Foto: André Hansmann

Valeries Geburt war für mich eine richtige Blitzgeburt – gefühlt. Zwar hatte ich insgesamt rund 12 Stunden Wehen, aber anfangs habe ich sie nur als unangenehm empfunden. Der wirklich harte Teil ging sehr schnell vorrüber und nach nur 2,5 Stunden im Krankenhaus war sie da. Dennoch habe ich die Vorgeschichte im Bericht mit aufgenommen. Wer keine Lust hat alles zu lesen, springt einfach direkt zum Nachmittag 😉

Der Vormittag: Erste Anzeichen

Ich wache von Maries weinerlichem „NeNe“ auf und es ziept recht unangenehm in meinem Unterleib. Es ist gleich halb Sechs Uhr Morgens. Heute, am 23.10.2019 werde ich zum dritten Mal Mama. Aber vorher gibt es noch Einiges zu erledigen.

Als ich morgens aufwache, ist mir noch nicht so recht klar, dass das bereits „richtige“ Wehen sein könnten. Senkwehen vielleicht, ja. Aber, dass ich quasi 12 Stunden später mit Valerie kuschle? Nope… Leicht genervt öffne ich meinen BH und biete Marie ihre NeNe an. Das ist ihr Wort für meine Brust. Kaum beginnt sie zu saugen, wird das Ziepen stärker. „Merkwürdig“, denke ich mir im Stillen. Ich bin zwar sehr müde, doch so recht einschlafen kann ich nun auch nicht mehr.

Should I stay or shoul I go?

Nachdem ich noch eine gute Stunde mit Marie gekuschelt habe – sie hing durchgehend an der Brust – klingelt der Wecker meines Mannes. Heute ist der errechnete Entbindungstermin, aber mein Mann hatte erstmal geplant normal zur Arbeit zu fahren. Da gerade Ferien sind, wäre ich dann mit beiden Kids allein geblieben.

„Guten Morgen Spatz“ begrüße ich ihn leise und er schaut verdattert zu mir rüber. „Guten Morgen, warum bist du schon wach?“

Ich erzähle ihm von dem Ziepen und, dass es durch das Stillen unangenehmer wurde. Er ist direkt im „Geburts-Modus“ und fragt, ob er heute zu Hause bleiben solle. Ich verneine das erstmal noch – immerhin ist das Ziepen bisher nur unangenehm. Aber er könne mir gern eine Laugenstange zum Frühstück aufbacken. Während er sich ums Frühstück kümmert, mache ich mich fertig und packe die letzten Kleidungsstücke samt Kulturbeutel in die Kliniktasche. Sicher ist sicher.

Erster Termin: Check beim Frauenarzt

Beim Laufen merke ich, dass das Ziepen doch unangenehmer wird. Ich verziehe das Gesicht. Mein Mann fragt erneut, ob er nicht lieber zu Hause bleiben soll und ich stimme zu. Immerhin möchte ich noch nach Remagen fahren – das sind ca. 20 Minuten mit dem Auto und ich glaube nicht, dass ich bei jeder Wehe anhalten kann. Also kündigt mein Mann erstmal Home Office an und wir machen uns und die Kinder fertig.

Da heute ET ist, ist eine Untersuchung beim Frauenarzt fällig. Der Termin ist um 9 Uhr, also beeilen wir uns. Das Ergebnis ist ernüchternd: Keine Wehen auf dem CTG (wie immer), der Muttermund ist bei 2 bis 3 Zentimetern. Da ich aber augenscheinlich Wehen habe, soll ich mich bald auf den Weg ins Krankenhaus machen. Aber ich solle mich ebenfalls darauf einstellen, dass die Geburt beim dritten Kind länger dauern wird. Aha, Ok, aber erst noch meinen zweiten Termin wahrnehmen! Auf zur Kita.

Foto: André Hansmann

Kita-Besichtigung mit Wehen

Auf dem Weg nach Remagen – zum Anmeldegespräch für Marie – merke ich, dass die Sitzposition ungünstig ist und bin froh darüber, dass ich nicht allein fahren muss. Pünktlich um 11.30 kommen wir an – mittlerweile muss ich bei den Wehen schon stehen bleiben. Wir werden freundlich von der Kita-Leitung begrüßt, die mich sogleich fragt, ob es mir denn gut geht und wann der erechnete Termin sei. „Heute“ antworte ich grinsend und verziehe mit der nächsten Wehe das Gesicht.

