Lisa Gardner gehört zu den erfolgreichsten amerikanischen Thrillerautoren der Gegenwart, jeder ihrer Romane schaffte es in die Top Ten. Sie lebt mit ihrer Familie und zwei Hunden in New Hampshire. Zu ihren Werken gehören: „Wer stirbt, entscheidest du“, „Blut ist dicker als Wasser“ und „Die Überlebende“. Nun veröffentlichte sie ihr aktuelles Werk „Das zweite Opfer“.
Klappentext:
„Eigentlich hätte Nicky Frank den Autounfall nicht überleben dürfen. Doch ein Gedanke verleiht ihr die Kraft der Verzweiflung: Vero. Wurde das Mädchen beim Aufprall aus dem Wagen geschleudert? Sergeant Wyatt Foster und sein Team finden allerdings keine Spur von einem zweiten Opfer. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel: Existiert Vero nur in Nickys Phantasie? Und was hat es mit Nickys angeblicher Hirnverletzung auf sich, zu deren Einzelheiten ihr Ehemann Thomas beharrlich schweigt? Als Wyatt ihn genauer befragen will, ist er plötzlich verschwunden. Das Haus der Franks steht in Flammen. Und dann treffen die Ergebnisse der Spurensicherung ein: Die Fingerabdrücke im Auto gehören zu Veronica Sellers, als Sechsjährige entführt und seit 30 Jahren vermisst – Vero …“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Lisa Gardner
Erscheinungsdatum: 21. August 2018
ISBN: 978-3499274794
Verlag: Rowohlt
Cover:
Man schaut auf fast absolute Dunkelheit. Lediglich der Kopf einer Frau zeichnet sich durch den Schein einer Lampe vom schwarzen Hintergrund ab. Auf mich wirkt das Cover sehr bedrohlich.
Inhalt:
„Das zweite Opfer“ ist nach dem Thriller „Die Überlebende“ das zweite Werk, welches ich von der Autorin Lisa Gardner gelesen habe. Der Klappentext hat mich direkt angesprochen und sehr neugierig gemacht, sodass ich schnell wusste, dass ich „Das zweite Opfer“ gerne lesen wollte. Oh mann, man stelle sich nur die beschriebene Situation vor. Eine Frau mittleren Alters baut nachts einen Unfall. Wo auch immer sie Energiereserven her nimmt, sie schafft es selbstständig aus dem verunfallten Auto zu steigen. Dabei ist der einzige Grund, der sie anzutreiben scheint, ein kleines Mädchen namens Vero. Nachdem Hilfe am Unfallort eintrifft, kann aber dieses Mädche, welches Nicky so verzweifelt sucht, nirgends gefunden werden. Ein Szenario, welches für mich doch sehr viele Fragen aufweist, oder wie seht ihr das? Natürlich zweifelt auch die Polizei, das es keinerlei Beweise gibt, dass Vero existiert an Nickys Geschichte. Zudem scheint sie durch den Alkoholeinfluss alles andere als zuverlässig zu sein? Doch was hat es mit den häufigen Stürzen und den daraus resultierenden Schädelhirntraumata auf sich? Im Mittelpunkt der polizeilichen Ermittlungen steht die Unfallfahrerin Nicky Frank. Sie ist ein Charakter, den ich nur schwer einschätzen konnte. Das wiederrum verstärkt beim Lesen aber auch den Eindruck, den die Polizei von ihr hat. Nicky scheint verwirrt, hat aber auch klare Momente. In einem Moment fürchtet sie sich vor Thomas, dann empfindet sie Zuneigung. Um es kurz zu sagen, ist ein sehr facettenreicher und undurchsichtiger Mensch.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung aus „Das zweite Opfer“ wird dem Leser aus unterschiedlichen Perspektiven nahe gebracht. Sie wechseln regelmäßig zwischen den Ereignissen aus Sicht der Protagonistin und dem zuständigen Ermittlerteam, wobei die Autorin die Geschehnisse in der dritten Person schildert. Lisa Gardner ist es wunderbar gelungen hier eine richtig düstere, teils bedrohliche und fesselnde Atmosphäre aufzubauen. Es dauerte jedoch ein bisschen Zeit, bis ich mich in der Geschichte zurecht gefunden habe. Das lag mit Sicherheit aber auch daran, dass man selbst immer wieder an den Aussagen der Charaktere zweifelt. Mir fiel es die ganze Zeit über sehr schwer einzuschätzen, in welche Richtung sich der Thriller wohl entwickeln würde. Lisa Gardner hat es immer wieder geschafft mich auf falsche Fährten zu führen und mich dabei teils auch verwirrt. Aufgrund dieser Tatsache wird die Spannung bis zum Schluss unglaublich konstant gesteigert. Das Ende hat mich absolut überraschen können.
Fazit:
„Das zweite Opfer“ ist eine spannende, verwirrende und komplexe Geschichte, die mich immer wieder überraschen konnte. Die Autorin baut eine unglaubliche düstere und bedrohliche Atmosphäre auf, was mir gut gefallen hat.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.