Rezension zur gesamten Adolescentia Aeterna – Reihe [FSK 18]

Jetzt wird es heiß, denn bei Adolescentia Aeterna dreht sich (fast) alles um Sex. Ich möchte euch nun die Reihe im Gesamten vorstellen, so enthält dieser Beitrag natürlich den ein oder anderen Spoiler. Wer ganz unschuldig in die Reihe starten möchte, sollte den Beitrag an dieser Stelle abbrechen. Ansonsten sage ich herzlich Willkommen zum wirklich „fickrigsten“ Buch, das ich bisher gelesen habe.

[Solltest du nicht 18 Jahre alt sein, rate ich davon ab, das Buch zu kaufen. Das kann verstörend wirken.]

Klappentext (Teil 1): Auf der Suche nach einem Thema für ihre Dissertation stößt Eva auf die seit Jahrtausenden existierende Sekte „Adolescentia Aeterna“. Welches Geheimnis hütet die Bruderschaft der „Ewigen Jugend“, deren Mitglieder angeblich Jahrhunderte alt sind? Weshalb übt der geheimnisvolle Fremde, den Eva in einem Lokal kennenlernt, trotz seines überheblichen Charakters und seiner dunklen Seele solch eine Anziehung auf Eva aus? Mit dem, was sie von ihm erfährt, verändert sich ihr Leben für immer. Doch Vorsicht! Nichts ist so, wie Sie es erwarten! Nicht Twilight – nicht Shades of Grey: Der Roman dreht sich um einen Geheimbund, um Ewige Jugend und um Blut. Doch Adolescentia Aeterna ist kein Vampirroman. Die Bruderschaft erhält ewige Jugend auf eine ganz besondere Art und Weise. In Adolescentia Aeterna geht es um Leidenschaft, um Überlegenheit und um Unterwerfung. Aber Adolescentia Aeterna handelt nicht von „Blümchensex“ oder von „typischem“ Sadomasochismus. Dieses Buch soll provozieren!

Cover: Die Cover ähneln sich einander sehr und sind zugegebenermaßen nicht wirklich schön anzusehen. Sie wirken einfach zu statisch, zu sehr aneinandergesetzt. Das passt nicht so ganz. Auch, wenn ich nackte Männerkörper liebe und auch der Kelch inhaltlich durchaus seine Bewandtnis hat, gefällt es mir nicht. Schade, denn die Geschichte dahinter ist besser gelungen.

Inhalt: Wir befinden uns in einer Welt, die unserer Realität durchaus entspricht. Alle Punkte stimmen überein, bis auf die Tatsache, dass es eine kleine Sekte gibt, die seit Jahrtausenden besteht – bei gleichbleibenden Mitgliedern. Inhatlich finde ich das wirklich schwer umzusetzen. Menschen verändern sich im Laufe des Lebens stark, und normal werden sie nicht mal 100 Jahre alt. Ich habe mich gefragt, ob die Männer nach tausend Jahren tatsächlich noch so menschlich sein können. Klar, in manchen Punkten sind sie abgestumpft, aber bei anderen Punkten scheint noch ziemlich alles rege zu sein… Für mich wäre das eine große Logikfrage: Wären diese Männer nach der Zeit tatsächlich noch so still und würden im Hintergrund agieren, oder aber würden sie nicht schon lange ihre Macht missbraucht haben? Diese Männer jedenfalls haben es nicht. Sie haben nicht das große Geld, leben aber auch nicht auf der Straße. Im Mittelpunkt ihres Lebens steht Sex. Vor allem der Älteste muss regelmäßig Sex haben, um „Die Macht“ erhalten zu können. Auf einem Fest, welches alle paar Jahrzehnte stattfindet dann der Knüller: Er darf sich eine Partnerin suchen, mit der er über längere Zeit zusammen bleibt, so…ein Jahr. Natürlich müssen seine 21 Brüder aber vorher mit ihr geschlafen haben – Produkttest und so, ihr versteht 😉 Aus sexueller Sicht vielleicht ein anregender Gedanke, aber menschlich gesehen finde ich das schon hart. Nichts gegen einen kleinen Gang Bang, aber 21 junge Adonis-Männer? Hui. Das packt nicht mal meine sexuelle Fantasie 😉