Ich glaube einen Anflug von Panik in ihrem Gesicht zu sehen, doch sie antwortet freundlich und sehr professionell, dass wir uns dann wohl besser beeilen.

Gesagt getan. Nach einer Stunde haben wir die gesamte Anlage besichtigt, Formalitäten besprochen und Marie zur Kita angemeldet. Wir bekommen die Zusage. Auftrag erledigt – Valerie darf kommen!

Der Mittag: Schmerzhafte Wehen

Wir kommen gegen 13 Uhr zu Hause an. Die Wehen sind mittlerweile schon mehr als unangenehm, also bitte ich meinen Mann seine Mutter zu benachrichtigen. Sie braucht in etwa 1,5 Stunden. Ich gehe in die Wanne, während mein Mann Mittagessen kocht. Nach etwa 30 Minuten in der Wanne mache ich mich fertig und versuche zu essen. Leider schaffe ich gar nicht so viel, da es mir leicht schlecht wird. Das sollte mir später noch zum Verhängnis werden.

Mittlerweile ist es kurz vor 14 Uhr, mein Mann hat meine Freundin für 14.30 Uhr zur Unterstützung angefordert. Ich melde mich bei ihr und frage, ob sie sofort kommen kann. Mittlerweile muss ich die Wehen dann doch ein bisschen veratmen und ich möchte ins Krankenhaus. Sie macht sich auf den Weg und kaum ist sie angekommen, hetze ich an ihr vorbei und will los. Keine Zeit für eine Übergabe – aber ich habe ein gutes Gefühl und die Oma sollte auch jede Sekunde eintreffen. Gegen 14.15 sitzen wir im Auto Richtung Krankenhaus.

Welcome to Hollywood!

Angekommen spielt sich eine Hollywoodreife Szene ab: Ich schaffe es gerade über die Straße, greife nach meinem Mann und muss eine Wehe veratmen. Es kommt eine ältere Frau auf einem Rad hinzu und fragt, ob sie helfen könne. „Nur Wehen!“, meine ich und lächle gequält. Sie schickt meinen Mann los einen Rollstuhl zu holen – immerhin muss ich zum Krankenhaus bergauf laufen und scheinbar erwecke ich nicht den Eindruck, das schaffen zu können. Während mein Mann also nach oben hetzt, bleibt sie bei mir und spricht mir Mut zu. Ein junges Mädchen kommt hinzu und fragt ebenfalls, ob sie helfen könne. Wow! So viele aufmerksame Menschen.

Mein Mann ist erst ein paar Minuten weg, aber das geht der älteren Frau scheinbar zu langsam. Sie ruft laut dem Mann zu, der in der Nähe ein paar Büsche am Krankenhaus schneidet. Er solle bitte nachsehen, wo mein Man bleibt, das sei ein Notfall. Ich finde die Situation derart abstrus und skurill und bin unschlüssig wie ich reagieren soll. Also mache ich einfach gar nichts, atme und warte.

Enttäuschende Untersuchung

Kurze Zeit später tauchen mein Mann und der „Gärtner“ mit einem Rollstuhl auf. Sie befördern mich beide bergauf zum Eingang, nachdem wir uns freundlich von der Helferin verabschiedet haben. Am Kreißsaal angekommen bestehe ich darauf, wieder laufen zu dürfen. Gesagt, getan. Die Hebamme sieht mich und meint, sie machen einen Kreißsaal bereit. Bis dahin soll ich in den Untersuchungsraum. Okeee..

Die Untersuchung überrascht mich: Muttermund auf 3 Zentimeter. WAAAS?!

Es ist mittlerweile nach 15 Uhr, ich habe doch schon seit einiger Zeit Wehen und sie waren nicht Muttermundwirksam? Im Kopf rechne ich kurz nach: Pro Zentimeter etwa eine Stunde, also noch mindestens weitere 7 Stunden Wehen veratmen. Orr! Ich bin etwas niedergeschlagen. Die Hebamme bietet mir – nach einem erneut langweiligen CTG – Schmerzmittel an, doch ich winke ab: Erstmal möchte ich baden bitte!

