Angie Thomas ist in Jackson, Mississippi aufgewachsen, wo sie auch heute noch lebt. Als Teenagerin fing sie an recht erfolgreich zu rappen, sie ist sehr stolz auf einen Artikel im „Right-On!“ Magazine. Sie machte ihren Bachelor im Kreativen Schreiben an der Belhaven Universität. Mit „The hate you give“ veröffentlichte sie ihr Debüt, welches auf Anhieb Platz 1 der New York Bestsellerliste erreichte.
Klappentext:
“ Die 16-jährige Starr lebt in zwei Welten: in dem verarmten Viertel, in dem sie wohnt, und in der Privatschule, an der sie fast die einzige Schwarze ist. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Khalil war unbewaffnet. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet; viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und ein Drogenboss setzen Starr und ihre Familie unter Druck. Was geschah an jenem Abend wirklich? Die Einzige, die das beantworten kann, ist Starr. Doch ihre Antwort würde ihr Leben in Gefahr bringen… „
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Angie Thomas
Erscheinungsdatum: 24.Juli 2017
ISBN: 978-3570164822
Verlag: cbt
Cover:
Das Cover ist recht schlicht gehalten und doch sagt es unheimlich viel über den Inhalt des Buchs aus, vor allem in Kombination mit dem Titel. Man sieht eine junge Afroamerikanerin, vor einem schneeweißen Hintergrund. Die Kontraste kommen wunderbar zur Geltung.
Inhalt:
„The hate you give“ ist das Debüt der Autorin Angie Thomas, welches jetzt am 24. Juli 2017 erstmal in deutscher Sprache erscheint. Ich hatte das Glück und durfte dieses Werk vorab in einer tollen Leserunde diskutieren und mich austauschen. Wenn ich sage, dass es bei „The hate you give“ eine Menge Diskussionsstoff gibt, könnt ihr mir wirklich glauben. Das Buch stellt die Aussage, in wie weit wirklich alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind, stark infrage. Das Thema ist leider in den USA immer noch brandaktuell, nicht selten hört man von Übergriffen der Polizei auf dunkelhäutige Menschen, die nicht oder nur geringfügig geahndet werden. Genauso stark im Fokus stehen jedoch auch Vorurteile und Rassismus. Wie schnell ist die Gesellschaft dabei einfach in Schubladen zu denken? Oder einen Menschen, nur weil er eine andere Hautfarbe hat, in welcher Hinsicht auch immer anders aussieht, zu verurteilen? Ich für meinen Teil finde das einfach nur schrecklich, niemand sollte nach dem Aussehen beurteilt werden, der Charakter und die Art und Weise, wie ein Mensch handelt, ist mir viel wichtiger. Das steht für mich über allem. In „The hate you give“ begleiten wir die 16-jährige Starr durch ihren Alltag, der alles andere als einfach ist. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie in einem Stadtviertel, das eher als Ghetto bezeichnet werden kann. Schießereien, Drogenhandel und Machtspiele zwischen verfeindeten Gangs sind hier an der Tagesordnung. Wenn ich mir überlege, wie behütet ich in dem Vergleich auf dem Dorf ausgewachsen bin und selbst heute in einer Kleinstadt lebe, ist das unfassbar schwierig solche Lebensumstände überhaupt zu verstehen oder realisieren zu können. Starr ist ein sympathisches Mädchen, welches sehr an ihrer Familie hängt. Für ihr Alter macht sie einen recht vernünftigen Eindruck. Sie ist hilfsbereit, klug und hinterfragt vieles. Trotz ihres jungen Alters hat sie schon einige traumatische Dinge miterleben müssen. Die Charaktere wurden allesamt interessant gestaltet.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „The hate you give“ wird dem Leser aus Sicht von Starr, in der Ich-Perspektive, geschildert. Für meinen Geschmack hat die Autorin Angie Thomas damit genau die richtige Wahl getroffen, es fällt, trotz der schwierigen Thematik, dadurch leichter sich in ihre Gedanken, Ängste und die Lebenslage an sich hineinzuversetzen. Zudem finde ich das man, gefühlt, persönlicher angesprochen wird. Schnell findet man sich mitten im Geschehen und schon nach wenigen Seiten hat man einen guten Einblick in die Lebensumstände der Charaktere. Die Ereignisse sind schockierend, wirkten für mich jedoch, auch mit relativ wenig fundierten Hintergrund, authentisch. Das Tempo der Handlung ist recht hoch, dennoch blieb mir immer wieder Zeit, um vieles zu hinterfragen. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass man manches, was scheinbar selbstverständlich scheint, mehr wertschätzt. Eine kleine Kritik muss ich jedoch anbringen, mich hätte es sehr gereizt, hier abschnittsweise auch die Sichtweise des beteiligten Polizisten zu erfahren. Dabei hätte der Leser einen umfassenderen und vielleicht auch noch kritischeren Blick auf die Ereignisse erhalten.
Fazit:
„The hate you give“ ist kein Buch, welches man einfach so weglesen und zur Seite legen kann. Im Gegenteil es berührt, rüttelt auf und stimmt nachdenklich !! Ich hätte gerne mehr davon.
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.
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