Eva Völler arbeitete, bevor sie sich ihrer Leidenschaft dem Schreiben von Büchern widmete, als Richterin und Rechtsanwältin. Sie dachte sich schon als Kind gerne Geschichten aus. Ihr gefällt dabei, dass sie im Gegensatz zum Rechtssystem, tatsächlich selbst bestimmen kann, wie die Dinge sich entwickeln. Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen, wo auch die Ereignisse in dem Buch „Die Dorfschullehrerin“ angesiedelt sind.

Klappentext:

„1961: Als die Berliner Lehrerin Helene ihre neue Stelle in Hessen an der deutsch-deutschen Grenze antritt, begegnet man ihr im ländlichen, erzkatholischen Ort zunächst mit Ablehnung. Der althergebrachte drakonische Erziehungsstil, die Gleichgültigkeit der Kollegen – für die engagierte Helene ist es ein Kampf gegen Windmühlen. In Tobias, dem Landarzt, findet sie schließlich einen Verbündeten. Schon bald bedeutet er ihr mehr, als ihr lieb ist. Denn Helene hat ein Geheimnis – sie ließ sich nicht ohne Grund genau an diesen Ort versetzen …“

Wichtige Informationen zum Buch:

Die Dorfschullehrerin

Autorin: Eva Völler
Erscheinungsdatum: 26. November 2021
ISBN: 978-3785727652
Verlag: Lübbe

Cover:
Die Gestaltung des Covers ist recht schlicht, wie ich finde. Man sieht eine junge Frau, die gemeinsam mit einem kleinen Schulkind, unterwegs ist. Es lässt wenig Rückschlüsse auf den Inhalt zu.

Inhalt:
Nachdem ich die Ruhrpott-Saga von Eva Völler unglaublich gerne gelesen habe, war ich absolut neugierig und gespannt auf ihr neustes Werk „Die Dorfschullehrerin“, welches wieder der Auftakt einer neuen Reihe ist. Die Reihe spielt in der Rhön, sowohl in Hessen als auch Thüringen, im damaligen Grenzgebiet zur DDR. Mich interessieren die historischen Begebenheiten aus der Zeit, in der Deutschland geteilt war, schon seit jeher, sodass ich voller Neugier zum Buch gegriffen habe. Und ich darf auch direkt sagen, dass man sowohl die Verbundenheit zur Rhön, als auch die intensive Recherche über die damalige Zeit spürt. In dieser Zeit begleiten wir die junge Helene, deren Leben alles andere als einfach ist. Nach und nach wird einem als Leser das Ausmaß ihres Schicksals bewusst. So wundert man sich vielleicht zu Beginn über ihre durchaus ein wenig steif wirkende Art, die sie im Beisein anderer erwachsener Menschen an den Tag legt. Es gelingt ihr kaum einmal abzuschalten, sie wirkt so, als sei sie ständig auf der Hut. Ich stelle es mir unglaublich anstrengend vor, wenn man immer überlegen muss, was man sagen darf oder auch nicht. Bei ihrer Arbeit blüht Helene absolut auf, die Arbeit mit den Kindern macht ihr viel Freude und die Kinder schätzen ihre geduldige, freundliche und engagierte Art. Sie fassen schnell Vertrauen zu ihr und tanzen ihr auch nicht auf der Nase herum. Diese Umstände, unter denen der Unterricht zwecks Mangel an Lehrern stattgefunden hat, waren für mich so abschreckend. Mich hat es beeindruckt, dass Helene trotz allem durchgreifen und fördernd unterrichten konnte. Es gibt eine Vielzahl an Charakteren, die uns die Autorin in „Die Dorfschullehrerin“ nahebringt. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass sie allesamt liebevoll, interessant und facettenreich gestaltet wurden, denn zuviel mag ich Euch hier natürlich auch nicht verraten.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Die Dorfschullehrerin“ wird dem Leser größtenteils aus Sicht von Helene Werner, der Protagonistin, geschildert. Es gibt jedoch auch immer wieder Kapitel, die aus der Sicht verschiedener Charaktere der Geschichte erzählt werden, was für wunderbare Abwechslung sorgt. Schon nach wenigen Seiten war ich von den Ereignissen, die Helene Werner ereilen, absolut gefesselt. Besonders spannend fand ich die Vorgeschichte, die wir als Leser in kurzen Rückblenden miterleben. Man spürt beim Lesen deutlich, dass sich die Autorin mit den historischen Details detailliert auseinandergesetzt hat. Auch haben mich die bildlichen Beschreibungen der Situationen sehr angesprochen. Es fiel mir unglaublich leicht, mich in die Geschehnisse hineinzuversetzen. Ich konnte mit den Charakteren mitfiebern und wurde am Ende dafür „belohnt“. Natürlich will ich jetzt wissen, wie es mit Helene und ihrer Familie weitergeht.

Fazit:
„Die Dorfschullehrerin“ hat mich gefesselt und das Schicksal der Charaktere konnte mich berühren. Auch die historischen Details haben mich sehr angesprochen. Es ist eine rundum gelungene, spannende Geschichte, die nur empfehlen kann !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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