Die Zauberwanne wirkt

Beim letzten Mal hat die Badewanne den Prozess richtig ins Rollen gebracht, außerdem konnte ich die Wehen besser veratmen. Gesagt getan. Ich blieb bis 16.22 Uhr in der Wanne und habe gemerkt, dass die Wehen sich verändert haben. Ich habe  plötzlich einen leichten Druck verspürt. Aua! Jetzt möchte ich dann doch ein Schmerzmittel haben. Ich mache mich fertig und lasse nach der Hebamme rufen.

Schnell nochmal auf Klo – Argh, das tut aber richtig weh. Und was ist das? Blut am Papier? Muss mein Schleimpropf sein. Ich presse zwischen den Lippen hervor, dass mein Mann bitte die Hebamme informieren soll. Ich möchte Schmerzmittel, denn mittlerweile wird es echt schmerzhaft. Sie schickt mich in den Kreißsaal – ich soll ans CTG. Hier ist mal wieder Sense, aber immerhin ist der Muttermund nach nur 20 Minuten Wanne auf 5 Zentimeter geöffnet.

Foto: André Hansmann

Sie können keine Schmerzmittel haben

Ich frage abermals nach Schmerzmittel. Da eröffnet sie mir, dass ich keine Schmerzmittel mehr bekommen kann. Sie erwarte die Geburt eigentlich innerhalb der nächsten zwei Stunden:

„Tut mir leid, aber Schmerzmittel wären jetzt zu gefährlich, da sie auf das Baby übergehen könnten. Das Baby könnte schlapp werden oder es kommt zu Atemproblemen.“

Ok, die gute Nachricht ist, es ist scheinbar bald vorbei. Die Schlechte, ich muss da diesmal ohne Hilfe durch. Ouch. Ok. Ich erkenne, dass das vernünftig ist und bin einverstanden. Kein Schmerzmittel – zum Wohl des Babys.

Ein Pferd im Kreißsaal

Sie schließt mich ans CTG und ich wiehere die Wehen weg. Ja genau. Ich wiehere! Also eigentlich versuche ich „Kraftlaute“ zu erzeugen. Ich habe mich für „Ühühühühühü“ entschieden. Mein Mann musste Schmunzeln und meinte, ich klinge wie ein Pferd. Zum Glück stand er weit genug weg, sonst hätte ich ihn getreten.

Die Frau im Nachbar-Kreißsaal, die ich während der Wehenpausen immer mal wieder Schreien hörte, wird sich sicherlich darüber gewundert haben, dass nebenan scheinbar ein Pferd entbindet.

Aber während ich da so auf dem Bett liege, werden die Wehen immer stärker – natürlich in der Seitenposition, was ich als super unangenehm empfand um die Wehen wegzuwiehern – ähm atmen… Ühühühhühühüüüüü – ich werde mit jeder Wehe lauter. Mein Körper fängt an heftig zu zittern, ich spüre, dass mir die Energie fehlt. Da macht sich die fehlende Mahlzeit richtig bemerkbar. Eigentlich wäre jetzt die richtige Zeit für einen Red Bull, aber da denke ich nicht dran.

Ich versuche einfach die Wehen gut zu veratmen, die Dank steigendem Druck immer schmerzhafter werden. Tatsächlich komme ich auch an den Punkt, an dem ich laut jammere, dass ich nicht mehr kann. Diese typische Szene, die sich bei jeder meiner Geburten abspielt. Ich weine, jammere, lamentiere. Ühühühühüühüüüüüü – Auaaaaaaaaaaa!

Der Nachmittag: Blitzgeburt

Nach dem CTG – ich hing in etwa 25 Minuten dran – ist der Muttermund plötzlich auf 8 Zentimeter offen. Nur noch 2 Zentimeter, bis ich pressen darf, jeay! Die Hebamme checkt die Position und meint, das Baby muss noch ein Stückchen tiefer rutschen. Ich solle gern mit dem Druck arbeiten und ein bisschen mitschieben. Allerdings habe ich davor Angst. Ich weiß nicht warum. Vielleicht aus Angst vor den Schmerzen, aber ich habe echt ein Problem damit Valerie mitzuschieben.

