Jeannette Walls ist eine amerikanische Schriftstellerin. Sie arbeitete 20 Jahre als Journalistin, nachdem sie am Barnard College studiert hatte. Seit 2007 arbeitet sie ausschließlich als Autorin. 2006 veröffentlichte sie die Autobiografie „Schloss aus Glas“, in der sie ihre außergewöhnliche Kindheit thematisierte. Das Buch war rund 26 Wochen alleine auf der Spiegel Bestsellerliste vertreten.

Die andere Seite des Himmels
Autor: Jeannette Walls
Verlag: Diana Verlag
Erscheinungsdatum: 9. Februar 2015
ISBN: 978-3453357969

(Gastrezension)

Die andere Seite des Himmels fand Lena einfach nur schöööön

Die andere Seite des Himmels

Foto: Lena Wilczynski

Klappentext:

„Die Kindheit ist ein Ort, an den wir immer wieder zurückkehren.
Die zwölfjährige Bean und ihre Schwester Liz können gut auf sich allein aufpassen – und das müssen sie auch. Denn im Leben ihrer Mutter ist nur Platz für Träume, nicht für ihre Töchter. Bean und Liz wundern sich nicht, als sie nach einem Streit wieder einmal die Flucht ergreift. Dass sie jedoch wochenlang verschwindet, ist neu. Mutig schlagen sich die beiden Mädchen quer durch Amerika von Kalifornien bis nach Virginia durch, wo sie ihr liebenswerter Onkel unbeholfen aufnimmt. Endlich lernen Bean und Liz ihre Familie kennen. Doch gerade als sie sich zuhause fühlen, taucht ihre Mutter wieder auf …“

Cover:
Das Cover ist sehr gut auf den Inhalt des Buchs abgestimmt. Es zeigt ein Schwarz-Weiß Bild, auf dem zwei Mädchen, unter einer Brücke, die Schutz bietet, im Wasser waten. Die Mädchen stehen stellvertretend für die beiden Protagonisten der Geschichte.

Inhalt:
Als ich gesehen habe, dass das neuste Werk von Jeannette Walls, die mich schon mit „Schloss aus Glas“ fasziniert hatte, endlich als Taschenbuch erhältlich ist, musste ich einfach zuschlagen. Dieses Buch lebt meiner Meinung nach, zu großen Teilen, von der Sympathie, die man den beiden sehr ungleichen Schwestern entgegen bringen muss. Ich habe sie vom ersten Moment an, in mein Herz geschlossen. Sie stehen füreinander ein, helfen sich aber auch anderen Menschen, denen sie vertrauen, beschützen sich gegenseitig. Sie sind in der Welt anfangs sehr auf sich allein gestellt und so sind sie in manch einem Bereich schon reifer als man es in ihrem Alter erwarten würde. Beide sind selbstbewusst und intelligent.

Zu Beginn der Handlung kümmert sich Liz, um ihre jüngere Schwester Bean, im Laufe der Geschichte ändert sich dies und Bean übernimmt mehr Verantwortung und gewinnt an Stärke. Beide machen Fehler und müssen an den daraus resultierenden Folgen wachsen.
Es wird eine Vielzahl an wichtigen gesellschaftlichen Themen angesprochen, die in den siebziger Jahren, in den USA die Bevölkerung bewegten u.a. der Vietnamkrieg, Rassismus bzw. Veränderungen/Anpassungen gesellschaftlicher Normen oder Nixon. Auf diese Themen geht die Autorin behutsam ein, es wird jedoch eher objektiv oder aus der Sicht der Kinder darüber gesprochen.

Aufbau/Struktur/Stil:
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Bean, der jüngeren der Schwestern. Jeannette Walls gelingt es mit unglaublich viel Gefühl, warmherzig zu schildern wie wichtig die Liebe, Zuneigung und Vertrauen (auch in sich selbst) im Laufe des Heranwachsens sind. Sie schreibt sehr flüssig, lebendig und führt den Leser direkt in den Ort des Geschehens. Stellenweise fühlt man sich in die damalige Zeit versetzt, mir ist es sogar so vorgekommen als wäre ich selbst in der Zeit des gesellschaftlichen Umschwungs. Vielleicht auch, weil gerade das Thema Rassismus, heute wieder mehr als aktuell ist.

Fazit:
Ich habe dieses Buch an einem Tag verschlungen 🙂 Besser gehts nicht 🙂 Es ist eine wahnsinnig, schöne, fesselnde Geschichte über das Heranwachsen von Liz und Bean und die Hürden, die sie auf diesem Weg bewältigen müssen.
Absolut empfehlenswert ! Ich gebe 5 von 5 Punkten.

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