Karin Slaughters Kindheit hat ihr Leben scheinbar langfristig beeinflusst, und zwar dadurch, dass sie in einer Gegend aufwuchs, in der die Kriminalitätsrate sehr stark anstieg, im Besonderen die Rate der Kapitalverbrechen. Bevor sie begann als Schriftstellerin zu arbeiten, war sie Inhaberin einer Werbeagentur. Anfang der 2000er Jahre verkaufte sie die Agentur. Erst 2001 erschien ihr erster Kriminalroman „Blindsighted“, der im deutschsprachigen Raum unter dem Namen „Belladonna“ veröffentlicht wurde. Zuvor hatte sie 5 Romane verfasst, die jedoch nie verlegt wurden. Sie gehört zu den erfolgreichsten Autoren des Genres. „Schattenblume“, „Gottlos“ und „Tote Augen“ sind nur einige ihrer Bücher.
Pretty Girls
Klappentext:
„März 1991. Nach einer Party kehrt die 19-jährige Julia nicht nach Hause zurück. Die eher halbherzig geführten Ermittlungen laufen ins Leere. Eine Leiche wird nie gefunden. Weder die Eltern noch die beiden Schwestern der Vermissten werden je mit dem Verlust fertig. Vierundzwanzig Jahre später erschüttert eine brutale Mordserie den amerikanischen Bundesstaat Georgia. Und die frisch verwitwete Claire ist vollkommen verstört, als sie im Nachlass ihres verstorbenen Mannes brutales Filmmaterial findet, in dem Menschen ganz offensichtlich vor der Kamera auf grausame Weise ermordet werden. Eines der Opfer glaubt sie zu erkennen. Doch was hatte ihr verstorbener Mann damit zu tun? Wer war der Mensch wirklich, den sie über zwanzig Jahre zu kennen glaubte? Claire begibt sich auf eine lebensgefährliche Spurensuche, die sie immer dichter an eine unfassbare Wahrheit führt. Und an den eigenen Abgrund.“
Schockierend, brutal und fesselnd !!
Wichtige Informationen zum Buch:
Pretty Girls
Autorin: Karin Slaughter
Erscheinungsdatum: 07.12.2015
ISBN: 9783959670074
Verlag: Harper Collins
Cover:
Das Cover ist schon zweideutig, man muss es sich genau anschauen, um beide Gestaltungen zu erkennen. Es ist ziemlich gruselig, daher ist es wirklich gut auf den Inhalt des Buchs abgestimmt. Vordergründig sind die Schatten zweier Frauen zu sehen. Innerhalb der Schatten ist der Umriss eines weiteren Gesichts zu erkennen. Über den Köpfen der zwei Frauen steht der Titel, der mit roter Farbe unterlegt ist.
Inhalt:
Karin Slaughter ist eine meiner Lieblingsautoren im Genre des Thrillers. Sie spricht in diesem Buch jedoch wesentlich härtere Themen an, als man es von ihr gewöhnt ist. Sie thematisiert verschiedene Foltertechniken, Vergewaltigung, Entführung und das Drehen von Snuff Filme. Auch das Darknet, in dem Snuff Videos gehandelt werden, wird angesprochen. Viele dieser Details waren mir nicht näher bekannt.Generell muss ich vorab sagen, dass man das Buch nicht lesen sollte, wenn man eher zartbesaitet ist und auch einen sehr hohen Nervenkitzel nicht gut aushalten kann. Ich selbst bin normal nicht empfindlich, aber an einigen Stellen musste ich echt hart schlucken.
Die Protagonisten, die wir durch das Buch begleiten, sind Claire und Lydia. Sie haben beide kein leichtes Leben und vor allem die Gemeinsamkeit, dass sie in ihrer Vergangenheit schon einiges durchgemacht haben. Beide haben sie eine Schwester verloren, die eines Abends spurlos verschwand und deren Tod zwar vermutet aber nie bestätigt werden konnte. Die Schwestern sind sehr unterschiedlich. Claire lebt mit ihrem Ehemann Paul zusammen, in einem großen Haus. Sie arbeitet nicht und ist vor Kurzem erst wegen eines tätlichen Angriffs aus dem Gefängnis gekommen. Lydia war lange Zeit drogenabhängig und hat sich alles in ihrem Leben hart erarbeiten müssen. Mittlerweile besitzt sie eine eigene Tierarztpraxis und ein kleines Häuschen. Lydia hat eine Tochter, Dee und einen Partner, der gleichzeitig ihr Nachbar ist. Mir war Lydia sehr sympathisch, auch wenn sie eine sehr bewegte Vergangenheit hat oder gerade deshalb, hat es mir sehr gefallen, was sie aus ihrem Leben gemacht hat. Die Charaktere sind alle wirklich toll gelungen, sehr facettenreich, interessant und ihre Entwicklung ist äußerst authentisch gestaltet worden.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung ist in drei verschiedene Erzählstränge aufgeteilt. Auch die Perspektive, aus der die Geschichte uns erzählt wird, wechselt. Neben der Perspektive, die aus Sicht der Protagonistin Claire berichtet, was geschieht, sind immer wieder Tagebucheinträge ihres Vaters eingebaut. Die Handlungsstränge werden von Karin Slaughter sehr gekonnt miteinander verbunden. Durch den häufigen Wechsel der Handlung und viele sehr überraschende Wendung schafft sie es sehr schnell und dann auch kontinuierlich ein hohes Maß an Spannung aufzubauen. Nicht selten passieren Ereignisse oder entwickelten sich Dinge, mit denen ich nicht gerechnet hatte, was mir sehr gut gefallen hat. Die Autorin schafft mittels der detaillierten, bildlichen Beschreibung der Szenen eine wirklich gruselige, explosive Atmosphäre. Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden durchgelesen, es hat mich schlicht und ergreifend so schockiert und gefesselt, dass ich es nicht mehr weglegen konnte.
Fazit:
Karin Slaughter ist es gelungen, mich mit dieser Geschichte wahnsinnig zu gruseln aber dennoch zu fesseln !! Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus.
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.
Hallo Jasmin,
ja darauf habe ich gewartet. Danke für die Vorstellung, hatte ich noch nicht auf dem Radar. Momentan ist es schwer gute und dunkle Thriller zu finden, die nicht Massenstream sind und somit sich eh gleichen wie ein Ei dem Anderen.
Kommt sofort auf meine WuLi
Liebe Grüße
Tanja