Der Verlag Sauerländer gehört wie FJB oder KJB zu den Fischerverlagen. Seine Wurzeln reichen weit zurück, denn Sauerländer wurde vor knapp 200 Jahren (1807) von Heinrich Remigius Sauerländer (1776–1847) in Aarau in der Schweiz gegründet.

Von Volksaufklärung zu Kinderbüchern

Der Schwerpunkt des Verlags lag damals bei Volksbildung bzw. der Volksaufklärung. Zum 20. Jahrhundert trat schließlich eine Wende ein, sodass sich der Verlag Sauerländer auf die Themen Kinder- und Jugendliteratur und Schulbuch fokussierte. Diese Linie hat der Verlag auch bis heute beibehalten und bietet neben umfangreicher Kinder- und Jugendliteratur auch Sach- und Familienbücher an. Seit 2014 erscheint zudem Sauerländer audio im Argon Verlag, sodass auch Hörbücher zum Programm gehören.

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Screenshot Fischer Sauerländer Verlag

Bis zum Jahr 2001 war der Verlag im Familienbesitz, der Firmensitz blieb in Arau bestehen. In den Jahren 2002 bis 2010 wechselte der Verlag seine Zugehörigkeit inklusive dem Programm zur Düsseldorfer Patmos Verlagsgruppe. Damit auch die zugekauften Verlage kbv Luzern und aare, sowie das Programm des Dachs Verlags. Doch damit war Sauerländer noch nicht am Ende seiner Reise angekommen. Ab Mitte 2010 bis Ende 2012 fand der Sauerländer Verlag im Bibliographischen Institut in Mannheim ein zu Hause, bis er dann schließlich zum 1. Januar 2013 endlich in die Obhut der S. Fischer Verlage aufgenommen worden ist. Zu dem Zeitpunkt wurden auch die Kinderbuchprogramm der Verlage Meyes und Duden übernommen. Ergänzt um das Fischer-Programm KJB bildet die Gruppe den Fischer Kinder- und Jugendbuchverlag.

Sauerländer bietet ein vielfältiges Autoren-Portfolio

Neben Ivo Pala, dem Autor von „Der Drache hinter dem Spiegel“ sind weitere deutschsprachige Autoren bei Sauerländer zu Hause: Tobias Elsäßer, Jutta Wilke, Kathrin Schrocke oder auch Iva Procházková, um nur einige zu nennen. Doch auch internationale Größen wie Philip Gwynne, Neal Shusterman, Paul Stewart und Chris Riddell oder Kiera Cass hat der Verlag im Autoren-Portfolio anzubieten.

Der Verlag untersteht also einem stetigen Wandel und kommt nicht so recht zur Ruhe. Für mich und meinen Familienblog sind natürlich vor allem die Kinder- und Jugendbücher von großem Interesse. Der Drache hinter dem Spiegel von Ivo Pala hat mich derart begeistert, dass ich schon gespannt auf weitere Werke aus dem Hause Fischer bin. Als Bloggerin müsste ich da ja auch eigentlich keine schlechte Karten haben, oder?

Wie war das so mit den Bloggern bei Fischer…

Was mich dann auch auf die Idee zu meiner ersten Frage an Katja Franke (Presseleitung Sauerländer Verlag) gebracht hat: Wie steht es eigentlich um die Blogger beim Verlag S. Fischer. Ab wann begannen die Beziehungen zu den Bloggern? Eigentlich hatte ich gehofft, dass mir eine grobe Richtung mitgeteilt werden könne, nicht nur für den Sauerländer Verlag an sich. Generell ist ja interessant, seit wann Fischer auf die Meinung der Blogger zurückgreift. Doch diese Frage war schon das erste K.O. für Frau Franke. Sie könne es mir nicht sagen, da es sich über die Jahre entwickelt und kontinuierlich weiterentwickelt habe.

Schade eigentlich, doch zeigt mir die Antwort auch direkt, dass es sich wohl um einen längeren Zeitram handeln muss. Meine nächste Frage, bzw. die Antwort von Katja Franke darauf, hat mich mit Verwunderung erfüllt. Ich wollte einfach ganz dreist wissen, was sich Fischer von den Bloggerrelations erhofft, bzw. was deren Ziele sind. Die Verlagsmitarbeiterin antwortete Folgendes:

„Wir erhoffen uns, dass sich Blogger, genau wie andere Medien, differenziert mit unseren Büchern im journalistischen Sinne auseinandersetzen und sie dementsprechend rezensieren.“

Blogger vs. Journalisten – Sinnvolle Gegenüberstellung?

