Über den Aufruf von Matthias (Verantwortlicher im Bereich Marketing und PR) in einer Bloggergruppe, bin ich dazu eingeladen worden, das Restaurant Ginyuu Bonn zu besuchen. Die ideale Gelegenheit, um einen schönen Abend mit meinen Bloggerfreundinnen Bea (Influs Welt) und Anna (The Anna Diaries – Ginyuu Restaurant Bonn ) zu verbringen, neue Blogger kennenzulernen und natürlich den Bauch so richtig vollschlagen zu können – so war der Plan.

Ginyuu Interieur

Love at first sight: Gekommen ist es natürlich wie immer ganz anders, doch alles nach der Reihe. Der erste Eindruck war – WOW! Ich war sehr beeindruckt von den Lichtern und den Flammenarrangements. Mir gefallen derlei Spielereien und ich konnte mir vorstellen, wie schön das im Sommer sein muss, draußen zu sitzen und die frische Luft zu genießen (ok, nicht ganz so frisch an der Museumsmeile^^).

Überrascht war ich vom Interieur, da es mich stark ans Vapiano ums Eck erinnert hatte. Die Aufklärung folgte kurze Zeit später: Tatsächlich ist die Mutterfirma des Ginyuu und des Vapiano die Selbe. Die beiden Restaurants unterscheiden sich optisch nur gering voneinander, das Konzept ist leicht verändert. Den größten Unterschied machen eigentlich nur die Speisekarten aus: Im Ginyuu gibt es Speisen aus dem asiatischen/pazifischen Raum.

Kerzendeko obere Etage

Die konzeptionellen Änderungen sollen beispielsweise zwei Küchen sein, sodass die Kunden das Essen gemeinsam erhalten können, wenn sie bestellen und nicht nur nacheinander essen (wie es im Vapiano oft der Fall ist). Allerdings kann ich nicht beurteilen, ob das stimmt, denn der Abend lief anders als erwartet, sodass ich mir  kein Bild von den interen Abläufen machen konnte.

Vom kulinarischem Schlemmerabend zum Desaster

Angeboten wurde den Bloggern folgendes: „Essen und Getränke gehen an diesem Abend aufs Haus!“ – klingt verlockend, dachte ich. Gespannt hatte ich vorab die Speisekarte durchgestöbert und mich schon auf bestimmte Leckereien gefreut – vergebens. Es war mein erstes Event in dieser Art, daher war ich so gar nicht darauf vorbereitet was kommen würde: Wir saßen zusammengepfercht zu 14 (wenn ich mich nicht verzählt habe) an einem Ecktisch. Zu Anfang gab es eine kurze Einleitung über die Vorzüge des Restaurants (welche ich nicht kennenlernen konnte) und dann wurde auch schon serviert:

Vorspeise: Als kleine Vorspeise gab es japanische Babybohnen mit Meersalz. Ich war begeistert, die machen so süchtig wie Chips, sind aber sehr viel gesünder 😉

Sushi im Ginyuu

Sushi: Dann wurden versch. Teller mit Sushi gebracht. Allerdings war nie genügend Sushi einer Sorte vorhanden, sodass man abwägen musste, von welchem Sushi man 1 (!) Stück essen wollte. An diesem Abend kam ich auf 4 Stückchen Sushi, was natürlich total lachhaft ist, kennt man meine normale Sushi-Fresskapaden 😉 ABER: Geschmacklich war das Sushi wirklich grandios! Ich habe noch nie so gutes Sushi gegessen, das muss man dem Ginyuu lassen. Auch die Präsentation auf den Tellern lässt bei mir keine Kritik aufkommen. Ich war wirklich begeistert von dem köstlichen Sushi. Wenn die Portionen eben so groß sind, wie auf unseren Tellern, sind die knapp 10 Euro pro Portion auch gerechtfertig. Auch, wenn es heißt, dass ich mich am Sushi nicht satt essen kann, denn dann müsste ich tief in die Tasche greifen 😉

