Abnehmprogramm mit Fehlern

So, nachdem ich nun 4 Wochen lang eisern das Speck-weg Programm (ein Abnehmprogramm auf einer Art Low carb Basis) durchgezogen habe, möchte ich mein ernüchterndes Ergebnis mitteilen: Mangelhaft.

Nochmal zur Erinnerung: In den letzten 4 Wochen habe ich weder Brot, Kartoffeln, Reis noch Nudeln gegessen. Ebenso fielen Obst, Hülsenfrüchte und Milch vom Speiseplan. Viele Sorten Gemüse konnte ich ebenfalls nicht essen. Es gab natürlich auch keine Schokolade und Co. (Glucose ist verboten). Trotz sehr begrenztem Angebot an Nahrungsmitteln, hat sich lediglich ein Gericht wiederholt: Die Thunfischbodenpizza und das auch nur, weil ich sie lecker fand 🙂

Das Buch versprach, dass man auf jeden Fall bereits ab der ersten Woche abnehmen würde – so weit so gut. Allerings geschah nichts. Auch in Woche 2, 3 und 4 passierte nichts. Das Buch hatte die passende Antwort: Man habe es falsch gemacht, sich selbst belogen, das Programm wirkt.

Abnehmprogramm: Das Speck-weg Programm Coverfoto

Ziemlich dreist von dem Buch zu behaupten, man würde lügen, statt einfach zu sagen: Hey, bei manchen Menschen klappt es nicht. Nein, es bleibt eisern und wiederholt mehrmals, dass JEDER Mensch damit abnehmen könne und wenn nicht, dann liegt es ganz sicher nicht am Buch.

Zu Anfang beschwert sich das Buch noch über Diätbücher, die utopische Erfolge versprechen. Ganz ehrlich: Mir sind solche Bücher aber tausend Mal lieber, als Bücher, die die Schuld beim Anwender suchen und diese sogar als Lügner beschuldigen! Damit geht das Buch meiner Meinung nach deutlich zu weit!

Theoretisch funktioniert das Prinzip: Ich habe es an meinem Mann gesehen. Er verlor während der Prozedur ganze 6 Kilo und das obwohl er gesündigt hatte! Ich hingegen, habe mich strikt ans Prinzip gehalten und kein einziges Kilo verabschieden können.

Aber das ist der springende Punkt: Jeder Mensch ist anders und hat andere Voraussetzungen und diese erkennt das Buch nicht an. Alle Menschen werden in einen Topf geschmissen und dann einfach beschuldigt, etwas falsch zu machen. Ich finde, das geht gar nicht. Glatter Punktabzug. Für jemanden, der mit den Pfunden zu kämpfen hat und ohnehin viele Selbstzweifel hegt ist das der Gnadenstoß.

Für mich war es dann so weit, dass ich am letztem Tag so richtig gesündigt habe und dabei nicht eine Minute ein schlechtes Gewissen hatte! Warum? Nach Woche 1 habe ich mich geärgert, weil ich Huhn süß-sauer gegessen hatte. Angeblich mein Fehler. In Woche 2 wollte ich es besser machen, habe aber Hüttenkäse gegessen. Angeblich wieder ein Tabuprodukt. Das führte dazu, dass ich fanatisch wurde! Den Deckel des Babybreis ablecken? Todsünde! Zum Probieren der Fläschlein habe ich diese immer in den Mund genommen (viele Muttis werden hier aufschreien, aber hey, die Maus bekommt auch Küsse auf den Mund) und die Probemenge ausgespuckt – es handelt sich hierbei um winzige Tröpfchen – um ja nicht Zucker aufzunehmen. Ich habe nur noch mit Zutaten die explizit erlaubt waren gekocht und pingelichst darauf geachtet, bloß nichts anderes zu essen. Ich war- anders kann man es nicht sagen – fanatisch. Dann zog ich den Schlussstrich und aß an Tag 26 zwei Burger – Gott tat das gut. Zugenommen habe ich übrigens nichts, weder nach den Burgern noch nach dem Muttertag 😉

 

Zusammenfassung:

Man kann das Programm gerne mal versuchen, aber die Rezepte habe ich zb. nur in Woche 1 gekocht, danach wurde es mir zu viel. Zu viel Fleisch. Bah,  es war ekelhaft. Die Rezepte lassen sich zwar verwenden, aber nicht in der angegebenen Reihenfolge.

Modetipps sind ebenfalls enthalten. Eigentlich würde ich jetzt sagen, als mollige Frau, weiß man, wie man sich zu kleiden hat. Aber leider kenne ich genügend Damen auf die das absolut nicht zutrifft. Also scheinen diese Tipps wohl irgendwo sinnig zu sein.

Mein Mann und meine Freundin haben bewiesen: Das Programm kann klappen, MUSS aber nicht. Frech daher die Aussage, dass es klappen muss und wenn nicht, würde man es falsch machen.

Da es  im Grunde klappt und die Rezepte verwertbar sind, gibt es noch 2 Funkelsteinchen für das Buch. Ich spreche diesmal keine Kaufempfehlung aus. Rezepte kann man sich ebensogut von Dr. Google oder netten Facebookgruppen holen. Sich beleidigen lassen, kann man übrigens auch gut via Facebook 😉

 

5-funkelchen

Ps: Ich verschenke das Buch gern weiter 😉