Achim Buch ist ein deutscher Schauspieler sowie Synchronsprecher. Er absolvierte seine Schauspielausbildung an der Folkwangschule in Essen und gehörte unter anderem bereits zu den Ensembles des Hessischen Staatstheaters, des Nationaltheaters Mannheim und des Schauspiels Frankfurt. Als Hörbuchsprecher hat er zahlreiche Hörbücher eingelesen, dazu gehören auch die Krimis von Jo Nesbo: „Rotkehlchen“, „Die Larve“ und „Koma“.

Merete Brettschneider ist eine deutsche Schauspielerin, Hörbuch- und Synchronsprecherin. Sie hat zahlreiche feste Rollen in unterschiedlichen Hörbuchreihen und wirkt bei Gesangsproduktionen mit. Als Hörbuchsprecherin hat sie schon viele Bücher eingelesen, unter anderem „Fifty Shades of Grey“, „Obsidian- Schattendunkel“ und „Zeugenkussprogramm“.

Anne Weber ist eine deutsche Schauspielerin. Ihre Schauspielausbildung absolvierte sie an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum. Engagiert war sie schon am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, sowie im Hamburger St.Pauli Theater und am Schauspielhaus in Köln. In Fernseh- oder Filmrollen ist sie sehr selten zu sehen. Als Hörbuchsprecherin kennt man sie bisher aus „Die Engelmacherin“ und „Zwanzig Zeilen Liebe“.

Samuel Weiss ist ein schweizer Schauspieler und (Theater-)Regisseur. Er ist auch als Rundfunkmoderator und Hörspielsprecher tätig. Seine Schauspielausbildung absolvierte er am Max-Reinhart-Seminar in Wien, schloss sie jedoch, weil keine Idee für eine Abschlussarbeit hatte, nicht ab. Er spielte in vielen verschiedenen Schauspielhäusern, unter anderem in Tübingen, Salzburg und Wien. Seit 2001 ist er ein festes Mitglied des Ensembles am Schauspielhaus Hamburg. Für den Süddeutschen Rundfunk arbeitet er nebenbei als Sprecher und Moderator.

Zwanzig Zeilen Liebe

Klappentext:

„Sorg dafür, dass dein Vater sich wieder verliebt. Iss jeden Tag Gemüse. Trau keinem Mann mit übermäßigem Bartwuchs. Tanz auf meiner Beerdigung zu Dean Martin. Nacht für Nacht bringt Stella diese und andere Zeilen zu Papier. Doch es sind nicht ihre eigenen Gedanken und Wünsche. Die Hospizschwester schreibt Abschiedsbriefe im Auftrag ihrer schwer kranken Patienten und überreicht deren Nachrichten, nachdem sie verstorben sind. Bis sie einen Brief verfasst, bei dem sie keine Zeit verlieren darf. Denn manchmal lohnt es sich zu kämpfen: Für die Liebe. Für das Glück. Für den einen Moment im Leben, in dem die Sterne am Himmel ein wenig heller leuchten …“

Zwanzig Zeilen neu

Eine Achterbahn der Gefühle !!

Wichtige Informationen zum Hörbuch:

Zwanzig Zeilen Liebe

Autorin: Rowan Coleman

Sprecher: Achim Buch, Merete Brettschneider, Anne Weber, Samuel Weiss

Erscheinungsdatum: 31.08.2015

ISBN: 9783869522920

Laufzeit: 606 Minuten

Verlag: Osterworld

Cover:

Mir gefällt die Gestaltung von dem Cover wirklich sehr. Sie ist sehr schlicht geworden und passt für meinen Geschmack gerade deshalb gut zum Inhalt des Buchs. Man sieht viele kleine Zeichnungen, beispielsweise einen kleinen Brief, Wolken und Blumen, vor einem weißen Hintergrund. Was ich wirklich auch sehr schön finde, ist, dass man, wenn man das Cover aufklappt, innen noch mehrere Briefausschnitte abgedruckt sehen kann.

