Tahereh Mafi, die 1988 in einer Kleinstadt in Connecticut geboren wurde, ist iranischer Abstammung und die Jüngste von fünf Geschwistern neben vier älteren Brüdern. Ihr Debütroman ›Shatter Me‹ wurde in 30 Sprachen übersetzt und eroberte zahlreiche Bestsellerlisten. Mafi ist mit dem Filmemacher und Schriftsteller Ransom Riggs verheiratet und lebt mit ihrer Familie in Santa Monica, Kalifornien. Ihr aktuelles Werk trägt den Titel „Wie du mich siehst“.

Klappentext:

„Eine Kleinstadt in den USA: Shirins Alltag ist zum Albtraum geworden. Sie hat genug von den unverschämten Blicken, den erniedrigenden Kommentaren und den physischen Attacken, die sie ertragen muss, weil sie Muslima ist. Sie flüchtet sich ins Musikhören und in das Breakdance-Training mit ihrem Bruder und dessen Freunden. Shirin hat beschlossen, niemandem mehr zu trauen. Bis sie an ihrer neuen High School den Jungen Ocean trifft. Er ist der erste Mensch seit langem, der Shirin wirklich kennenlernen möchte. Erschrocken weist Shirin ihn harsch zurück. Ocean ist für sie aus einer Welt, aus der ihr bisher nur Hass und Ablehnung entgegenschlugen. Aber dann kommt alles anders …“

Wichtige Informationen zum Buch:

Wie du mich siehst

Autorin: Tahereh Mafi
Erscheinungsdatum: 27.November 2019
ISBN: 978-3737356961
Verlag: Fischer Sauerländer

Cover:
Die Gestaltung des Covers ist recht schlicht und trotzdem zeigt es einen klaren und deutlichen Bezug zum Cover. Man kann sehr gut auf den Inhalt und die Aussage des Buchs schließen.

Inhalt:
„Wie du mich siehst“ ist das erste Werk, welches ich von der Autorin Tahereh Mafi gelesen habe. Ich kann aber jetzt schon mit Sicherheit sagen, dass es ziemlich sicher nicht das letzte Buch von ihr sein wird, was ich gelesen habe. Der Klappentext hat mich angesprochen, denn ich finde es sehr gut, dass sie hier ziemlich ungeschminkt ein Thema anspricht, welches uns allen im Alltag begegnet. Der ein oder andere Mitmensch hat sicher mehr oder eben weniger Berührung damit. Aber ganz ehrlich, wer kennt es denn nicht, dass einem Vorurteile im Weg stehen bzw. das Leben ganz enorm beeinflussen. Ich erfahre es häufig bei meiner Arbeit, ich arbeite unter anderem mit stotternden Menschen. Einige von ihnen könnten ein Buch über Vorurteile schreiben, dessen bin ich mir sicher. Im Buch „Wie du mich siehst“ geht es eher um Vorurteile den Menschen gegenüber, die eine andere Hautfarbe haben oder eine andere Religion leben. Shirin, die wir hier begleiten, hat sicherlich kein leichtes Leben. Sie ist Muslima und trägt ihr Kopftuch. Dennoch ist sie in Amerika geboren und spricht fließend englisch, das Heimatland ihrer Eltern, den Iran, kennt sie quasi gar nicht. Ihre Familie ist schon sehr häufig umgezogen, was es ihr zusätzlich schwer machte, je Anschluss in der Schule zu finden. Durch viele Anfeindungen und Mobbing seitens der Mitschüler hat sie sich, nach außen, ein dickes Fell zugelegt und reagiert oftmals voller Wut und aggressiv. Ganz ehrlich, wer bitte kann ihr das verübeln oder? Sie ist wirklich schrecklich einsam und es ist kein Wunder, dass sie sich auch eben genauso fühlt. Nur wenn sie beim Breakdancen ist, geht es ihr gut. Als sie Ocean kennenlernt, zeigt sie ihm natürlich die kalte Schulter. Ihre Erwartungshaltung ist, dass er sie genauso wie alle anderen behandeln wird. Aber da wird sie überrascht. Ocean ist anders als die anderen. Anfangs erscheint er sehr zurückhaltend, aber nach und nach taut er auf und zeigt sein wahres Ich. Die Entwicklung beider Protagonisten hat mir unglaublich gefallen.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Wie du mich siehst“ wird dem Leser aus Sicht von Shirin geschildert, wobei sich die Autorin hier für die Ich-Perspektive entschieden hat. Das hat mir wirklich gut gefallen, denn es gelang mir auf Anhieb mich in Shirin hineinzuversetzen. Auch wenn ich ihre Lage in dem Sinne natürlich so nicht nachvollziehen kann, erleichtert es mir diese Sichtweise ihre Gedanken zu verstehen und auch ihr emotionales Verhalten. Man befindet sich direkt mitten im Geschehen, ich war auch emotional von Anfang an wirklich involviert. Denn die Emotionen haben mich die ganze Zeit über begleitet. Wie Shirin schwankte ich die ganze Zeit über zwischen Zweifel, Frustration, Skepsis und irgendwann auch Hoffnung jedoch immer mit Vorsicht verknüpft. Der Autorin ist es wunderbar gelungen die Gefühle authentisch zu vermitteln. Ich war von Beginn an gefesselt und habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Mit dem Hintergrund, dass Tahereh Mafi ihren eigenen Erfahrungen mit „Wie du mich siehst“ verarbeitet hat, fühlte es sich so an, als sei ich selbst betroffen.

Fazit:
Tahereh Mafi hat mich mit „Wie du mich siehst“ auf ganzer Linie fesseln und begeistern können !! Es regt zum Nachdenken an und auch dazu, sich selbst und sein Verhalten anderen Menschen gegenüber zu reflektieren. Für mich war es eine sehr emotionale und tiefgreifende Erfahrung.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

Bewertungssteinchen