazit:

Ich mag es ja eigentlich nicht Bücher miteinander zu vergleichen, da dies aber offiziell die Fortsetzung von „Ein ganzes halbes Jahr“ ist, muss ich sagen, dass mir der Vorgänger ein klein wenig besser gefallen hat. Nicht weil dieses Buch schlecht geschrieben ist, einfach weil mich die Geschichte von Lou und Will zu Tränen gerührt und mich sehr berührt hat. „Ein ganz neues Leben“ hat mich ebenfalls gefesselt und berührt, dennoch ist mein Favorit „Ein ganzes halbes Jahr“, wenn ich mich zwischen beiden Büchern entscheiden müsste.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.

4-funkelchen