Holly Black hat bereits erfolgreich zahlreiche Kinder-und Jugendbücher veröffentlicht. Dazu zählen unter anderem die „Elfenkrone“-Trilogie, die „Magisterium“ Reihe und „Coldtown“. Mit ihrem neusten Werk „Book of Night“ erscheint ihr erster Roman für Erwachsene. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie in New England.
Klappentext:
„In Charlie Halls Welt können Schatten manipuliert werden, zur Unterhaltung, aber auch um Macht zu gewinnen. Und manchmal haben sie ein Eigenleben. Charlie ist eine gewöhnliche Betrügerin, die als Barkeeperin arbeitet und versucht, sich von der Untergrundwelt des Schattenhandels zu distanzieren. Doch als eine Gestalt aus ihrer Vergangenheit zurückkehrt, wird Charlies Leben ins Chaos gestürzt. Entschlossen zu überleben, gerät sie in einen Strudel aus Geheimnissen und Mord, in dem sie es mit Doppelgängern, merkwürdigen Milliardären, Schattendieben und ihrer eigenen Schwester zu tun bekommt – die alle verzweifelt versuchen, die Magie der Schatten zu kontrollieren.“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Holly Black
Erscheinungsdatum: 02.November 2022
ISBN: 978-3426529454
Verlag: Knaur
Cover:
Die Gestaltung des Covers wirkt auf jeden Fall sehr geheimnisvoll und gleichzeitig sehr düster. Ich finde es wirkt irgendwie auch edel, es passt definitiv zum Inhalt des Werks.
Inhalt:
Ich kannte vorab schon einige Werke der Autorin Holly Black und war, auch aufgrund dieser sehr düsteren Aufmachung, aber ebenso, weil mich der Klappentext wirklich neugierig gemacht hat, gespannt, was mich in „Book of night“ wohl so erwartet. Erwartet habe ich eine Welt voller Magie und „düsterer“ Geheimnisse und es hat mich wahnsinnig fasziniert, wie detailliert und liebevoll Holly Black sie gestaltet hat. Alleine die Tatsache, dass man sich, nach dem Lesen fragt, was es mit den Schatten auf sich hat und wie die Gegebenheiten so irgendwie möglich sind, macht schon irre viel Spaß. Gleichzeitig verbindet man ja mit den Schatten in der Dunkelheit auch etwas bedrohliches oder geheimnisvolles. Wie können Schatten lebendig sein? Wir begleiten Charlie, die kein einfaches Leben hat. Charlie musste schon sehr früh lernen, selbstständig zu sein und so wundert es einen nicht, dass sie durchaus ein wenig vorlaut durchs Leben geht. Schon mit elf Jahren war sie eine erstklassige Diebin und nutzte es regelmäßig, dass sie andere gut an der Nase herum führen konnte. Natürlich bleibt es dabei nicht und sie gerät in durchaus brenzliche Situationen, die sie aber meist ganz gut meistern kann. Sie liebt es Intrigen zu spinnen und dennoch hat sie ihre weiche Seite, die zum Vorschein kommt, wenn es um ihre Schwester geht. Mir hat es sehr gefallen, wie vielseitig Charlie ist und dass sie definitiv ein Charakter ist, bei dem es nicht so leicht fällt, sie zu fassen. Sie hat Ecken und Kanten und wirkt dadurch auf mich authentisch in ihrem Handeln. Auch die weiteren Charaktere wurden sehr vielseitig und interessant gestaltet.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Book of night“ wird dem Leser aus Sicht der Protagonistin Charlie, in der dritten Person, geschildert. In diesem Fall hätte ich mir ehrlich gesagt die Ich-Perspektive gewünscht, weil ich glaube, dass es mir den Zugang zur Geschichte ein wenig erleichtert hätte. So hatte ich gerade zu Beginn teils wirklich Schwierigkeiten mich zurecht und die Handlung einzufinden. Dadurch zog sich das ganze Geschehen leider zu Anfang ein wenig. Als ich dann jedoch diese Phase überwunden hatte, konnte ich das Buch jedoch kaum noch zur Seite legen. Die Atmosphäre, die Holly Black hier aufbaut, hat mich wahnsinnig gefangen genommen. Die Beschreibungen sind auf der einen Seite wunderbar bildlich und machen es einem leicht sich die Situation vor Augen zu halten, zwischendurch sind sie aber, für meinen Geschmack, zu ausschweifend geraten. Trotzdem hat es die Autorin immer wieder geschafft mich zu überraschen, insbesondere mit dem Ende hätte ich so niemals gerechnet.
Fazit:
„Book of night“ hatte anfänglich ein wenig Startschwierigkeiten, wenn man diese jedoch überwunden hat, zieht einen die magische Atmosphäre einfach nur in den Bann. Die Welt, die die Autorin aufbaut, ist düster und faszinierend zugleich.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.