Ich versuche mich auf sie zu fokussieren und sage (in meinem Kopf) zu ihr: „OK Valerie, wir beide schaffen das jetzt!“ In diesem Moment war der Name auch klar. Eigentlich schwankten wir noch zwischen Valerie und Desiree. Damit war klar, dass es eine Valerie wird. Das hatte ich nun quasi über meinen Mann hinweg entschieden, doch er hat´s verstanden. Mein Gefühl hat einfach entschieden und das war ok so.

Wir sprengen jetzt!

Mittlerweile ist es kurz nach fünf Uhr. Der Druck wird immer größer und die Hebamme motiviert mich weiter dazu, Valerie zu helfen in die Startposition zu kommen. Um es voranzutreiben, trifft sie eine Entscheidung:

„Wir sprengen jetzt die Fruchtblase!“

Ähm was? Ich frage sie mit gequälter Stimme: Warum sprengen??? „Na, die brauchen wir ja jetzt nicht mehr!“. Eigentlich möchte ich keine Eingriffe in den Geburtsvorgang, aber ich bin zu erschöpft, um zu diskutieren. Sie sprengt also meine Fruchtblase und plötzlich geht´s ratz fatz!

Da ist ein Köpfchen zwischen meinen Beinen!

Der Druck wird mit jeder Wehe größer, nach zwei weiteren Wehen ist der Muttermund bereits auf 10 Zentimeter, es ist nur noch ein Saum vorhanden. Ich möchte mich aufrichten, doch die Hebamme winkt ab, ich soll liegen bleiben. Nochmal eine Wehe, ich zittere wie Espenlaub, uff! Ich liege noch immer in der Seitenposition und frage erneut, ob ich mich mich in den Vierfüßlerstand stellen darf (So kann ich mit der Schwerkraft arbeiten und die Geburt erleichtern). Die Hebamme sagt zwar zu, aber da kommt schon die nächste Wehe.

Anschließend fehlt mir die Kraft, um mich aufzurichten und damit habe ich den Moment verpasst.

Die Presswehen überkommen mich und es geht richtig los. Ich soll das linke Bein an den Körper ziehen und in der Seitenposition drücken. Also drücke ich. Orrr. Au, Au, AU, AUUU, AUUUU!!! Nach zwei Wehen – die ich sehr laut verwiehert habe – ist das Köpfchen zwischen meinen Beinen. Ich kann es sehen. Der Anblick ist irgendwie creepy. Auch mein Mann kann es sehen und kann seine Gefühle dafür nicht so wirklich in Worte fassen. So eine Mischung aus angewidert und fasziniert, nehme ich an. Immerhin ist da ein Kopf zwischen meinen Beinen. Ein verdammt haariger!

Kaum Geburtsverletzungen

Zwei weitere Presswehen, viel Gewieher und laute Schreie und sie ist da. 17.25 Uhr – knapp 2,5 Stunden nachdem wir im Krankenhaus angekommen sind. Valerie Celine Edith (Edith kam spontan hinzu, da heute der Todestag meiner Oma Edith ist). 3.350 Gramm schwer, 51 Zentimeter lang. Das ging schnell. Sofort greife ich nach unten und lege mir Valerie auf den Bauch. Niemand wagt es auch nur eine Anstalt zu machen, sie untersuchen zu wollen. Sie bleibt erstmal bei mir, wir kuscheln lange miteinander. Dann lege ich sie an. Alles klappt wunderbar. Zwischenzeitlich rutscht die Plazenta nach, nachdem die Hebamme kurz auf meinen Bauch gedrückt hat.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Willkommen kleine Valerie (Celine Edith)! Heute Nacht hatte ich erste Wehen und war schon etwas genervt, dass ich davon schon um 5.30 aufgewacht bin. Dann wurde es ein bisschen intensiver.. Aber ich habe mir fest vorgenommen den Kita Termin um 11.30 zu machen und so war es auch! Ich habe bei der Führung einfach immer Mal ne Wehe veratmet, aber das war auch nicht so schlimm (den Platz haben wir übrigens!). Einen ausführlichen Geburtsbericht schreibe ich euch noch ☺️ Valerie kam um 17.25 Uhr auf die Welt – im KH waren wir gegen 15 Uhr ? sie ist 51cm groß und wiegt rund 3350g. Noch im Kreissaal hat sie fest an der Hand gelutscht und wurde natürlich direkt angelegt – läuft reibungslos! ☺️ Jetzt erholen wir uns Mal und lassen euch liebe Grüße da! ??? #babyupdate #babyincoming #oktoberbaby2019 #oktoberbaby #newbornbaby #schwangerschaftsupdate #newborn #willkommenbaby