Letztlich dreht sich die ganze Geschichte um diese Macht, dass sie erhalten werden muss und um Sex. Der Älteste verliet sich, möchte treu bleiben und bringt damit sich und seine Brüder in Lebensgefahr. Jetzt geht es darum, ob Eva ihre moralischen Bedenken und Werte über Bord wirft, für einen Mann, den sie liebt. Ich empfand es als falsch. Völlig falsch. Auch die erotischen Abenteuerchen, die abgeschwächt worden sind, indem sie andere nie gküsst hat… Alles war für mich falsch. Einen Dreier kann ich noch irgendwie akzeptieren, aber Hey…21 Brüder….? Für mich war das leider too much. Dabei bin ich nicht sehr prüde eigentlich… Wenn Eva das wenigstens gewollt hätte, durch eine nymphomane Ader vielleicht. Aber nein, sie litt darunter. Darf Liebe so weit gehen? Ich denke nicht… Hier wurde ein Mensch komplett umgepolt, verliert alles – das ist schade, denn letztlich war alles umsonst. Aber lest selbst, wie es endet.

Aufbau und Struktur: Inhaltlich konnte man dem Buch eigentlich gut folgen, aber ich habe mich schwer getan. Ich weiß nicht genau woran es lag,. . Die Handlung war nicht allzu komplex. Klar es gab kleine Intrigen, aber letztlich war die Story ziemlich simple gestrickt. Aber für die Bücher habe ich vergleichsweise ewig gebraucht. Lag es an der harten Kost? War der Stil zu anspruchsvoll? Ich weiß es nicht. Jedenfalls habe ich je Buch dreimal so viel Zeit benötigt, wie vergleichsweise dicke Bücher. Und ich wollte es oft aus der Hand legen. Aber am Stil kann es eigentlich nicht gelegen haben.

Stil: Stilistisch finde ich die Bücher von Betty Kay angenehm zu lesen. Sie bedienen sich gehobener Sprache, aber dennoch wirft sie auch nicht mit zu vielen Fachtermini herum. Das ist defitniv kein Jugendbuch, sonst wäre auch kein FSK 18 Verweis mit drauf 😉 Dementsprechend für junge Erwachsene und älter gedacht. Dem  ist der Stil durchaus angepasst. Ich konnte mir so manche Szene bildlich vorstellen, sie schafft es, die Geschichte lebendig werden zu lassen. Adjektive werden aber dennoch gezielt eingesetzt, damit es nicht zu blumig wird. Genau richtig einfach. Ich mag das gern.

Gesamteindruck: Nunja, was soll ich sagen. Die Handlung der Bücher „Entdeckung der ewigen Jugend“ „Und Neuordnung der ewigen Jugend“ war noch in Ordnung. Gegen den Stil gibt es nichts zu sagen. Das waren ziemlich erotische Romane, mit einem Hauch Fantasy/Mystery. Es fehlen zwar die Vampire, aber eine ewig lebende Sekte hat schon was. Aber Band 3 hat mich völlig aus dem Konzept geworfen. Was für Eva und Jul vielleicht selbstverständlich ist, grenzt für mich schon fast an Massenmord… Wenn der Körper für bestimmte Dinge nicht beschaffen ist, sollte man es einfach gut sein lassen. Wer weiß, wie viele Leben in den 50 Jahren vergingen, ehe sie begonnen haben. Letztlich fand ich den letzten Teil moralisch wirklich grenzwertig und das Ende war für mich schockierend. Zumal ich nicht wirklich verstanden habe, warum es so kam?! Die gesamte Reihe bewerte ich mit 4 von 5 Funkelchen, wobei Band 1 und 2 ausschlaggebend sind. Band 3 würde alleinstehend schlechter bewertet werden, das muss ich klar zugestehen.