Nudel/Reisgericht: Mit der nächsten Runde wurden uns Nudel bzw. ein Reisgericht serviert. Bei mir kamen 3 versch. Teller an – Insgesamt waren es 4 für den ganzen Tisch bei 14 Personen, da darf ich mich bei 3 Tellern ja nicht beschweren, oder? Ich hatte zwei Nudelgerichte, die geschmacklich in Ordnung waren, allerdings den Preis meiner Meinung nach nicht rechtfertigen. Sie waren nicht besonders außergewöhnlich, die Nudelgerichte beim Asiaten um die Ecke schmecken ebenso gut 😉 Wirklich sehr lecker war der „Green Jungle“, ein Currygericht. Das war wirklich sehr gut! Der Brokkoli war auf den Punkt gegart. Gerade so viel, dass er durch ist, aber nicht zu viel, um weich zu werden. Wirklich exzellent! Allerdings wurde auf „zu viel“ Reis verzichtet, hier sollte das Gemüse im Vordergrund stehen. Hm, aber leider sind entweder Kohlenhydrate oder Eiweiße sättigend, Brokkoli und Co. eher nicht 😉

Das Konzept im Ginyuu Bonn: Keine vollen Mägen

Hier knüpft dann übrigens das Marketing-Konzept des Restaurants an: Die Gäste sollen das Lokal nicht mit einem Völlegefühl verlassen. Für Bea war das Konzept spätestens nach der Verkostung glasklar (und der Lacher des Abends):

„Das Konzept ist gelungen, wir sind nicht so satt“.

Auf Nachfrage einer Bloggerin wurde dann nochmal eine Runde Nudeln gebracht, sodass ich immerhin insgesamt 6 Esslöffel Nudeln abbekam! Gern würde ich über den Service berichten, allerdings ist das nicht möglich. Sie haben uns zwar die Teller gebracht, jedoch war sonst nichts mehr vom „Service“ zu spüren. Nicht einmal wurden wir danach gefragt, ob denn alles Recht sei, oder ob wir gern etwas anderes trinken möchten (Wasser stand auf den Tischen, Blogger trinken ja nur Wasser^^). Da wir allerdings ohnehin anders als andere Gäste behandelt worden sind, lässt sich da keine wirkliche Aussage machen. Ein Urteil kann ich mir tatsächlich nur über den Geschmack des Essens bilden. Immerhin hat jeder Blogger seinen eigenen Nachtisch erhalten 😉 Weder Sättigung, noch Preis-Leistung kann ich einschätzen. Da muss ich ehrlich sein.

EDIT: Da es zu einer großen Diskussion deswegen kam, möchte ich darauf hinweisen, dass bei der Einführung der Veranstaltung von einem Teilservice die Rede war. Das heißt, dass am Tisch Getränke bestellt werden können. Ich sah am gesamten Abend auch keinen einzigen Gast an der Bar stehen, um sich um ein Getränk zu bemühen. Wenn diese also nicht verdurstet sind, schien das mit dem Teilservice recht gut funktioniert zu haben, so mein Eindruck. Aber gerade, weil dieser Teilservice als Vorteil gegenüber dem Vapiano in der Vorstellung hervorgehoben worden war, poche ich so sehr darauf, dass wir als Blogger ignoriert worden sind. Zusammen mit dem „Rausschmiss“ wirft das einfach kein gutes Bild auf den Service.

Gesamteindruck: Das Essen, vor allem das Sushi, war mehr als köstlich und einfach sehr phantasievoll aber passend kreiert. Auch der Nachtisch (bei mir war es ein Chocolate Triffle) war sehr gut. Die Atmosphäre war entspannt, die Musik ein klein wenig zu laut. Die  Austattung war in Ordnung, allerdings empfand ich die Sitzbank als zu klein. Für ein schnelles Mittagessen in Ordnung, für einen längeren Aufenthalt eher untauglich.

Bloggerrelations für Anfänger

Was mich sehr geärgert hat, war, wie mit Bloggern umgegangen worden ist. Man muss zugeben, das wirklich alle möglichen Blogger eine Chance erhielten, auch frische Blogs wurden eingeladen. Allerdings fand ich die Art der Kommunikation schon sehr störend. Die Mails waren eher unfreundlich, allein, dass die letzte Informationsmail unpersönlich war, obwohl zuvor ein Mailkontakt bestand, fand ich schon merkwürdig.

WP_20150306_21_18_08_ProWeiterhin fand ich es nicht in Ordnung, dass von „kostenlose Getränken und Essen“ die rede war, und man schließlich eine Kinderportion sowie Wasser (und immerhin 2 Gläser !Sekt) erhalten hat. Wir wurden nicht gefragt, ob wir ggf. andere Getränke bestellen möchten, sondern als Fremdkörper behandelt. Die Begrüßung war typisches Marketing-Blabla (ich muss es ja wissen, schließlich bin ich Marketing-Tante). Schade, gerade, wenn man Blogger so hautnah vor sich hat, hilft es ein wenig persönlich zu werden und aus dem Nähkästchen zu plaudern. Was sein Kollege (Matthias Nummer 2 hihi) auch geschafft hat!

