Und Plötzlich war alles anders!

Über den Plötzlichen Kindstot und warum das Schicksal (k)eine Rolle spielt

Meine Freundin die Rabenmutti hatte mich gefragt ob ich etwas über den Plötzlichen Kindstot schreiben könnte. Über die Antwort musste ich nicht lange nachdenken : JA! Dieses äußerst traurige und durchaus komplizierte Thema , dass nicht nur für hitzige Diskussionen führt , möchte ich hier nun einmal genauer unter die Lupe nehmen. Mir ist bewusst das viele Menschen sagen das es Schicksal wäre wenn ein Kind am Plötzlichen Kindstot versterben würde. Doch das ist stimmt nur zu einem sehr , sehr kleinen Teil. Vielleicht schaffe ich es ja mit meinem Beitrag für etwas mehr Klarheit zu sorgen.

Kompakt : Was bedeutet ,, Plötzlicher Kindstot“?

Im Allgemeinen bezeichnet man den Plötzlichen Kindstot als das unerwartete Versterben eines Säuglings ohne erkennbaren Grund. Erst bei einer genauen medizinischen Untersuchung können Kinderärzte oder Pathologen herausfinden was die Todesursache war. Wie schon erwähnt gibt es keinen erkennbaren Grund warum der Säugling verstorben ist , daher müssen Ärzte und Pathologen nach dem Ausschlussprinzip arbeiten. Und selbst danach kann keiner genau sagen an was der Säugling nun verstorben ist.

Plötzlicher Kindstot vorbeugen

Foto: pixabay.com

Risikofaktoren: Erkennen und Verhindern

Natürlich können Mütter und Väter nicht permanent den Schlaf ihres Säuglings überwachen. Aber wer glaubt das nichts unternommen werden kann um das Risiko eines Plötzlichen Kindstotes zu senken liegt falsch. Denn nicht das Schicksal ist verantwortlich ob der Säugling diesem Los erliegt sondern dessen Eltern. Hier nun ein paar Risikofaktoren die dafür verantwortlich gemacht werden, wenn es um den Plötzlichen Kindstot geht.

  • ­ Atemwegsinfekte mit darauß resultierendem Atemstillstand des Säuglings
  • ­ Überhitzung durch zu viel Kleidung , Decken , Kissen und schlechte Luftzirkulation im Kinderzimmer
  • ­ Bauchlage als Schlafposition
  • ­ Passivrauchen beim Säugling und aktives Rauchen wärend der Schwangerschaft
  • ­ Drogenkonsum während der Schwangerschaft

Viele Studien zählen auch das Co­Sleeping , das Schlafen des Säuglings im Elternbett , zu den Risikofaktoren. Aber keine dieser Studien konnten belegen das ein erhöhtes Risiko für den Säugling besteht oder nicht. Trotzdem sollte man die oben genannten Risiken beachten. Durch Drogenkonsum ( legal und illegal ) während und nach der Schwangerschaft erhöht man die Chancen das der Säugling ein schwächeres Immunsystem als andere Säuglinge bekommt.
Giftstoffe werden nicht nur durch die Nabelschnur sondern auch durch die Muttermilch
weitergegeben. Er wird schneller anfällig für Infekte jeglicher Art. Durch Überhitzung kann es zum kompletten Kreislaufzusammenbruch kommen welcher zu einem Herz­ , oder Atemstillstand führen kann.

Hilfestellung für Eltern

Auch wenn Eltern noch so gut und gewissenhaft über ihr Kind gewacht haben kann es leider passieren das es verstirbt. Dieses traurige Ereigniss im Leben eines Elternteils/ Elternpaares ist nur schwer verkraftbar und Aussenstehende können sich kaum vorstellen was es bedeutet ein Kind zu verlieren. E sist wichtig das man der Familie die nötige Ruhe und Zeit gibt damit sie realisieren können was passiert ist. Professionelle Seelsorger , Pfarrer , oder Trauerbegleiter sind ausgebildet um in dieser Zeit die Familie zu begleiten.

Wer sich gerne aktiv mit dem Thema ,, Plötzlicher Kindstot“ auseinandersetzen möchte, dem lege ich die Website der GEPS ans Herz. Die Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Kindstot informiert rumd um das Thema Plötzlicher Kindstot. Es können Infomaterial online abgerufen werden oder per Post bestellt werden. Das Material ist kostenlos. Ebenfalls bietet die GEPS ein Gesprächsforum an in dem sich Betroffene austauschen können. Auch gibt es Tipps um eine möglichst risikoarme Schlafumgebung für den Säugling zu schaffen. Auf der Website der GEPS finden Eltern Hilfestellung.

Schlusswort

Ich hoffe ich konnte das Thema etwas anschaulicher und verständlicher machen. Es ist nicht „Schicksal“ wenn ein Kind verstirbt. Es gibt immer einen Grund , auch wenn es sehr schwer ist diesen zu finden. Oftmals sind Ärzte auch mit ihrem Latein am Ende und werfen die Diagnose „Schicksal“ in den Raum. Es gibt Risikofaktoren die einen Plötzlichen Kindstot begünstigen. Und, wenn man diese senkt oder gar ausschließt ist das schon die Halbe Miete. Die tatsächliche Prozentzahl an Säuglingen die am Plötzlichen Kindstot versterben ist in Deutschland sehr gering.
Deshalb kann ich ( werdenden) Eltern nur sagen was ich denke: Senkt die Risikofaktoren ,
Informiert Euch bei seriösen Vereinen und Ärzten und bleibt ruhig. Kinder spüren es wenn Eltern unruhig , besorgt oder nervös sind. Genießt die Elternzeit und hört auf Euer Bauchgefühl.

Eure Tante Vanja