Aimee Molloy schreibt schon seit längerer Zeit Sachbücher und steigt damit in den USA regelmäßig in die Bestsellerlisten auf. Mit ihrem ersten Thriller „Die Mutter“, den sie veröffentlicht hat, stand sie monatelang auf der New-York-Times-Bestsellerliste. Ihr neustes Werk hat den Titel „Das Therapiezimmer“.
Klappentext:
„Der Psychotherapeut Sam und seine Frau Annie ziehen aus New York in die verschlafene Kleinstadt, in der Sam aufgewachsen ist. Dort arbeitet Sam fast rund um die Uhr in seiner Praxis im Souterrain mit seinen (fast nur weiblichen) Klientinnen, während Annie zu viel Zeit allein verbringt. Sam ahnt nicht, dass durch einen Lüftungsschacht all seine Therapiesitzungen im Obergeschoss zu hören sind: die Frau des Apothekers, die sich scheiden lassen möchte. Die Malerin mit dem enttäuschenden Liebesleben. All diese Geschichten mit anzuhören, ist unwiderstehlich. Doch dann taucht die betörende junge Französin in dem grünen Mini Cooper auf. Und Sam geht eines Tages zur Arbeit, um nicht wieder zurückzukehren …“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Aimee Molloy
Erscheinungsdatum: 16.November 2021
ISBN: 978-3499276347
Verlag: Rowohlt
Cover:
Das Cover verbreitet, passend zum Inhalt des Werks, auf Anhieb, eine düstere Atmosphäre. In einem finsteren Raum erhellt lediglich eine einzelne Glühbirne die grauen Umrisse. Man kann nur erahnen, dass sie möglicherweise über einem Tisch oder ähnlichem befestigt wurde.
Inhalt:
„Das Therapiezimmer“ ist das erste Werk, welches ich von der Autorin Aimee Molloy gelesen habe. Mich hat es inhaltlich auf Anhieb neugierig gemacht, sodass ich es sehr gerne lesen wollte. Ich freue mich auch immer neue Autoren kennenzulernen. Das Szenario, welches uns die Autorin hier bietet, erscheint zunächst einmal recht unspektakulär. Denn auf der einen Seite gibt es immer wieder Menschen, die aus dem Nichts heraus verschwinden. Auf der anderen Seite erscheint es ja irgendwie tatsächlich einen Zusammenhang zu geben, warum Sam als Therapeut fast ausschließlich nur weibliche Klienten hat. Es macht auf jeden Fall stark den Anschein. Ich konnte beim Lesen nahezu spüren, wie sich bei seiner Frau Annie, die sich durchaus dem Charme ihres Mannes bewusst ist, nach und nach Zweifel an ihm aufbauen. Gleichzeitig merkt man aber auch, dass das Vertrauen, welches sie zu ihm hat, leider so muss ich sagen, ein wenig einseitig zu sein scheint. Annie ist eine interessante und spannende Frau, die sich für ihren Mann und dessen Leben deutlich zurücknimmt. Dabei macht sie einen durchaus liebevollen, neugierigen und interessierten Eindruck. Manch ein Ritual, welches sie pflegen hat mir sehr gefallen. Sie nehmen sich selbst nicht für selbstverständlich, das hat mochte ich sehr. Denn ich denke, dass dies bei vielen Ehepartnern ein Grund zur Trennung ist. Ich möchte hier jetzt gar nicht so intensiv auf die weiteren Charaktere eingehen, damit ich nicht zuviel verrate. Aber die Gestaltung ist sehr gelungen, facettenreich und interessant.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Das Therapiezimmer“ wird dem Leser aus Sicht verschiedener Charaktere geschildert, wobei man als Leser sehr lange Zeit nicht weiß, wer uns da so intensive Einblicke in sein Leben gibt. Mir hat es sehr gefallen, denn ich habe schon hier direkt gerätselt. Gleichzeitig bekommt man einen sehr umfassenden Eindruck, von den Ereignissen. Sympathie konnte ich für keinen der Charaktere empfinden, lediglich in Annies Lage konnte mich ganz hineinversetzen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, dennoch neigt die Autorin in manchen Situationen ein wenig zu Wiederholungen. Aimee Molloy beschreibt viele Situationen sehr bildlich, sodass ich mir die Szenen gut vor Augen halten konnte. Vom Ende wurde ich überrascht und die Spannung wird konstant gesteigert.
Fazit:
„Das Therapiezimmer“ konnte mich sehr gut unterhalten und baut konstant Spannung auf, was dazu geführt hat, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.