Wow! Dachte ich mir und habe versucht zu begreifen und zu verstehen. Blogger als Journalisten? Da bin ich baff. Ich möchte die Arbeit der Blogger keinesfalls niedertrampeln oder so. Bitte versteht mich nicht falsch.  Im Gegenteil, bei vielen Bloggern wäre eine journalistische Auseinandersetzung mit dem Buch auch angebracht (ich sage nur „Tolles Cover, bekommt 5 Sterne“). Aber macht es einen Blogger nicht genau darum so besonders, eben weil er nicht wie ein Journalist ist: Journalisten berichten eher objektiv und relativ meinungsfrei. Blogger hingehen sind oft sehr subjektiv, erzählen von Gefühlen, Regungen usw. die Bücher in ihnen auslösen. Ich frage mich: Ist diese Erwartungshaltung da überhaupt realisierbar? Oder ist es nicht sogar „besser“, dass Blogger sich eben nicht wie Journalisten verhalten, da sie dementsprechend eine andere Zielgruppe ansprechen und als Meinungsträger ganz anders wahrgenommen werden?

Aus dem Bereich des Online-Marketings muss ich für mich klar sagen, dass Blogger eben nicht als Journalisten gesehen werden sollten. Ich will Emotionen! Das bekommt man von Journalisten eigentlich nicht. Blogger fungieren doch als eine Art Meinungsträger und das funktioniert nur dann, wenn man das Gefühl hat, mit ihm auf gleicher Augenhöhe zu stehen? Wie mit einer Art Freund. Das klappt bei objektiven Journalisten gar nicht. Zumindest nicht für mich. Eine interessante Frage also, die der Verlag für mich aufgeworfen hat… Und schade, dass diese nicht weiter geklärt werden konnte. Dennoch freue ich mich über diesen kleinen Einblick in den Fischer Verlag. PS: Wer denkt in einem Verlag seien nur Bücherwürmer angestellt, der liegt falsch:

„Das ist wie so vieles ein Klischee, das teils wahr und teils falsch ist. Sicherlich haben die meisten Verlagsmitarbeiter einen besonderen Bezug zu Büchern und zum Lesen, aber auch hier gibt es ganz „normale“ Berufsbilder, wie in anderen Unternehmen auch.“

Skills für Verlagsmitarbeiter zu vielfältig

Leider konnte mir auf die Frage, welche Fähigkeiten ein Verlagsmitarbeiter mitbringen sollte, keine Antwort gegeben werden können. Da gibt es keine Allrounderantwort, jeder Bereich eines Verlages erfordert andere Skills ab. Schade eigentlich, hätte ich euch doch zu gern einen ultimative Bewerbungstipp für euch herausgekitzelt 😉

Ich bedanke mich bei Katja Fischer für das Interview und freue mich, euch in den kommenden Tagen die Rezension zu „Der Drache hinter dem Spiegel“ im Zuge der gleichnamigen Blogtour präsentieren zu können. Eines vorweg: Wer Narnia mochte, kommt um das Buch nicht herum.

Gewinnt „Der Drache hinter dem Spiegel“

Ein Gewinnspiel haben wir natürlich auch wieder für euch vorbereitet. Ihr könnt dabei ein Printexemplar zu Ivo Palas – ich wollte schon sagen Meisterstück hihi – Jugendbuch gewinnen. Beantwortet mir bitte folgende Frage:

Was „bringt“ ein Blogger in euren Augen für einen Verlag?

Der Drache hinter dem Spiegel gewinnen

Bild: Britt Toth (Blogtouren.de)

  • Teilnahmeschluss ist am 19. April um 23:59 Uhr.
  • Teilnehmen kann jeder, der über 18 Jahre alt ist und einen Wohnsitz innerhalb Deutschland hat.
  • Der Gewinner wird via Mail benachrichtigt, bitte hinterlasst eine aktive Mailadresse ;)
  • Für den Versand wird keine Haftung übernommen.
  • Der Rechtsweg sowie die Barauszahlung des Gewinns sind ausgeschlossen.
  • Alle Daten werden ausschließlich für die Durchführung des Gewinnspiels erhoben und verarbeitet. Sie werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben.

Lust auf mehr? Die liebe Nicole weit euch in die Geheimnisse der Bibliothek in Alexandria ein! Bei Nadine werdet ihr ins Jahr 1910 zurückkatapultiert 🙂