Autorin: Katrin Tempel
Erscheinungsdatum: 16.02.1015
ISBN: 978-3-492-30497-9
Verlag: Piper
(Gastrezension)
Katrin Tempel arbeitete, nach dem Abschluss ihres Geschichtsstudiums, als Journalistin.
Heute ist sie Chefredakteurin der Zeitschrift „Landidee“, schreibt Drehbücher und Romane. Sie veröffentlichte u.a. die Romane „Holunderliebe“, „Die Nebel von Connemara“ und „Mandeljahre“.
Cover:
Das Cover ist mir sofort aufgefallen. Es ist farblich in Pastelltönen, die schön miteinander harmonisieren, gestaltet.
Im Mittelpunkt steht ein Schälchen mit Mandeln, in den Ecken sind Zweige des Mandelbaumes, in voller Blütenpracht, abgebildet.
Mir gefällt es sehr gut. Es hat einen starken inhaltlichen Bezug zum Buch.
Klappentext:
„Dort, wo die Mandelbäume blühen … Als Katharina die Jugendstilvilla ihrer Familie an der pfälzischen Weinstraße entrümpelt, findet sie Fotoalben und Erinnerungsstücke ihrer Urgroßmutter Marie. Die lebenslustige Ehefrau eines gnadenlosen Großunternehmers erlebte den Aufstieg und Fall einer deutschen Kaffeeröster-Dynastie in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts – und sie verheimlichte ihre wahren Gefühle für den Mann, den sie nicht lieben durfte.“
Inhalt:
Oh, mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen, es hat mich mit in eine schwierige Zeit entführt.
Im Roman geht es um eine Familie, die den ersten und zweiten Weltkrieg durchlebt. Sie sind Kaffeefabrikanten und leben in dem beschaulichen Städtchen Bad Dürkheim. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Marie.
Sie heiratet den Unternehmer Carl, um ihre eigene Familie vor dem finanziellen Ruin zu retten. Sie nimmt sich selbst sehr zurück, stellt ihre eigenen hinter die Bedürfnisse anderer Menschen und beugt sich den Plänen ihres Vaters. Zu Beginn ist Marie eine sehr schüchterne, intelligente und wache Frau, sie sich nach und nach immer mehr zu einer starken Persönlichkeit entwickelt. Mit einer gewissen Reife setzt sie sich verstärkt für die Menschen, die sie liebt und zum Missfallen ihres Mannes, für ihre eigenen Interessen ein. Ich fand sie direkt sehr sympathisch und fand es schön ihre Entwicklung mitzuerleben.
Ihr Ehemann Carl hingegen ist egoistisch, denkt nur an seinen eigenen Vorteil und setzt gerne auch unlautere Methoden ein um seine eigenen Ziele zu verfolgen. Er liebt seine Frau offensichtlich nicht, behandelt sie nur oberflächlich gut. Wichtig ist für ihn stets, dass der Schein gewahrt wird. Er neigt zum Jähzorn. Ein äußerst unsympathischer Zeitgeselle.
Die Nebencharaktere sind ebenfalls alle authentisch ausgearbeitet.
Mich hat bei der Inhaltsangabe zunächst schlichtweg auch der Ort, in dem die Geschichte spielt, interessiert.
Ich lebe selbst nahe der Stadt Bad Dürkheim und so ist ich es wirklich spannend gewesen,etwas über die historischen Begebenheiten der damaligen Zeit zu erfahren. Die Autorin hat hier gekonnt Fiktion und wahre Ereignisse miteinander verbunden. Mir waren vorher ebenfalls nicht so viele Einzelheiten über die Herstellung von Kaffee bekannt :-).
Aufbau/Struktur/Stil:
Es gibt nur einen sehr kurzen Epilog, der genau wie der Prolog in der Gegenwart spielt. Mittels der Sichtung eines alten Tagebuchs beginnt die eigentliche Geschichte, die in der Vergangenheit spielt.
Der Schreibstil von Katrin Tempel hat mir sehr zugesagt. Das Buch ließ sich trotz einiger nachdenklicher Szenen bzw. Themen flüssig lesen. Die Autorin schildert die harten Jahre der Entbehrungen während des Krieges sehr authentisch und eindrucksvoll.
Ich konnte mich gut in Marie und ihre Lebenssituation hineinversetzen.
Fazit:
Eine wunderschöne, bewegende Geschichte über das Leben und die Liebe während der Kriegsjahre. Sehr empfehlenswert !
Ich gebe 5 von 5 Sternen.