Seit Claire 7 Monate alt war, habe ich meine Arbeit im Home Office wieder aufgenommen. Das Home Office kannte ich schon aus meiner Schwangerschaft, schließlich habe ich bis knapp vor der Geburt gearbeitet, aber natürlich gechillt von meinem Balkon aus (es war Sommer), während ich mich gebräunt habe 😉 Für ein paar Meetings fuhr ich zwar auch mal ins Büro, aber überwiegend war ich doch zu Hause beschäftigt.

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Bild: Claudia Kauscheder (abenteuerhomeoffice.at)

Nach meiner Schwangerschaft wollte/musste ich schnell wieder ins Berufsleben zurück. Immerhin komme ich frisch aus dem Studium, Praktika zählen nicht als Berufserfahrung und im Online-Segment darf man nicht zu viel Zeit verlieren, denn alles ist in Bewegung. Als Claire dann ein Jahr alt wurde, bin ich zurück in ein „normales“ Berufsumfeld. 3 Tage die Woche arbeite ich nun wieder in einer Agentur, mit einem Team zusammen. Ab März werden es sogar 3,5 Tage. Dieser Schritt fällt mir auch heute noch – ein halbes Jahr später – schwer. Warum lässt sich im Zuge von Claudias Blogparade „Wie geht´s dir mit dem Alleinsein im Home Office?“ klären. Eine Frau, die im Home Office arbeitet, beschrieb den Zustand so:

„Alleine sein, alleine arbeiten, du kannst es auch Vereinsamung nennen…

[…]“

Ich liebe die Arbeit im Home Office

Nachvollziehen kann ich das allerdings überhaupt nicht. Um auf die Frage zurückzukommen: Mir geht es großartig im Home Office 🙂 Nicht, dass ich Menschen nicht mögen würde, nein. Aber ich habe mein eigenes Tempo, ich hasse es fremdbestimmt zu sein. Außerdem arbeite ich viel lieber in den späten Abendstunden. Da bin ich sehr viel produktiver. In meiner Home Office Zeit habe ich so meist abends gearbeitet, wenn mein Mann am PC beschäftigt war. Schon zu meinem Studium habe ich lieber abends angefangen zu lernen und mich bis in die Nacht hinein damit beschäftigt. Für das Home Office perfekt – für die Mitarbeit in einer Agentur eher mal suboptimal 😉

Daneben liebe ich es einfach, mein eigener Herr zu sein. Meine Aufgaben erledige ich gewissenhaft, auch wenn mir niemand ständig auf die Finger schaut. Ich brauche immer wieder eine Pause, muss meine Konzentration wieder finden. Dafür suche ich die Zerstreuung beispielsweise im Surfen oder im Chatten auf Facebook. Ein paar Minuten durchatmen und weiter geht´s. Außerdem finde ich so auch Ideen, wenn es mal hängt. Allerdings ist das auch eher suboptimal fürs Büro 😉

In meiner eigenen kleinen Welt…

Wenn ich arbeite, hüpfe ich in meine eigene kleine Welt. Das sieht dann oft aus, als wäre ich Desinteressiert, was ich gar nicht so meine… Irgendwie hat mich das Arbeiten im Home Office aber dennoch unkollegialer gemacht. Ich muss nun wieder lernen im Team zu arbeiten, was ehrlich gesagt ein wenig schwer fällt. Nicht mehr nur an sich selber denken zu müssen und auch die Bedürfnisse der anderen in den Fokus nehmen. Hach, machmal fällt mir das wirklich noch schwer.

Ich habe wirklich sehr gern im Home Office gearbeitet. Wozu gibt es Skype und Videokonferenzen? Ich nutze die sozialen Netzwerke sehr gerne zur Kommunikation. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich dennoch lieber im Büro weiterarbeiten. Immerhin gehören zwischenmenschliche Beziehungen dazu. Und solange ich nicht wirklich „Chef“ bin, muss ich mich eben nach den anderen richten 😉 Irgendwann ändere ich das dann, in meinem eigenen, kleinen Unternehmen 😛

Insgesamt halte ich das Home Office für eine großartige Chance als junge Mutter nicht den Anschluss zu verlieren und den Alltag flexibel zu gestalten. Wenn man allerdings noch nicht in allen Bereichen die erforderliche berufliche Erfahrung hat, halte ich es für sinnvoll sich diese in einem Unternehmen unter fachlicher Anleitung zu holen. Autonomes Arbeiten  ist zwar toll, aber dann schon sehr zeitraubend 😉