Ray Celestin studierte Asiatische Kunstgeschichte und Sprachen in Großbritannien. Celestin ist Drehbuchautor für Film und Fernsehen. Vor seinem Debüt „Höllenjazz in New Orleans“ veröffentlichte er bereits einige Kurzgeschichten.

Klappentext:

„New Orleans, 1919: Der mysteriöse »Axeman-Mörder« versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Seine Waffe ist eine Axt, sein Markenzeichen Tarotkarten, die er bei seinen Opfern hinterlässt. Detective Michael Talbot ist mit dem Fall betraut und verzweifelt an der Wendigkeit des Killers. Der ehemalige Polizist Luca D’Andrea sucht ebenfalls nach dem Axeman – im Auftrag der Mafia. Und Ida, die Sekretärin der Pinkerton Detektivagentur, stolpert zufällig über einen Hinweis, der sie und ihren besten Freund Louis Armstrong mitten in den Fall hineinzieht. Als Michael, Luca, Ida und Louis der Identität des Axeman immer näherkommen, fordert der Killer die Bewohner von New Orleans heraus: Spielt Jazz – sonst komme ich, um euch zu holen.“

Wichtige Informationen zum Buch:

Höllenjazz in New Orleans

Autor: Ray Celestin
Erscheinungsdatum: 1. März 2018
ISBN: 978-3492060868
Verlag: Piper

Cover:
Die Gestaltung des Covers spricht mich sehr an. Auf einer Art Flugblatt bzw. einem Aushang, mit dem ich der Form nach, die Suche nach Verbrechern verbinde, setzen sich der Titel und ein schwarzer Totenkopf mit einem Zylinder auf dem Kopf wunderbar ab.

Inhalt:
„Höllenjazz in New Orleans“ ist der Debütroman des Autors Ray Celestin und gleichzeitig der Auftakt einer Reihe „City Blues Quartett“. Mich hat es hier total angesprochen, dass der Autor einen echten Fall mit fiktiven Details kombiniert. Den „Axeman- Mörder“ von New Orleans gab es wirklich. Zwischen 1911 und 1919 fand eine Mordserie statt, die Identität der Täter wurde nie sicher ermittelt, es gab jedoch etliche Ermittlungsansätze und Gerüchte rund um die Mordserie. Der Name wurde von der Presse als Pseudonym gewählt. Die Taten verbreiteten daher soviel Schrecken, weil sie stets nachts erfolgten und immer von einem Mann berichtet wurde, der als schwarzgekleideter, langer, dünner Mann mit schwarzem Schlapphut erkennbar gewesen sei. Wir begleiten mehrere Ermittler bei ihrer Arbeit. Es gibt da Michael Talbot, der Detective bei der Polizei in New Orleans ist. Da der Fall in den Medien sehr große Wellen schlägt, lastet sehr viel Druck auf ihm, mit dem er nur schwer umgehen kann. Zudem muss hat er ein kleines Geheimnis, welches ihn zusätzlich belastet und rumtreibt. Durch einige Geschehnisse in der Vergangenheit, hat er in seinem Team einen schweren Stand. Ida Davis ist eine intelligente junge Frau, die in der Detektei „Pinkerton“ arbeitet und chronisch unterschätzt wird. Dies geschieht aufgrund ihres Geschlechts, aber auch ihrer Hautfarbe. Ich fand sie als Charakter sehr interessant. Ein weiterer wichtiger Charakter ist Luca D’Andrea, er ist Michael Talbots ehemaliger Partner. Die Zeit im Gefängnis und der Verrat haben ihn schwer verändert und geprägt, dennoch hat er keineswegs Rache im Sinn. Das muss man ihm hoch anrechnen, wie ich finde. Aus der Not heraus arbeitet er für die Mafia und sucht ebenfalls nach dem Mörder. Es gibt nach eine Vielzahl weiterer Charaktere, die allesamt sehr facettenreich und interessant gestaltet wurden.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in dem Werk „Höllenjazz in New Orleans“ wird dem Leser aus vielen verschiedenen Perspektiven geschildert, sodass man einen sehr umfassenden Einblick in die Geschehnisse erhält. Dem Autor ist dabei gut gelungen, die Sichtweisen voneinander abzugrenzen, mir war zu jedem Zeitpunkt klar, wen ich gerade begleite. Dennoch fordert die Geschichte durchaus die Aufmerksamkeit des Lesers, da ansonsten die Anzahl der Charaktere dazu führen könnte, dass man den Überblick verliert. Mich hat sie von Beginn an sehr gut unterhalten, aber auch gefesselt. Es ist wahnsinnig spannend mitzuerleben, wie Ray Celestin die realen Tatsachen mit fiktivem Geschehen verknüpft. Schon nach wenigen Seiten stand ich wie unter einem Bann. Ich musste einfach weiterlesen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und sehr bildlich. Er schaffte es problemlos mich in die damaligen Seiten hineinzuversetzen. Das Tempo wird wie die Spannung nach und nach gesteigert, was mir zugesagt hat. Gut gefallen hat mir auch, dass mich der Autor regelmäßig mit Wendungen innerhalb der Erzählung überraschen konnte.

Fazit:
„Höllenjazz in New Orleans“ ist ein gelungenes, fesselndes und auch thematisch schauriges Debüt des Autors. Mir hat es gut gefallen und ich denke, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde !!

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.