Inhalt:

Das Hörbuch hat mich äußerst nachdenklich gestimmt, muss ich sagen. Es hinterfragt den Sinn des Lebens und lässt den Hörer mit Fragen zurück. Für mich zeigt es, wie wichtig Gespräche zwischen Menschen sind. Sei es um soziale Kontakte knüpfen zu können oder innerhalb einer Partnerschaft oder Freundschaft, um dem anderen mitteilen zu können, wie es einem geht, was einem fehlt oder gut tut. Gerade Gespräche, habe ich in der heutigen Zeit leider häufig den Eindruck, kommen zu kurz. Entweder aus Zeitmangel, alles muss schnell gehen, oder weil die Prioritäten schlicht und ergreifend in dem Moment auf einer anderen Sache liegen (ein Beispiel, was mir jetzt einfällt, wäre, dass früher eine Mahlzeit stets gemeinsam mit der Familie eingenommen wurde, was ja auch immer eine Möglichkeit zum Gespräch gegeben hat. Heute essen viele Menschen alleine, gemeinsam oft vor dem Fernseher, was ich wirklich schade finde.)

Im Hörbuch erfahren wir von verschiedenen Protagonisten, die alle durch den Kontakt zu der Nachtschwester Stella miteinander verbunden sind. Ebenso wird uns auch die Geschichte von Stella erzählt, die mich auch sehr berührt hat. Stella ist eine junge Frau, die schon sehr früh ihren Mann Vincent geheiratet hat. Stella, eine wahnsinnig einfühlsame, empathische Frau, läuft vor ihrem eigenen Leben davon. Sie geht ihrem Mann, der durch einen Kriegsunfall schwer traumatisiert ist und sich total verändert hat, aus dem Weg. Sie leben nebeneinander her. Sie leidet sehr darunter, vermisst die Nähe zu ihm.

Eine weitere Protagonistin ist Hope, ein 17-jähriges Mädchen, das an Mukoviszidose erkrankt ist, ihr Leben jedoch noch vor sich hat. Sie nimmt sich sehr zurück, lebt ständig in der Angst Bakterien aufzunehmen und versteckt sich ein wenig vor allem. Erst durch den Kontakt mit einem sterbenskranken Mädchen, das sie im Hospiz kennenlernt, ändert sie ihre Lebenseinstellung und will möglichst viel erleben, traut sich viel mehr zu und kommt aus sich heraus. Auch Hugh ist ein Protagonist dieses Buchs. Er ist recht einsam, hat wenig Kontakt zu anderen Menschen. Hugh scheint bzw. meint, dass er nach seiner Trennung, kein besonders großes Bedürfnis hat, Kontakt zu seinen Mitmenschen aufzunehmen. Für seine Arbeit lebt er und sein einziger „Gesprächspartner“ ist sein Kater. Ich würde ihn schon als ein wenig eigenbrötlerisch und speziell bezeichnen. Das ändert sich als nebenan neue Nachbarn einziehen und er plötzlich wieder „gebraucht“ wird. Alle Charaktere sind liebevoll und authentisch gestaltet worden. Ich fand sie alle auf ihre Weise sehr interessant und sympathisch.

Aufbau, Struktur & Stil:

Dem Erzählstil konnte ich, ebenso wie im vorherigen Roman der Autorin, sehr angenehm, abwechslungsreich und flüssig folgen, sodass es mir möglich war, es innerhalb kürzester Zeit zu hören. Rowan Coleman gelingt es wunderbar, die geschriebenen Einträge bzw. Briefe der Patienten von Stella mit den Lebensgeschichten der Protagonisten zu verknüpfen und sie ineinander zu verweben. Die Briefe an sich gehören nicht zur eigentlichen Handlung, sind jedoch wunderbar integriert worden und geben dem Hörer zwischendurch auch die Gelegenheit, trotz des ernsten Themas auch schmunzeln zu können. Das Buch ist insgesamt sehr berührend und bewegend. Die bildliche und gefühlvolle Schreibweise hat mich einfach intensiv berührt und klingt immer noch ein wenig nach. Für mich waren die Sprecher wirklich wunderbar gewählt, sie haben die Ernsthaftigkeit aber auch die Leichtigkeit an mancher Stelle, authentisch vermitteln können und mich in der Erzählung schier gefesselt.

Fazit:

„Zwanzig Zeilen Liebe“ ist ein sehr ergreifendes, berührendes Hörbuch, welches ich euch nur ans Herz legen kann !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

Bewertungssteinchen