Kristin Hannah wurde 1960 in Südkalifornien geboren. Sie wuchs mit zwei jüngeren Geschwistern auf. Sie studierte, nachdem sie das College erfolgreich abgeschlossen hatte, an der juristischen Fakultät und arbeitete später als Rechtsanwältin. Mit dem Schreiben begann sie, als sie mit ihrem ersten Sohn schwanger war. Heute ist sie eine internationale Bestsellerautorin. Veröffentlicht wurden bisher, unter anderem, folgende Titel: „Wenn Engel schweigen“, „Die Nachtigall“ und „Liebe & Verderben“.

Klappentext:

„1974: Als Lenora Allbright mit ihren Eltern nach Alaska zieht, ist die Familie voller Hoffnung, das Trauma des Krieges, das der Vater in Vietnam davongetragen hat, hinter sich zu lassen. In Matthew, dem Sohn der Nachbarn, findet Leni einen engen Freund, und aus ihrer Vertrautheit entwickelt sich bald eine junge Liebe. Doch auf die Schönheit des Sommers in Alaska folgt unweigerlich die Finsternis des Winters, und je länger diese andauert, desto weniger vermag Lenis Vater die in ihm wohnenden Dämonen zu bändigen. Schon bald müssen die beiden jungen Liebenden um ihr Miteinander kämpfen – bis sie eines Tages auszubrechen versuchen …“

Wichtige Informationen zum Buch:

Liebe und Verderben

Autorin: Kristin Hannah
Erscheinungsdatum: 14. September 2018
ISBN: 978-3352009136
Verlag: Rütten & Loening

Cover:
Das Cover wurde sehr spannend gestaltet. Man blickt zunächst auf einen weißen Hintergrund, von dem sich in warmen Herbstfarben der Umriss eines jungen Mädchens absetzt. In ihrem Umriss ist ein Holzhaus, inmitten einer bergigen rauen Landschaft zu erkennen.

Inhalt:
Ich bin absoluter Fan der Autorin Kristin Hannah und so war ich Feuer und Flamme, als ich von dem Erscheinen ihres aktuellen Werks erfahren hatte. Der Klappentext hat mich direkt angesprochen, aber auch die Gestaltung des Covers machte mich neugierig. Kristin Hannah spricht sehr viele verschiedene Themen in ihrem Werk „Liebe und Verderben“ an. Die zwischenmenschlichen Beziehungen stehen jedoch im Mittelpunkt der Geschichte. Aber auch der Vietnamkrieg, sowie die daraus resultierenden Traumata werden thematisiert. Ich persönlich kann mir ehrlich gesagt, gar nicht vorstellen, wie schrecklich es sein muss, die grausamen Bilder wieder und wieder vor Augen zu sehen. Es gibt ja wirklich viele Soldaten, die nach einem Einsatz unter PTBS leiden. Ich weiß nicht, ob ein Mensch solche Erlebnisse jemals verkraften kann. Man kann vielleicht irgendwie lernen damit umzugehen, aber vergessen wird man es ganz sicher nie und auch der eigene Charakter wird definitiv durch solche traumatischen Ereignisse verändert. Nichtsdestotrotz kann ich vieles, was hier geschieht nicht damit erklären. Denn Gewalt in der Familie kann für mich nicht entschuldigt werden. Ganz egal womit ! Niemand sollte den Menschen, die er liebt, weh tun. Dabei ist es für mich egal, ob es körperlich oder durch Worte geschieht. Ich kann für ein solches Verhalten keine Entschuldigung oder Erklärung akzeptieren. Auf der anderen Seite zeigt „Liebe und Verderben“ aber auch auf, wie stark Liebe sein kann. Man sieht, wie eng die Bindung und die Liebe zwischen Mutter und Kind ist. So erleben wir es auch bie Leni und ihrer Mutter. Leni ist ein eher zurückhaltendes, unerfahrenes und einsames Mädchen, als sie nach Alaska zieht. Durch die ständigen Umzüge hat sie kaum soziale Kontakte oder gar Freunde. Ihre Mutter spielt eine besonders wichtige Rolle in Lenis Leben, da sie eigentlich ihre einzige Bezugsperson ist. Leni wächst jedoch und lernt aus ihren Erfahrungen. Man spürt, wie sehr das Leben in Alaska und auch die Nähe zu Matthew sie stetig verändert. Sie hinterfragt viel mehr und widersetzt sich gewissen Einschränkungen. Sie wird reifer und stärker. Ihre Entwicklung innerhalb der Geschichte hat mir sehr gefallen. Auch die weiteren Charaktere wurden sehr interessant, facettenreich und liebevoll gestaltet.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird dem Leser aus Sicht der Protagonistin Leni geschildert. Kristin Hannah hat sich in „Liebe und Verderben“ für die Perspektive in der dritten Person entschieden. Mich hätte die Ich-Perspektive aus Lenis Sicht auch unheimlich gereizt, andererseits ist es mir auch so wunderbar gelungen, mich in ihre Gefühle und Gedanken hineinzuversetzen. Man ist gleich mitten im Geschehen, es gibt nur eine relativ kurze Einleitung, was ich auch gelungen finde. „Liebe und Verderben“ lebt, meiner Meinung nach, absolut von dem gefühlvollen und einfühlsamen, aber auch sehr direkten Schreibstil der Autorin. Alleine emotional war ich schon nach wenigen Seiten absolut in der Geschichte angekommen. Auch die wunderbaren bildlichen Beschreibungen der rauen Landschaft konnten mich fesseln. Nachdem ich einmal begonnen hatte zu lesen, konnte ich das Buch nur noch schwer zur Seite legen, die Geschichte hat mich einfach in ihren Bann gezogen. Das Ende hat bei mir dann nochmal ein paar Tränen fließen lassen.

Fazit:
Liebe und Verderben“ ist eine emotionale Geschichte, die zeigt, wie nah Liebe und Leid miteinander verbunden sein können. Sie macht aber ebenso deutlich, wie wichtig es ist, eine eigene Meinung zu haben und unabhängig sein zu können.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

Bewertungssteinchen