Hallo ihr Lieben,

ich habe mir gedacht, dass ich mich mal ein bisschen schlau machen will und schaue, ob ich eine Art Anleitung zum Bier selbst brauen finde. Denn das Bier ist tatsächlich das beliebste alkoholische Getränk in Deutschland, um die 106 Liter Bier trinkt jeder Bundesbürger durchschnittlich im Jahr !!

Vorab solltet ihr aber wissen, dass es einiges an Geduld braucht, um euer eigenes Bier herzustellen 😉 bzw. ihr müsst euch im Anschluss gedulden, denn das Bier muss bis zu drei Wochen gären, damit ihr es danach genießen könnt.

 

Eure Zutatenliste:

Malz und Hopfen
Bierspindel, mit der man die Stammwürze des Bieres misst
Bierhefe
Jod
2 große Eimer
Kochthermometer
ein altes Betttuch
20 Liter Einmach- oder Glühweintopf
40 Bierflaschen (0,5 L Fassungsvermögen) mit Bügelverschluss

Für einen Einmachkochtopf mit 20 Liter Fassungsvermögen braucht man 4 kg geschrotetes Malz. Dafür wird das Getreide grob zerkleinert, nicht gemahlen! Das Braumalz könnt ihr fertig geschrotet kaufen.

Nun geht es ans Maischen: Dazu werden Malz und Wasser miteinander gemischt und auf die richtige Temperatur gebracht. Durch das Maischen wandelt sich die im Malz enthaltene Stärke in Zucker um und das enthaltene Eiweiß flockt aus und bildet längere Eiweißketten.

1.Die 20 Liter Wasser auf 65° Celsius aufheizen. Das Malz unter ständigem Rühren hinzugeben und weiterrühren.
2.Die Temperatur dabei konstant auf 63° Celsius halten
3.Nach 15 Minuten auf 71° Celsius aufheizen und weitere 15 Minuten weiterrühren. Je heller das Malz und je länger die Maltoserast, desto herber und stärker schmeckt das Bier später. Je kürzer, desto süßer und vollmundiger wird euer Bier.

Nun alles noch einmal auf max. 77° Celsius aufheizen und dabei weiterrühren zur Endverzuckerung – auch andere Enzyme und Mikroorganismen werden so zerstört. Ganz wichtig: Nicht über 78° Celsius erhitzen!

Dann folgt das Läutern.. Beim Läutern trennt man das ausgekochte Malz von der Maische (der Flüssigkeit). Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten und Hilfsmittel. Am einfachsten ist es, wenn ihr das gekochte Gemisch über ein Tuch oder ein Sieb (z. B. Entsafter passend zum Einmachtopf) gießt, um die festen Stoffe von den flüssigen zu trennen. Das Ergebnis nennt man „Würze“.

Wasser mit max. 77° Celsius über die bereits gefilterten festen Malzreststoffe, schütten, um diese noch einmal auszuwaschen (ca. 2 – 3 Liter).

Mit einer Bierspindel (für ca. 15 € im Handel erhältlich) die Stammwürze messen. Der Wert gibt an, wie viel Gramm Zucker und andere Bestandteile in einem Kilogramm Flüssigkeit gelöst sind.

Nun die Würze ca. 60 Minuten bei 100° Celsius kochen. Während des Kochens wird der Hopfen (das „Gelb“) zugegeben. Der Hopfen gibt dem späteren Bier seinen Geschmack und macht das Bier durch seine Gerb- und Bitterstoffe haltbar.

Eine kleine Menge des Suds entnehmen und auf ca. 20° Grad Celsius abkühlen. Dann mit der Spindel den Stammwürzegehalt bestimmen. Wenn die Stammwürze zu hoch ist, könnt ihr vor der Hefe noch Eiswürfel hinzugeben.

Nun müsst ihr den Hopfen und feine Trubstoffe aus der Würze entfernen. Dazu den Sud wieder über ein Tuch in ein neues Behältnis geben. Das „Grüne“ muss herausgefiltert werden. Der Sud sollte nun dunkel und klar aussehen. Achtung: Hier ist es besonders wichtig, steril zu arbeiten.

 

Den Sud in die Badewanne stellen und kaltes Wasser rundherum einfüllen.
Wenn die Temperatur des Sudes der Hefetemperatur entspricht, kann die Hefe hinzu gegeben werden:

  • Hefetemperatur bei Pils: 9 – 15° Celsius
  • Hefetemperatur bei Weizen/Kölsch/Alt: 18 – 24° Celsius

Ganz wichtig ist dass die Eiswürfel steril sind. Es reichen 40 g Bierhefe (Trockenhefe, untergärig für Pils) oder 0,5 – 1 L Flüssighefe. Diese werden dem Sud zugegeben. In den ersten 60 Minuten solltet ihr den Sud regelmäßig umrühren, um die Hefe zu belüften. Danach sollte der Sud abgedeckt ruhen, damit die Hefe arbeiten kann.

Das Bier bei obigen Hefetemperaturen (für unser Pils 9-15° Celsius) gären lassen bis die Spindel 4% Würze anzeigt. Nun könnt ihr das Jungbier in Flaschen abfüllen – hier folgt die Nachgärung.

Wichtig: Wer das Bier zu früh in die Flaschen abfüllt, riskiert, dass sie platzen.

Die Flaschen befüllen, verschließen und bei Zimmertemperatur ca. zwei Wochen stehen lassen. Es empfiehlt sich, die Flaschen ab und zu mal zu öffnen, damit etwas Kohlendioxid, das während der Nachgärung entsteht, entweichen kann. Anschließend noch eine Woche im Kühlschrank lagern.