Das Rosenholzzimmer

Foto: Lena Wilczynski

Das Rosenholzzimmer
Frauen Sprecher: Jessica Schwarz, Jacob David Weigert, Eva Gosciejewicz
Spieldauer: 9 h 54 Min. (gekürzte Fassung)
ISBN: 978-3844515275
Erscheinungsdatum: 25. August 2014
Autorin: Anna Romer
Verlag: Der Hörverlag

(Gastrezension)

Anna Romer fing schon früh an, sich für Literatur zu interessieren. Sie arbeitet als Grafikerin, in ihrem ersten Roman „DAS ROSENHOLZZIMMER“ verarbeitet sie zahlreiche Erfahrungen, die sie bei Reisen im australischen Outback machte.

Jessica Schwarz ist eine deutsche Schauspielerin und Synchron- sowie Hörbuchsprecherin. Sie wirkte u.a bei den Filmen „Das Parfüm“ und „Heiter bis wolkig“ mit. Jacob David Weigert ist ein deutscher Film- und Theaterschauspieler, Hörbuch- und Synchronsprecher. Eva Gosciejewicz ist bei zahlreichen Theateraufführungen zu sehen, daneben jedoch auch als Hörbuchsprecherin aktiv.

Das Rosenholzzimmer konnte durchweg überzeugen

INHALTSANGABE:
Audrey erbt ein altes, verlassenes Anwesen von ihrem Ex-Freund Tony. Nach kurzem Zögern beschließt sie gemeinsam mit ihrer Tochter Bronwyn auf dem Anwesen „Thornwood“ neu anzufangen und somit dem hektischen Alltag in Melbourne zu entfliehen. Sie knüpft auch mithilfe ihrer Tochter recht schnell Kontakte unter den Bewohnern des Dorfes Magpie Creek. Doch das alte Anwesen und auch seine ehemaligen Bewohner verbergen viele alte Geheimnisse.

COVER:
Auf dem Cover ist ein altes Anwesen inmitten herrlicher Natur abgebildet. Blühende Bäume säumen den Garten und das etwas zerschlissene Haus ein.
Die grauen Wolken ergänzen den Rest des Bildes im Zusammenhang mit der Geschichte optimal. Für mich ist es sehr ansprechend und stimmig.

INHALT:
Mich hat das Hörbuch von Beginn an gefesselt. Das passiert nicht so oft.
Zunächst ist es eine eher traurige Stimmung, in die der Hörer mit einbezogen wird. Der Tod des Vaters von Bronwyn und dem Ex-Freund überschattet alles.
Nachdem sie erfahren haben, dass sie ein Anwesen vermacht bekommen haben, sehen sie sich dort in dem Geburtsort von Tony um. Genau, wie ich selbst, „verliebt“ sich Bronwyn sofort in das Anwesen. Die Autorin beschreibt die Landschaft und Natur auf eine wunderbare und faszinierende Art und Weise, sodass man wirklich geradezu verzaubert wird und sich so bildlich in den Garten mit den alten Rosenstöcken hineinversetzen kann, dass es mir kurzzeitig den Atem geraubt hat. Man meint sogar den Geruch der Rosen riechen zu können, das hat bei mir bisher kein anderes Hörbuch geschafft.

Die Liebe der Autorin zur australischen Natur/Landschaft ist deutlichst spürbar. Mir gefällt, dass quasi mit fast jeder neuen Situation oder Person die in ihrer beider Leben tritt, ein neues Rätsel gelöst werden muss. Die Charaktere der Protagonisten sind liebevoll dargestellt und entwickeln sich innerhalb der Geschichte nachvollziebar weiter (z.B. wird Bronwyn findet Freunde, wird offener, neugieriger auch der Vergangenheit gegenüber, wohingegen sie anfangs eher in sich gekehrt erscheint und noch unten dem Tod des Vaters leidet).

Ich konnte mich sehr gut in Audrey hineinversetzen, ihre Gefühle und Emotionen, sind sehr authentisch beschrieben. Ihre Angst sich neu verlieben, fallen lassen zu können und auch die Schmerzen des Verlusts sind gut nachvollziehbar. Auch die Tatsache, dass sie sich immer um ihre Tochter sorgt und teils Schwierigkeiten hat, sich von ihr zu lösen empfinde ich als realistisch, auch wenn ich selbst keine Kinder habe, so kann ich es mir emotional doch gut vorstellen, da dies eine tief greifende Veränderung im Leben ist.
Das (Hör-) Buch kann keinem Genre zugeordnet werden, für mich ist es eine Mischung aus Mystery-, Thriller- und Frauenroman.

AUFBAU/STIL:
Die Geschichte ist aus der Sicht von Audrey geschrieben, zwischendurch gibt es jedoch immer wieder inhaltlich sehr wichtige Einblendungen, die in der Vergangenheit spielen. Des Weiteren wird die Handlung mittels alter Tagebucheinträge und Briefe immer wieder aufgefrischt. Sie sind ein Teil des Rätsels und bauen somit gekonnt immer wieder erhöhte Spannung auf, welche gekonnt gehalten wird.
Auch Audreys Vorahnungen und Halluzinationen verdüstern die Stimmung und steigern die Anspannung beim Lesen. Anna Romer hat einen einfachen aber charmanten Schreibstil, der wenngleich er teils mystisch ist und die Protagonisten in dunklen Erinnerungen schwelgen, auch sehr einfühlsam ist.

Die Sprecher machen das Gesamtpaket in diesem Fall für mich perfekt. Mir gefällt es, dass zusätzlich zur Handlung noch Abwechslung durch drei unterschiedliche Sprecher entsteht. Die Rückblenden werden nicht von Jessica Schwarz, welche den Part aus Audrey Sicht übernommen hat, sondern wechseln zwischen Jacob Weigert und Eva Gosciejewicz.

FAZIT:
Ich möchte dieses (Hör-)Buch wirklich nur empfehlen. Für mich ist es die perfekte Mischung aus Emotionen, Geistern der Vergangenheit und Spannung 🙂

Ich vergebe 5 von 5 Punkten.

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