Hinter dem Pseudonym Eliza Hart verbergen sich zwei Freundinnen (Anna-Sophie geboren 1993 und Sabrina geboren 1994), die schon immer eine große Liebe zu Büchern hegten. Die Liebe zu Geschichten war so groß, dass sie irgendwann selbst zur Feder – oder in ihrem Fall zum Bleistift und einem kitschigen Notizbuch – griffen und im Schreiben ihre große Leidenschaft entdeckten. Sie schrieben ihr erstes gemeinsames Buch „Hearts“ kurz vor ihrem Schulabschluss. Um zu sehen, wie ihre Ideen und Werke bei Lesern ankommen, veröffentlichten sie es auf der Onlineplattform Wattpad. Ihr Werk „Das Leuchten deiner Worte“ erschien bei Piper.
Klappentext:
„Lorenzo studiert Medizin und absolviert ein Praktikum in einem Krankenhaus. Dort soll er sich auch um Jules kümmern, die nach einem Selbstmordversuch im künstlichen Koma liegt. Jeden Tag schaut er bei ihr vorbei, kontrolliert ihre Werte – und liest in ihrem Tagebuch. Obwohl er weiß, dass er es nicht tun sollte, schreibt Lorenzo eigene Notizen in das tiefgründige Tagebuch des Mädchens, das ihn mehr und mehr fasziniert …“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Eliza Hart
Erscheinungsdatum: 28.04.2022
ISBN: 978-3-492-50569-7
Verlag: Piper
Cover:
Die Gestaltung des Covers hat mich sofort angesprochen, ich war echt begeistert, von der farblichen Auswahl und der schlichten Aufmachung.
Inhalt:
„Das Leuchten deiner Worte“ ist das erste Werk, welches ich von dem Autorenduo Eliza Hart gelesen habe. Mich hat es inhaltlich, insbesondere aufgrund der schwierigen Thematik, sehr angesprochen. Wir lernen bereits nach wenigen Seiten Lorenzo kennen, der ein freundlicher, aufgeschlossener aber auch neugieriger junger Mann ist. Er arbeitet für sein Medizinstudium als Praktikant im Krankenhaus und begleitet so viele Schicksale. Lorenzo ist doch sehr empathisch, weshalb ihn auch nach getaner Arbeit, der ein oder andere Patient mental nicht los lässt. Das ist tatsächlich eine ziemlich authentische Begebenheit, denn er hat noch wenig Erfahrung und sich kaum ein Schutzschild gegenüber den Emotionen angelegt. Und ich sage aus persönlicher Erfahrung, dass man das im Laufe der Zeit tun muss, wenn man selbst ein mitfühlender Mensch ist. Sonst frisst es einen irgendwann auf. Mir ist es immer so ergangen, dass ich mit jemanden darüber reden musste und danach konnte ich abschalten. Aber alleine mit mir hätte ich den ein oder anderen Lebens- bzw. Krankheitsverlauf wohl nicht so gut verarbeiten können. Das spürt auch Lorenzo und als er auf Jules trifft, überschreitet er eine gewisse, ich sag mal Sicherheitslinie. Sie berührt ihn sehr und er fühlt sich, aus welchem Grund auch immer, zu ihr hingezogen und sucht ihre Nähe. Durch Zufall findet er ihr Tagebuch und kommt ihr wirklich nah, gleichzeitig erfährt er alles über ihre Vergangenheit. Lorenzo ist ein echt liebenswerter Kerl, ein Familienmensch, aber an der ein oder anderen Stelle habe ich es schon so empfunden, dass er die Privatsphäre ein wenig zu stark übertritt. Jules hat ein kompliziertes Leben, mit sehr viel weniger Liebe und Aufmerksamkeit, als ein Kind, eine Jugendliche es in ihrem Alter, erfahren haben sollte. Ich hatte wirklich Mitleid mit ihr, denn die Eltern waren nie für sie da, haben ihr nie Zeit, ein offenes Ohr oder sonst etwas fürs Leben gegeben. Und die Tatsache, dass es solche Familien sicher genau in einer solchen Konstellation gibt, macht mich einfach nur wahnsinnig traurig.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird dem Leser, aus der Sicht beider Protagonisten, geschildert, sodass man einen umfassenden Einblick ins Geschehen und die Gedanken der Charaktere erhält. Obwohl ich die Ich-Perspektive eigentlich absolut liebe, ist es mir, insbesondere bei Jules wahnsinnig schwer gefallen, mich richtig authentisch in sie hineinzuversetzen. Vielleicht ist es ihrer Situation heraus geschuldet, ich kann es wirklich nicht benennen. Bei Lorenzo hingegen fiel es mir recht leicht. Der Schreibstil ist, trotz der ernsten Thematik, angenehm flüssig und bildlich, sodass ich mir die Situationen gut vor Augen halten konnte. Tatsächlich hat mich das Ende ziemlich mitgenommen und ich wurde hier wirklich überrascht.
Fazit:
„Das Leuchten deiner Worte“ ist kein Buch, dass man mal eben so durchliest. Mich hat die Thematik stellenweise sehr mitgenommen und vor allem zum Nachdenken angeregt. Leider hat es die Geschichte nicht durchgehend geschafft, mich emotional mitzureißen, was ich sehr schade finde.
Ich gebe dem Buch deshalb drei von fünf Funkelchen.