Hallo liebe Susanne,
passend zu deinem aktuellen Spinnkrimi darf ich dir ein paar Fragen stellen 🙂

                                                        Immer gerne, liebe Lena.

Schildere uns doch zunächst einmal, was der Leser so in deinem aktuellen Werk „Musikermord“ erwarten darf?

Dieses Mal müssen die Kommissare Harms und Köster sich mit der ostfriesischen Heavy-Metal-Szene auseinandersetzen, denn im Proberaum der Band »Black Spider« wird die junge Sängerin Vanessa Groote ermordet aufgefunden. Besonders Werner Harms ist gar nicht erfreut darüber, nicht nur viele, sondern auch recht wortkarge junge Menschen vernehmen zu müssen. Das Mordmotiv scheint schnell gefunden: Eifersucht. Den Gerüchten zufolge verdrehte Vanessa so manchem Mann den Kopf, aber auch Sophia Voss, die bisherige Frontfrau der Band, könnte die Konkurrentin beseitigt haben. Noch dazu ist Sophia spurlos verschwunden. Und dann ist da noch Martin de Vries, der etwas zwielichtige Musikagent …

Was hat dich zu dem Thema inspiriert?

Die Geburtstagseinladung eines lieben Freundes. Wir lernten uns vor 32 Jahren in einem Proberaum in Düsseldorf kennen. Und wenn ein solcher Anlass bevorsteht, dann erinnert man sich wieder an die „alten“ Zeiten, von denen ich etliche Jahre in Proberäumen verbracht habe. Und da dachte ich, ich könnte doch auch mal die Musikszene in Ostfriesland ein wenig mörderisch gestalten …


Wie stark wird dein Leben von Musik beeinflusst? Was hörst du gerne? Läuft bei dir womöglich beim Schreiben Musik? Oder lenkt das zu sehr ab?

Nun ja, ich bin mit einem Gitarristen verheiratet, mein Bruder ist Bassist und etliche unserer Freunde sind ebenfalls Musiker. Die meisten zwar „nur“ hobbymäßig, aber natürlich ist Musik immer ein Thema. Von daher würde ich behaupten, dass mein Leben sehr stark von Musik beeinflusst wurde und immer noch wird 😀 . Mein Musikgeschmack lässt sich ganz schlecht in eine Schublade stecken. Generell darf’s
gerne etwas rockiger sein, z.B. Doro, AC/DC, Judas Priest und viele mehr. Oder aber auch Mittelalter-Rock, wie In Extremo, Saltatio Moris oder Subway to Sally. Allerdings verehre ich auch Kate Bush und – man lese und staune – ich mag Country Music und auch irischen und schottischen Folk. Beim Schreiben brauche ich allerdings Ruhe. Ich kann Musik nur sehr schlecht „nebenbei“ hören. Besonders, wenn sie gut ist, konzentriere ich mich irgendwann nur noch auf die Musik.

Wie dürfen wir uns den Aufbau beim Schreiben vorstellen? Gibt es zuerst die Idee oder erst Charaktere etc?

Bei mir beginnt jeder Krimi mit dem Motiv. Sobald ich weiß, aus welchem Grund jemand ermordet wird, fange ich an zu schreiben. Die Charaktere – sofern noch nicht aus vorhergehenden Geschichten vorhanden – entwickeln sich beim Schreiben, so, wie ich sie brauche. Allerdings nicht immer genau, wie ich es andenke. So passiert es zum Beispiel, dass ich bei der Überarbeitung das Opfer einen ganz anderen Tod sterben lasse, als ursprünglich geplant, weil die Art des Mordes nicht zum Täter passt.

Besonders in den Krimis rund um die Spinngruppe sind ja viele Menschen an der „Ermittlung“ beteiligt. Ich selbst habe das so noch nicht erlebt, wie kam es dazu?

Auf diese Idee brachte mich ein amerikanischer Krimi, in dem ein „Häkelkränzchen“
ermittelte. Zwangsläufig gab es auch da mehrere Damen, die sich in die Ermittlungen stürzten. Das gefiel mir sehr gut, und da ich selbst gerne Wolle verspinne, wurde es bei mir eine Spinngruppe.

Kannst du uns schon einen Ausblick geben, was uns in näherer Zukunft aus deiner Feder so erwartet?

Ja, das kann ich. Zurzeit schreibe ich am 9. Fall für Doktor Josefine Brenner. Sie ist diesmal tatsächlich auf der Suche nach einem Ferienhaus in Ostfriesland. Und, wie könnte es anders sein, stolpert sie natürlich wieder über ein Mordopfer.
Außerdem werde ich in diesem Jahr noch eine neue Ermittlerin an den Start schicken. Hauptkommissarin Ina Warnders wird selbst von ihren Ermittlungen und ihrem recht chaotischen Familienleben erzählen.

Vielen lieben Dank für deine spannenden Antworten und Einblicke, liebe Susanne 🙂