Event zu Ende – Wir werden „rausgeschmissen“

Ich finde es ein ziemlich ärgerlich, wenn man Blogger einlädt ohne sich mit Bloggerrelations auszukennen und von oben herab auf die Blogger einzureden – denn so fühlte ich mich, wie von oben herab behandelt. Da war nichts mit „auf Augenhöhe“ – Setzen 6! In meinem Artikel „Bloggerrelations aus zwei Perspektiven“ kann man nachlesen, wie es ansatzweise richtig geht. Wo war die gute Stube? Schließlich waren wir Blogger die Gäste des Ginyuu, fühlten uns (teilweise) aber unerwünscht.

EDIT die Zweite: Mittlerweile hat sich Matthias bei mir zurückgemeldet und sich dafür entschuldigt, was schief gelaufen ist. Tatsächlich verlief der Abend wohl ganz anders als geplant und da führte dann das Eine zum Anderen: In Form einer Kettenreaktion ging dann quasi alles ein wenig schief. Das führte dann mitunter dazu, dass Matthias wohl eher gehetzt, statt “ von oben herab war“. Im Nachhinein revidiert sich mein Eindruck also ein wenig. So wie es in der Mail herüberkommt, war also keine „Arroganz“ das Problem, sondern tatsächlich die leichte Fehlplanung mit anschließender „Konfusion“. Da dies wiederum echt mal passieren kann und menschlich ist, möchte ich im Nachhinein einfach klar stellen, dass es am Abend ganz anders herüberkam. Im Nachgang wurde aber der ein oder andere Fehltritt geklärt und entschuldigt. Feine Sache 🙂 Mir wurde zudem angeboten den Abend unter anderen Umständen (in Köln) zu wiederholen. Auf das Angebot gehe ich gern ein und dann wird es einen  neuen (und vermutlich auch positiveren) Bericht geben 🙂 Daumen hoch Matthias für deine Offenheit und die Erklärung.

Vor allem zum Schluss des Events gab es ein kurzes Ciao, Danke für eure Berichte, Kritik bitte vorab per Mail (really?). Kein „dazusetzen“ und noch ein bisschen quatschen oder so. Die Blogger verließen nach und nach das Restaurant, die Gesichter verrieten schon so einiges. Wir blieben als harter Kern zu fünft im Restaurant und plauderten miteinander. Plötzlich wurde abgeräumt und zwar alles! Weder ein Wasserglas noch eine Flasche Wasser ließ man uns, aber dafür bedachte man uns mit bösen Blicken,die uns spüren ließen:

„Wann  seid ihr denn endlich mal weg?!“

Daher sage ich „Danke für Nichts“. Immerhin habe ich rund 2 Stunden Anfahrt in Kauf genommen, um mich dann wie ein unerwünschter Gast behandeln lassen zu müssen. Auch, wenn scheinbar viele Blogger ungefragt ihre Begleitpersonen mitgenommen hatten (mir wurde auf Nachfrage in einer Mail gesagt, es sei ein Event rein für Blogger!) und somit mehr Gäste als erwartet dabei waren, hätte man professioneller reagieren müssen. Entweder das Ginyuu hätte sich großzügig gezeigt und mehr Essen gebracht, oder aber direkt klar gemacht, dass Begleitpersonen nicht mit einberechnet waren und daher extra und auf eigene Kosten bestellen müssen (kommt zwar nicht so gut, aber Begleitpersonen mitzubringen fand ich jetzt auch eher ärgerlich). Stattdessen sind wir halt alle miteinander verhungert.

Schlusswort

Abschließend möchte ich sagen, dass ich von der Qualität des Essens wirklich begeistert war. Menge und Zubereitungszeit kann ich nicht einschätzen. Das Service-Personal war anfangs freundlich, gegen Ende ziemlich ruppig. Ob ich euch das Ginyuu empfehlen kann? Ich weiß es nicht. Besser, ich gehe als Normalsterblicher nochmal dort essen (wenn es in Köln eröffnet). Das Bloggerevent ist leider eine völlige Pleite geworden. Mein Lichtblick waren einzig Bea und Anna, sowie Melli und Annika, die wir kennengelernt haben 🙂 Danke Mädels!

Ihr wollt andere Meinungen hören? Kein Problem, das Testmonster hat ihren Bericht „Ginyuu Bonn – Genial daneben“ bereits veröffentlicht ;=)

Blogger Mädels