Arrtu Tuominen, der im Jahr 1981 geboren wurde, lebt mit seiner Familie in der Küstenstadt Pori, in Mittelfinnland, dem Schauplatz des vorliegenden Krimis. Er arbeitet nicht nur als Autor, sondern auch als Ingenieur für Umwelttechnik. Sein Werk „Was wir verschweigen“ wurde in Finnland vielfach ausgezeichnet. Es ist sein Debütwerk im deutschsprachigen Raum.
Klappentext:
„Pori, Finnland. An einem stürmischen Herbsttag wird ein sturzbetrunkener Mann mit mehreren Messerstichen in einem Holzhaus ermordet. Ein typisch finnischer Mord – so der lakonische Kommentar der hinzugerufenen Kommissare. Der Fall scheint zunächst schnell gelöst: Im nahe gelegenen Wald wird noch am gleichen Abend ein verdächtiger Mann festgenommen. Doch für den Ermittler Jari Paloviita entpuppt sich der Mord als schwierigster Fall seines Lebens. Der Verdächtige war in der Jugend sein allerbester Freund. Und Jari Paloviita verdankt ihm sein Leben …“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autor: Arrtu Tuominen
Erscheinungsdatum: 23. November 2021
ISBN: 978-3785727614
Verlag: Bastei Lübbe
Cover:
Für mich spiegelt das Cover die endlose Weite und Einsamkeit der finnischen Landschaft wider. Man sieht nur eine einsame Holzhütte. Eigentlich das perfekte Szenario für ein Verbrechen, oder?
Inhalt:
„Was wir verschweigen“ hat mich inhaltlich auf Anhieb angesprochen. Ich mag es sehr neue Autoren für mich zu entdecken und gerade bei den nordischen Autoren habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Mit seinem Thriller „Was wir verschweigen“ veröffentlicht Arrtu Tuominen sein Debüt im deutschsprachigen Raum, in Finnland hat er erfolgreich schon einige Thriller herausgebracht. „Was wir verschweigen“ ist gleichzeitig der Auftakt einer Reihe, wenn ich das so richtig verstanden habe. Und soviel kann ich definitiv sagen, ich bin schon mega gespannt auf die Fortsetzung. Der Autor hat eine interessante Herangehensweise, wie sie mir bisher nur selten begegnet ist. Denn die Hintergründe der Tat werden sehr intensiv beleuchtet und im Mittelpunkt stehen hier eindeutig die Charaktere, natürlich neben den Ermittlungen rund um den Mord. Man erlebt und begleitet die Anti und Jari in ihrem Alltag durch eine Kindheit, in der es beide nicht leicht hatten. Mich hat die Lieblosigkeit, die ich verspürt habe, ziemlich traurig gemacht. Ich hatte das Gefühl, dass es ihnen beiden an Halt fehlt, aber teils auch an Vertrauen. Das Einzige, was immer klar war, war die Tatsache, dass sie beide füreinander einstanden. Die Hintergründe werden absolut facettenreich, intensiv und spannend aufgezeigt, aber auch die Gestaltung der Charaktere habe ich als interessant und abwechslungsreich empfunden.
Aufbau, Struktur & Stil:
In „Was wir verschweigen“ befindet man sich schnell mitten im Geschehen. Das hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen. Dem Autor gelingt es wunderbar dem Leser hier nach und nach Puzzleteile hinzuwerfen, die uns Hintergründe über das Leben und die Kindheit, aber auch das Motiv des Täters geben. Die Atmosphäre, die dabei aufgebaut wird, wirkte auf mich selbst sehr bedrohlich und düster. Arrtu Tuominen baut eine konstante Spannung auf, die mich miträtseln und mitfiebern lassen hat. Gleichzeitig bin ich an der ein oder anderen brutalen Situation auch ein wenig an meine Grenzen gestoßen. Der Schreibstil ist recht bildlich, sodass man sich die beschriebenen Szenen sehr gut vor Augen halten kann.
Fazit:
„Was wir verschweigen“ ist kein Krimi im herkömmlichen Sinne. Für mich ist es eine Mischung aus Thriller und Drama, denn die sozialen Hintergründe der Protagonisten sind alles als einfach. Das Werk hat mich gefesselt bis zur letzten Seite und ich bin jetzt schon auf weitere Bücher der Reihe gespannt, die hoffentlich ganz bald erscheinen.
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.