Und du bist nicht zurückgekommen

Autorin: Marceline Loridan-Ivens

Sprecherin: Iris Berben

Erscheinungsdatum: 22. September 2015

ISBN: 9783862315956

Verlag: Der Audio Verlag

Marceline Loridan Ivens ist eine französische Regisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin.

Im Buch/Hörbuch „Und du bist nicht zurückgekommen“ verarbeitet sie ihre schrecklichen Erfahrungen, die sie selbst als Jugendliche im Konzentrationslager Birkenau durchleben musste.

Iris Berben ist eine deutsche Schauspielerin.

Sie hat schon diverse Hörbücher eingesprochen, unter anderem auch verschiedene Lesungen aus dem Tagebuch von Anne Frank.

Iris Berben setzt sich sehr intensiv mit dem Land Israel und seinen Wurzeln auseinander. Im Jahre 2002 erhielt sie, vom Zentralrat der deutschen Juden in Deutschland eine Auszeichnung für ihr kontinuierliches Engagement gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und für das Existenzrecht Israels in sicheren Grenzen.

Cover:

Das Cover ist schlicht und in grau abgesetzten Farbtönen gestaltet. Lediglich der Titel des Hörbuchs ist, neben dem Namen der Autorin und der Sprecherin, in schwarzer Schrift abgedruckt. Es ist gerade aufgrund seiner Schlichtheit, für mein Empfinden, sehr passend zum Inhalt des Buchs.

Klappentext:

zurückgekommen

Foto: Lena Wilczynski

„Marceline ist fünfzehn, als sie zusammen mit ihrem Vater ins Lager kommt. Sie nach Birkenau, er nach Auschwitz. „Du wirst vielleicht zurückkommen, weil du jung bist, aber ich werde nicht zurückkommen“, sagt er ihr beim Abschied. Und er wird recht behalten. Siebzig Jahre später versucht Marceline in einem Brief an den Vater, vom Unsagbaren zu erzählen: von ihrer Zeit in den Lagern, von ihrer Rückkehr nach Frankreich und vor allem ihrem Leben danach. Oder eher: von der Unmöglichkeit eines Lebens danach.“

Inhalt:

Es fällt mir nicht leicht, über ein solch erschütterndes Thema zu schreiben. Jeder kennt die Geschichten über die Menschen, die in Zügen wie die Tiere zusammengepfercht in Arbeits- oder Konzentrationslager abtransportiert wurden. Und das war für viele von ihnen, nur der Beginn einer schrecklichen Zeit, die nur wenige Menschen überlebt haben. Doch wie kann man dort überleben? Woher haben sich manche von ihnen die Kraft oder den Willen gehabt, dieses Martyrium durchzustehen?

Marceline Loridan-Ivens gibt uns als Hörer einen intensiven Einblick in ihr Leben, der manch eine Frage offen lässt, aber auch auf einige eingeht.

Intensiv und berührend erzählt sie nicht nur die Schrecken des Holocaust, sondern auch die Einsamkeit in ihrem Leben in der Zeit nach der Deportation. Wahnsinnig eindrücklich bleiben einem als Zuhörer, vor allem die Auswirkungen der Lagerzeit in Erinnerung. So konnte Marceline in den ersten Monaten nach der Rettung nicht ertragen auf Matratzen zu schlafen, sondern zog den Boden als Schlafplatz vor.

Die Lebensgeschichte von Marceline Loridan-Ivens hat mich wahnsinnig berührt und nachdenklich gestimmt. Mir war vorher nicht bewusst, in welchem Ausmaß, die Überlebenden in ihrem weiteren Leben unter dem Martyrium im Konzentrationslager leiden, vom Körperlichen abgesehen.

Aufbau, Struktur & Stil:

Die Handlung wird aus Marcelines Sicht, in der Ich-Form, erzählt. Es weist durch die Erzählform in Form eines Briefes, deutlich autobiografische Züge auf. Dadurch berührt und bewegt der Inhalt mich als Hörer noch um einiges stärker. Auch die ruhige und sehr authentische Lesung von Iris Berben trägt einen Großteil dazu bei.

Der Erzählstil wird von persönlichen Details, Erinnerungen und einigen Zeitsprüngen bestimmt. Diese waren jedoch ins sich stets schlüssig nachzuvollziehen, da sie sich ja aus der Gegenwart an ihre Vergangenheit erinnert. Ihre Erlebnisse und Erfahrungen, die sie sammeln musste, sind am Tag und in der Nacht in Form von Träumen präsent und bestimmen ihr Leben, auch heute noch.

Fazit:

Die Geschichte von Marceline ist ganz sicher keine leichte Kost, aber eine sehr berührende, bereichernde Lebensgeschichte vorgetragen von einer wunderbar gewählten, authentischen Sprecherin, die einen zum Nachdenken bringt. Von mir gibt es eine klare Hörempfehlung.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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