Hallo ihr Lieben,

gerade eben erst habe ich das Werk „Staat X: Wir sind die Macht! von Carolin Wahl gelesen. In dem Jugendbuch werden sehr wichtige Themen angesprochen, im Rahmen der Aktion BLEIB DU !! beschäftige ich mich im Besonderen mit dem Gefühl der Zugehörigkeit bzw. dem Thema Gruppenzwang.

Die Beteiligten im Staat X haben lange Zeit auf den Zustand hingearbeitet, der Staat in allen Einzelheiten wurde nach und nach aufgebaut. Dementsprechend groß ist die Freude, als es los geht.

Wir erfahren die Sicht auf die Ereignisse von vier verschiedenen Charakteren. Damit ihr wisst, worum es in etwa geht, gibt es hier nochmal den Klappentext für Euch:

„Zwei Jahre lang haben die Schüler auf Staat X, das große Schulprojekt, hingearbeitet. Jetzt werden die Türen geschlossen. Die Lehrer ziehen sich zurück. Wer bekommt die begehrten Posten in der Politik, in der Justiz und in der Wirtschaft? Adrian, Melina, Vincent und Lara freuen sich darauf, ihre Rollen einzunehmen, jeder von ihnen mit einer ganz eigenen Sicht auf Staat X. Doch schon bald beginnt es, hinter den Kulissen zu brodeln: Wer hat die wahre Macht über die Geschäfte und Unternehmen? Wer wagt es, die Grenzen zu überschreiten? Als einige Schüler merken, wie leicht die Kontrollinstanzen zu hintergehen sind, nimmt eine bedrohliche Kettenreaktion ihren Lauf …“

 

Man spürt beim Lesen, wie sich nach und nach unter den Schülern, ganz speziell in den einzelnen Gruppen, die hier tätig sind(Polizei etc), eine Art Zusammengehörigkeitsgefühl aber auch eine Art Gruppenzwang aufgebaut wird. Besonders in den Kapiteln, in denen Vincent uns seine Sicht der Dinge schildert, lässt sich diese Entwicklung stark spüren.

Wer dem Gruppenzwang nachgibt, erhofft sich dadurch eine größere Akzeptanz, weniger Probleme und Schutz durch die Gruppe. Dieses Verhalten ist auch anthropologisch begründet, da es eine ordnende Funktion innerhalb kleiner, unabhängiger Gruppen hatte.

Bei Jugendlichen läuft die Ausrichtung innerhalb einer Gruppe oft unbemerkt ab, sie nehmen den Gruppenzwang gar nicht als solchen wahr. So nehmen sie die Meinung der anderen eher unbewusst als die eigene Meinung an.

Es gibt aber durchaus Fälle, in denen der Druck aus einer Gruppe bewusst wahrgenommen wird. So möchte man zum Beispiel gar nicht rauchen oder übermäßig Alkohol trinken, weil einem dieses Verhalten im Grunde genommen gar nicht gefällt. Dennoch tut man es, um sich an den Rest der Gruppe anzupassen und nicht negativ aufzufallen. Man möchte ein Teil der Gruppe sein, einfach dazu gehören.

Zu Gruppenzwang kann es auch bei Diskussionen kommen. So fürchten sich manche Menschen, ihre eigene Meinung zu vertreten, obwohl sie deutlich von der Meinung der Mehrheit der Gruppe abweicht. Da sie jedoch Angst davor haben, ihre Ansichten könnten den anderen missfallen, halten sie sich lieber aus einer Debatte heraus oder übernehmen die Meinung der anderen, um sich bei diesen beliebt zu machen.

Den meisten Menschen gelingt es mit zunehmendem Alter, Gruppenzwänge hinter sich zu lassen und ihre eigene Meinung zu vertreten. In manchen Fällen schaffen es die Betroffenen jedoch nicht, sich dem Gefühl, einem Gruppenzwang zu unterliegen, zu entziehen. Viele Betroffene leiden darunter ihr Leben lang und würden lieber ihre eigene Meinung vertreten.

Einige der Beobachtungen habe ich anhand des Werks „Staat X-Wir haben die Macht“ von Carolin Wahl beschrieben. Das Buch ist am 21. März 2019 im Loewe Verlag erschienen und wir ab einem Alter von 14 Jahren empfohlen. Zu finden ist es unter folgender ISBN: 978-3743202306.