Schon als Kind schrieb Jennifer Niven Gedichte, Geschichten und Songs. Seit 2000 schreibt sie Vollzeit und hat seither 9 Bücher veröffentlicht, unter anderem den Bestseller „All die verdammt perfekten Tage“, welcher bereits verfilmt wurde. Harper Lee und Nick Hornby gehören zu ihren Lieblingsautoren, könnte sie aber für einen Tag ein andere Autor sein, wäre sie am liebsten Emily Brontë. Ihr aktuelles Werk wurde im deutschsprachigen Raum unter dem Titel „Für einen Sommer unsterblich“ im Fischer Verlag veröffentlicht.

Klappentext:

„Eine Woche vor dem Abi zerbricht Claudes Welt in tausend Scherben, als sie erfährt, dass ihre Eltern sich scheiden lassen. Statt in den Ferien mit ihrer besten Freundin auf den Road Trip ihres Lebens zu gehen, zieht Claude nun mit ihrer Mutter auf eine abgelegene Insel vor der Küste Georgias. Die Wut ist ihr Schutzschild gegen jeden, der ihr zu nahekommt. Denn wozu jemandem trauen, wenn er einen irgendwann im Stich lässt? Doch dann begegnet Claude Jeremiah Crew, der sie mitnimmt auf ein großes Abenteuer. Und gemeinsam beweisen sie, dass das Ende einer Geschichte keine Rolle spielt, wenn das Dazwischen so unerträglich schön ist.“

Wichtige Informationen zum Buch:

Für einen Sommer unsterblich

Autorin: Jennifer Niven
Erscheinungsdatum: 07.10.2020
ISBN: 978-3737358071
Verlag: Fischer Sauerländer

Cover:
Mich hat die Gestaltung des Covers gleich angesprochen. Der komplette Hintergrund wurde in einem knalligen Pinkton gestaltet, lediglich ein Ausschnitt in der Form eines Herzens setzt sich davon ab. Inmitten des Herzens sieht man die Umrisse eines jungen Mädchens und eines jungen Mannes. Sie sitzen unter Palmen auf einer Wiese. Der Bezug zum Inhalt ist deutlich vorhanden.

Inhalt:
„Für einen Sommer unsterblich“ ist das erste Werk, welches ich von der Autorin gelesen habe. Ich habe jedoch im Voraus viele sehr positive Kritiken zu einigen ihrer vorherigen Bücher gelesen und war dementsprechend sehr neugierig auf „Für einen Sommer unsterblich“. Der Klappentext klang sehr vielversprechend und so war schnell klar, dass ich das Buch gerne lesen wollen würde. Die Autorin stellt uns vor eine Ausgangssituation, die leider einige Menschen direkt nachvollziehen können. Ich hatte das große Glück nie selbst eine solche Trennung miterleben oder verarbeiten zu müssen. Claude steht vor einem absoluten Scherbenhaufen und fühlt sich schlichtweg von der Welt alleine gelassen. Hinzu kommt, dass all ihre Pläne, Wünsche einfach vor dem Nichts stehen und das Schlimmste ist, finde ich, die Tatsache, dass sie nicht einmal darüber reden darf. Ganz ehrlich, da wäre es mir absolut egal, wie meine Eltern da stehen würden. Nur weil sie den Schein nach außen wahren wollen, muss Claude total zurückstecken und ihre Sorgen in sich hineinfressen? Das geht für mich gar nicht. Ich kann ihre Gefühle so gut verstehen, sie fühlt sich betrogen, alleine gelassen und dass daraus Wut entsteht, ist uns sicherlich allen klar. Claude ist eine interessante Protagonistin, deren absolutes Gefühlschaos, dieses Hin und Her gerissen sein, ich als sehr authentisch empfunden habe. Sie wächst an der Situation und ihre Entwicklung innerhalb der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Aber auch ihren männlichen Gegenpart Jeremiah, Miah genannt, mochte ich wirklich gern leiden. Er scheint schon viel in seinem jungen Leben durchgemacht zu haben und macht oftmals einen ungewöhnlich reifen und erwachsenen Eindruck. Das liegt sicher auch daran, dass er zuhause früh viel Verantwortung übernehmen musste. Auch die weiteren Charaktere wurden alle sehr facettenreich und interessant gestaltet.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Für einen Sommer unsterblich“ wird uns aus der Sicht von Claude, in der Ich-Perspektive, geschildert. Dadurch fiel es mir sehr leicht mich in ihre Gefühle und Gedanken hineinzuversetzen und sie wirklich zu verstehen. Es kam mir beim Lesen so vor, als hätte ich direkt eine intensive Verbindung zu ihr. Schon nach wenigen Seiten war ich direkt mitten im Geschehen, was mir sehr gut gefallen hat. Die Ereignisse haben mich direkt gefesselt und emotional berührt. Jennifer Niven gelingt es mit ihrem lockeren, flüssigen und doch intensiven Schreibstil eine Atmosphäre zu erschaffen, die ich als „herzlich“ beschreiben würde und gleichzeitig erschafft sie dermaßen faszinierende Beschreibungen von Landschaft und dem Leben auf der Insel, dass ich sie mir direkt vor Augen halten konnte und mich gefühlt habe, als sei ich vor Ort. So erging es mir schon lange nicht mehr. Zum Ende hin war ich regelrecht betroffen, dass ich mich selbst verabschieden musste, auch wenn das Ende recht offen gehalten ist.

Fazit:
„Für einen Sommer unsterblich“ hat mich absolut begeistert. Ich habe es sehr schnell durchgelesen und fühlte mich dermaßen intensiv mit den Charakteren verbunden, dass mich das Ende wirklich getroffen hat. Das war eine emotionale und schöne Erfahrung !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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