Samariter

Autorin: Jilliane Hoffmann

Erscheinungsdatum: 31.Juli 2015

ISBN: 978-3805208949

Verlag: Wunderlich

Jillianne Hoffmann ist eine US-amerikanische Schriftstellerin. Bevor sie begann Romane zu schreiben, war sie stellvertretende Staatsanwältin und juristische Beraterin. Jahrelang unterrichtete sie Spezialeinheiten der Polizei in juristischen Angelegenheiten.

Ihr Debütroman „Cupido“ erschien im Jahr 2004.

Seitdem veröffentlichte sie u.a. „Morpheus“, „Mädchenfänger“ und „Samariter“.

Cover:

Der Hintergrund des Covers ist in einem dunklen Grünton gestaltet. Etwa mittig wurde der Titel in gelben Buchstaben gedruckt. Etwas unterhalb des Titels schlecht der Schatten einer Katze entlang. Auf und oberhalb der Katze sind Blutflecken zu sehen.

Einen direkten inhaltlichen Bezug zum Buch sehe ich nicht.

Klappentext:

Samariter

Foto: Lena Wilczynski

„Eine bestialische Mordserie erschüttert Süd-Florida: Junge Frauen werden entführt und zu Tode gequält, ihre Leichen inmitten von Zuckerrohrfeldern abgelegt. Die Polizei hat keine Spur. Bis eine Zeugin auftaucht: Eines Nachts, während eines schweren Tropensturms, beobachtet die junge Mutter Faith Saunders eine Frau, auf der Flucht vor einem Mann. Starr vor Angst begeht Faith einen folgenschweren Fehler. Und ihr Leben verwandelt sich in einen Albtraum…“

Inhalt:

„Samariter“ war das erste Buch, welches ich von der Autorin Jilliane Hoffmann gelesen habe.

Es spricht sehr düster die Themen Schuld und Zivilcourage aber auch die Grenzen eines Rechtssystems an. Auch die Macht, die die Presse ausüben kann, ist ein wichtiger Punkt in dieser Handlung.

Die Macht der Presse, die in diesem Buch wieder einmal durch reißerische Schlagzeilen Menschen Schaden zufügt, erschreckt mich persönlich immer wieder. Dazu fällt mir nur ein „für eine gute Story, über Leichen gehen“, getreu dem Motto, Hauptsache die Auflage stimmt.

Faith, die Protagonistin, ist eine eher labile Frau mittleren Alters. Seitdem ihr Mann sie vor einiger Zeit betrogen hat, fühlt sie sich allein gelassen, kraftlos und trinkt immer regelmäßiger größere Mengen Alkohol. Auch in ihrer Schwester oder durch Freunde findet sie wenig Halt.

Sie leidet unter der Situation und kann ihrem Mann nicht mehr vertrauen. Gleichzeitig hat sie das Gefühl bei der Erziehung bzw. dem Umgang mit ihrer kleinen Tochter Maggie zu versagen.

Ich dachte mir oft, dass sie sich aber auch selbst teils unter starken Druck setzt, wobei sie das sicher unbewusst tut. Mir tat Faith leid, weil sie einfach völlig überfordert schien und aus dem Gefühl heraus, in dieser besagten Nacht ihre Tochter schützen zu wollen, gerät ihre Lebenssituation nur noch mehr aus den Fugen.

Neben Faith spielt auch Maggie eine wichtige Rolle. Sie ist ein kleines, interessantes Mädchen, welches jedoch nicht ganz einfach zu Händeln ist. Bei ihr wurde die Diagnose ADHS gestellt, was ich jetzt persönlich nicht direkt mit Problemen in Verbindung setze. Sie hat jedoch auch Entwicklungsverzögerungen und vor allem im Sozialverhalten finde ich sie stark auffällig. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist stark schwankend, mal lässt Maggie Faith sehr nah an sich heran, dann wiederum hat man als Leser das Gefühl, sie haben überhaupt keine Bindung zueinander.

Auffallend spannend finde ich auch die unterschiedlichen Charakterzüge der Polizisten.

Aufbau/Struktur & Stil:

Direkt zu Beginn des Romans ist man als Leser mitten im Geschehen. Durch die Umstände(die dunkle, stürmische Nacht), welche sehr bildlich beschrieben werden, wird eine sehr hohe Spannung aufgebaut. Ich konnte mich direkt in die Situation hineinversetzen und fand es wirklich gruselig. Leider kann die Autorin sie nicht über die ganze Handlung hinweg halten, was wirklich schade ist.

Trotzdem habe ich mich wirklich gut unterhalten gefühlt. Der Leser erfährt sehr viele Details über Faith seelischen Zustand oder ihre psychologische Verfassung.

Der Schreibstil von Jilliane Hoffmann ist angenehm und sehr flüssig. Man spürt, dass sie ein sehr großes Hintergrund Wissen bzgl. Rechtssystem, Polizeiarbeit und Gerichtsverfahren hat.

Die Kapitellänge ist gut gewählt. Erzählt wird die Handlung in der dritten Person, lediglich einzelne kursiv gedruckte Gedankengänge der Protagonisten sind in der Ich-Form geschrieben.

Fazit:

„Samariter“ ist ein gelungener Thriller, der jedoch Fans von blutrünstigen Handlungen nach etwa der Hälfte des Buches enttäuschen wird. Mir hat es Spaß gemacht ihn zu lesen und ich empfehle ihn gern weiter!!

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.

4-funkelchen