Ein Beitrag geteilt von Yasmin Neese (@dierabenmutti) am

Valerie wird von der Plazenta getrennt – diesmal verzichtet mein Mann darauf, die Nabelschnur durchzuschneiden. Er verdaut wohl noch den creepy Kopf zwischen meinen Beinen. Anschließend begutachtet die Ärztin meine Geburtsverletzung. Obwohl ich nur minimal gerissen bin – einen knappen Zentimenter – hält sie es für sinnvoll die Wunde zu nähen, weil es dann „schöner“ aussieht. Ok, wenn´s denn sein muss…

Ich bin allerdings stark verwundert, dass kaum etwas gerissen ist, da die Geburt ja doch recht schnell erfolgt ist. Lag es am Himberblättertee? Lag es am Heublumendampfbad? Hatte ich Glück? Egal, geschadet hat´s ja nicht.

Kuscheln, kuscheln, noch mehr kuscheln

Nachdem ich noch eine Zeitlang mit Valerie gekuschelt habe, wird sie dann doch von der Hebamme vermessen, leicht gesäubert und in ein Handtuch gepackt. Ich putze mir den blutigen Schleim von der Brust und nehme meine Jellybean wieder in Empfang. Anschließend kuscheln wir erneut.

Es dauert leider noch einige Stunden, bis ich endlich auf die Wochenbettstation geschoben werde. Es ist kurz nach Mitternacht, als ich mein Zimmer beziehen kann. Mein Mann ist mittlerweile zu Hause bei den Mädchen. Da hat alles super geklappt!

Endlich kuscheln Non-Stop

Auf der Wochenbettstation richte ich mir das Bett samt Stillkissen so ein, dass Valerie bei mir schlafen kann. Wir kuscheln die ganze Nacht miteinander und erholen uns gemeinsam von der Geburt. Erschöpft aber glücklich schlafen wir beide ein. Die kleine Rakete hat einen Blitzstart ins Leben und in mein Herz hingelegt.

Ich bin unglaublich stolz, dass ich die Geburt ohne Schmerzmittel geschafft habe, würde beim nächsten Mal (hahaha) aber früher danach verlangen. SO ganz ohne ist echt hardcore.

Von allen Geburten (Claires Höllentrip, Maries Traumgeburt und Valeries Blitzstart) empfand ich Maries Geburt übrigens am Schönsten. Ich war hier sehr selbstbestimmt und habe den kompletten Verlauf kontrolliert. Die Hebamme hatte damals nichts getan, was ich nicht wollte.

Bei Valerie wurden mir doch einige Entscheidungen abgenommen und über meinen Kopf entschieden. Ich erinnere mich daran, dass ich hin und wieder bei Untersuchungen gewimmert habe, sie soll es doch lassen (Muttermund abtasten während einer Wehe zum Beispiel).

Kurz war ich traurig darüber, dass es nicht ganz so selbstbestimmt lief, wie bei Marie. Aber die bösen Gedanken habe ich direkt verworfen. Keine Geburt ist wie die andere! Darum bin ich dennoch glücklich und zufrieden. Kein Platz für „Was wäre wenn“ und „Ja, aber…“. Ich hatte eine wunderschöne spontane, natürliche Geburt. Jeder der ein Veto einlegen will, bekommt von mir maximal den Mittelfinger gezeigt 😉 Was mich selbst an diesem Bericht wundert: Obwohl ich wirklich starke Schmerzen hatte, stehen diese nicht so sehr im Fokus des Berichts. Kaum war Valerie da, war alles wieder gut. Ähnlich wie bei Marie. Es überwiegen die Glücksgefühle. Das ist wirklich schön. Ich würde mich immer wieder für eine spontane Geburt entscheiden – sie ist was ganz besonderes <3