Julischatten

Autorin: Antje Barbendererde

Erscheinungsdatum: 1. Januar 2012

ISBN: 978-3401065892

Verlag: Arena Verlag

(Gastrezension)

Antje Babendererde arbeitete vor ihrer Karriere als Autorin als Hortnerin, Töpferin und Arbeitstherapeut in. Seit 1996 ist sie als freiberufliche Autorin tätig. Ihre Bücher beschäftigen sich häufig mit der heutigen Lebenssituation der Indianer in Nordamerika.

Sie hat bisher u.a. „Libellensommer“, „Lakota Moon“ und „Julischatten“ veröffentlicht.

Cover:

Auf dem Cover kreist ein Adler in der Luft, im unteren Drittel ist eine große Steppenlandschaft mit großen Grashalmen zu sehen.

Für mich ist dieses Bild perfekt zum Inhalt des Buches gewählt. Der Adler ist für mich ein Symbol für die Freiheit und Stärke aber auch für Traditionen.

Klappentext:

Foto: Lena Wilczynski

„Nach einer Alkoholvergiftung wird Sim von ihren Eltern ins Pine-Ridge -Indianerreservat geschickt. Doch was Verbannung sein sollte, wird für Sim zur Rettung. Denn dort lernt das Mädchen die beiden Freunde Jimi und Lukas kennen. Während sie sich Hals über Kopf in den coolen Jimi verliebt, zeigt der blinde Lukas Sim eine Welt, die ihr wieder lebenswert erscheint. Doch dann ziehen Schatten über der Prärie auf.“

Inhalt:

Leider hat es ein wenig gedauert, bis mich die Geschichte in ihren Bann gezogen hat. Die ersten 70 Seiten fand ich doch recht langatmig, danach ist es mir leichter gefallen und den Rest habe ich schlichtweg verschlungen:-)

Die Themen, die die Autorin finde ich für die Zielgruppe des Romans sehr passend. Es geht um den Missbrauch von Drogen und Alkohol, Liebe, Sex und das Gefühlschaos, welches in der Pubertät durchlebt wird.

Die Protagonistin Sim(Simona) ist eine äußerlich sehr „bunte“ und auffallende Persönlichkeit. Sie erscheint zunächst sehr distanziert, gibt sich den Mitmenschen gegenüber sehr schroff und abweisend. Im Laufe der Geschichte erfährt einiges über die Hintergründe ihres Verhaltens, sodass man sie besser verstehen kann.

Mit Sim identifizieren konnte ich mich jedoch nur phasenweise.

Jimi war mir als Person von Beginn an unsympathisch, was sich auch nicht geändert hat. Er ist mir zu cool, berechnend und ich bezogen in seinen Handlungen.

Sein Bruder Lukas hingegen gefiel mir von Beginn an gut. Er hat sehr sanfte Charakterzüge, ist offen und herzlich in seiner Art.

Aufbau/Struktur/Stil:

Der Perspektivenwechsel aus der Sicht von Sim, Jimi und Lukas hat mir sehr gut gefallen. Man bekommt als Leser einen tiefen, authentischen Eindruck in die Gefühlswelt der Jugendlichen.

Lukas Sichtweise hebt sich durch die andere Wahrnehmung der Umstände, der Sinneseindrücke eines blinden Menschen realistisch von denen der anderen Protagonisten ab.

Antje Babendererde beschreibt die Landschaft, die örtlichen Begebenheiten so bildlich und genau, dass man sich gut in die Lage hineinversetzen kann. Deutlich spürt man die auch die starke Verbundenheit der Autorin zur Natur und dass sie sich intensiv mit dem Leben in Reservaten Nordamerikas auseinandergesetzt hat.

Ihre Schilderungen der Abläufe und des Lebens der Indianer ist sehr direkt und offen.

Fazit:

Ein schönes Jugendbuch über Liebe und Verrat, vor dem authentischen Hintergrund des Lebens im Reservat.

Ich gebe vier von fünf Sternen.

4-funkelchen