Michael Tsokos ist einer der bekanntesten deutschen Rechtsmediziner. Er ist Professor an der Charite in Berlin, dort leitet Tsokos das Institut der Rechtsmedizin und hat den Posten der ärztlichen Leitung in der Gewaltambulanz. 1997 erfolgte seine Approbation als Arzt, im Jahre 2000 folgte die Anerkennung als Rechtsmediziner. In den Jahren 1998 und 1999 war er, nach Anfrage des Bundeskriminalamts, an der Exhumierung und der Identifizierung von Leichen aus Massengräbern in Bosnien und dem Kosovo beteiligt. Michael Tsokos publiziert und gibt regelmäßig Artikel in medizinischen Fachzeitschriften heraus. 2012 erschien der Thriller „Abgeschnitten“, den er gemeinsam mit Sebastian Fitzek schrieb. “Die Zeichen des Todes“ ist sein neustes Werk.
Klappentext:
„Rechtsmedizin im Dienst der Verbrechensaufklärung: Forensik-Spezialist Professor Michael Tsokos, Deutschlands bekanntester Rechtsmediziner hilft, spektakuläre Kriminalfälle aufzuklären – am Tatort, auf dem Obduktions-Tisch, im Labor und vor Gericht. In seinem neuen Sachbuch geht es um Mord und Totschlag, um Verbrechen und rohe Gewalt.
Ein bekannter Politiker bringt einen Freund um, transportiert dessen Leiche in seine Wohnung und tötet sich dann selbst. Ein Mann ertränkt seine Frau in der Badewanne und inszeniert den Mord als Unfall. Ein Arzt verstümmelt sich selbst und täuscht einen Überfall vor. Mit seinen rechtsmedizinischen Gutachten konnte Michael Tsokos den Ermittlungsbehörden bei diesen Kriminalfällen entscheidende Hinweise geben. Denn immer geht es um die Frage: War es Mord, Suizid ein Unfall – oder war es ein natürlicher Tod?“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autor: Michael Tsokos
Erscheinungsdatum: 2. Oktober 2017
ISBN: 978-3426276174
Verlag: Droemer
Cover:
Das Cover zeigt den Rechtmediziner und Autor Michael Tsokos hinter einem Obduktionstisch auf dem ein Schädel liegt. Es ist ein sehr passendes Motiv für dieses Werk, wie ich finde.
Inhalt:
Michael Tsokos ist ein Mensch und Autor, den ich als sehr interessant und spannend empfinde, seine bisherigen Bücher habe ich allesamt gelesen. Da war es schnell klar, dass ich sein aktuelles Werk „Die Zeichen des Todes“ lesen wollte. „Die Zeichen des Todes“ zeigen furchtbare Verbrechen auf, manche davon sind kaltblütig geplant, wie beispielsweise der erste Mord. Es ist immer wieder erschütternd und wühlt mich extrem auf, wenn man sich hier vor Augen hält, dass es authentische Fälle sind, es ist keineswegs so, dass sich Michael Tsokos diese Verbrechen ausgedacht und aufgeschrieben hat. Es sind Fälle, an deren Aufklärung, er durch seine Arbeit als Rechtsmediziner, selbst beteiligt war. Immer wieder kommt für mich die Frage auf, wie ein Mensch, zu solchen Taten fähig sein kann? Wie krankhaft muss die Eifersucht auf einen Mitmenschen sein? Und wie tief sinkt dabei, die eigene moralische Grenze? Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Fälle, die nicht nur den Leser, sondern auch die Ermittler der Polizei vor ein Rätsel stellen. Was bewegt einen Menschen, der bislang niemals aufällig in Erscheinung getreten war und bei dem keinerlei psychischen Erkrankungen bekannt waren, dazu, von einem Baugerüst zu stürzen? Es sind Fälle, die mir in Erinnerung bleiben und mir eine Gänsehaut bescheren, soviel kann ich sagen. Und nahezu immer bleibe ich mit der Frage nach dem „Warum?“ zurück.
Aufbau, Struktur & Stil:
Das Werk „Die Zeichen des Todes“, die jeweils einen Fall für sich behandeln, ist in zwölf Kapitel unterteilt worden. Berichtet wird dem Leser hier jeweils aus Sicht eines auktorialen Erzählers, was ich persönlich, angesichts der Grausamkeit der Verbrechen bzw. Fälle als angemessen, empfunden habe. Die einzelnen Fälle von denen der Rechtsmediziner Tsokos berichtet, zeigen den genauen Tathergang auf, welcher an manch einer Stelle nichts für schwache Nerven ist. Die Details sind manchmal wirklich sehr bildlich beschrieben, sodass man beim Lesen damit rechnen sollte, direkt die beschriebenen Situationen vor Augen zu haben. Der Schreibstil erinnert weniger an ein Sachbuch, als viel mehr an Recherche- oder auch die Ermittlungsarbeit der Polizei.
Fazit:
„Die Zeichen des Todes“ geben dem Leser einen recht detaillierten Einblick in die Arbeit des Rechtsmediziners, aber auch die Ermittlungsarbeit der Polizei. Mich haben die Fälle in ihrer Offenheit und Brutalität teils erschrocken, dennoch ist es irgendwo auch spannend überhaupt solche Informationen zu bekommen.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.