Joy Fielding begann schon als Achtjährige zu schreiben, es liegt ihr scheinbar im Blut. Sie studiert Literatur, strebt aber nach dem Abschluss zunächst danach Hollywood zu erobern: als Schauspielerin. Ihr gelingt der Durchbruch jedoch nicht und so durchläuft sie einige Umwege, bevor sie sich ihrer eigentlichen Leidenschaft, dem Schreiben von Büchern voll widmet. Heute gehört sie unbestritten zu den absoluten Spitzenautorinnen für Spannungsliteratur. Ihr aktuelles Werk „Home, sweet home“.
Klappentext:
„Nach einem traumatischen Erlebnis zieht Maggie mit ihrer Familie nach Palm Beach Gardens in Florida. Sie hofft, in der gepflegten Gegend mit den freundlichen Nachbarn ihre Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen. Doch dann verlässt sie ihr Mann, und auch die Idylle ihres Viertels erweist sich als trügerisch: Eine lautstarke Auseinandersetzung im Haus gegenüber, zwielichtiger Besuch nebenan, spitze Bemerkungen bei einem gemeinsamen Grillfest. Schnell gerät Maggie zwischen die Fronten und muss um ihre und die Sicherheit ihrer Kinder fürchten. Und als an einem heißen Sommermorgen der Knall eines Schusses die Stille zerreißt, ist allen klar: Hier ist mehr passiert als ein gewöhnlicher Nachbarschaftsstreit …“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Joy Fielding
Erscheinungsdatum: 26.Juli 2021
ISBN: 978-3442315741
Verlag: Goldmann
Cover:
Vor einer gräulich, ein wenig dreckig wirkenden Hintergrund schaut man auf einen Vogelkäfig. Er steht offen und um ihn herum liegen zwei rote Federn. Man sieht auch einige blutrote Flecken an der Öffnung des Käfigs.
Inhalt:
Ich habe mich sehr gefreut, als ich gehört habe, dass Joy Fielding, einer meiner frühen Autorinnen, deren Bücher ich in der Jugend verschlungen habe, mit „Home, sweet home“ einen neuen Thriller veröffentlicht. Der Klappentext hat mich auf Anhieb neugierig gemacht, da bin ich ehrlich. Denn wir begleiten die Charaktere nicht bei, ich sag jetzt mal klassischen Verbrechen, sondern ihrem alltäglichen Leben. Alle Familie haben ihre eigenen Probleme, die sie mehr oder weniger versuchen zu vertuschen oder ausleben. Hier gibt es keinen klassischen Protagonisten, sondern mehrere spannende Figuren. Da gibt es Maggie, die frisch getrennt von ihrem Ehemann lebt und nun erstmal mit den neuen Umständen klar kommen muss. Dann wohnen dort Olivia und Sean. Olivia ist sehr fleißig und engagiert, sympathisch war sie mir trotzdem nicht. Sean, ihr Ehemann, ist arbeitssuchend und verbringt viel Zeit damit, die Nachbarn zu beobachten. Er ist total frustriert, hört immer die gleichen Ansagen bei Bewerbungsgesprächen und hat sich quasi aufgegeben. Stattdessen trinkt er schon am Tag regelmäßig, er kann sich selbst nicht eingestehen, dass er Probleme hat. Zu den Nachbarn gehört ebenfalls Julie Fisher, die alleine dort lebt. Sie ist recht eigensinnig und will ihr Haus nicht aufgeben. Julie ist eine liebevolle ältere Dame, die ich auf Anhieb gut leiden mochte. Julie hat es in mein Herz geschafft. Die Familie, deren Geschichte mich am meisten berührt hat, ist die von Dani. Dani arbeitet als Zahnärztin und liebt ihre Kinder über alles. Ihr Leben ist alles andere als einfach und sie muss jeden Tag in Angst verbringen. Fast denkt man beim Lesen, dass sie sich fast in Luft auflöst. Sie hat so gut wie gar kein Selbstwertgefühl mehr. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie von Tag zu Tag mehr zerbricht. Den Mittelpunkt des ganzen Werks bilden die zahlreichen zwischenmenschlichen Beziehungen. Mir hat die Vielfalt der Charaktere und deren Gestaltung sehr gefallen.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Home, sweet home“ wird dem Leser aus vielen verschiedenen Perspektiven geschildert. Sie wechseln regelmäßig, von Kapitel zu Kapitel, je nachdem, welche Familie wir gerade begleiten. Nach und nach baut sich die Handlung auf, immer wieder gibt es Rückblenden in die Vergangenheit, in denen wir mehr über die verschiedenen Leben und deren Entwicklung erfahren. Auch die Spannung wächst so langsam aber beständig an. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, es würden Längen auftreten, sondern für mich waren die Umständen, unter denen die Familien leben und die emotionalen Zusammenhänge äußerst spannend dargestellt. Gelungen wurden die zahlreichen Handlungsstränge logisch miteinander verknüpft. Auch die Auflösung ist wirklich wunderbar gelungen, damit hatte ich definitiv so nicht gerechnet.
Fazit:
„Home sweet home“ erzählt spannende Geschichten und gibt zahlreiche Einblicke in die Leben der verschiedensten Charaktere !! Mich hat es wahnsinnig gefesselt !
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.