Rainer Löffler wurde 1961 geboren und gelernter technischer Kaufmann. Mit dem Schreiben begann er beim deutschen MAD-Magazin unter Herbert Feuerstein. Es folgten einige erfolgreiche Science-Fiction Romane. Gleich mit seinem ersten Thriller „Blutsommer“, der 2012 veröffentlicht wurde, erreichte er Platz 12 der Spiegel Bestsellerliste. Seine aktuelle Veröffentlichung heißt „Der Näher“. Der Autor lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in der Nähe von Stuttgart.

Klappentext:

„In der Nähe von Köln verschwinden zwei schwangere Frauen. Martin Abel, Fallanalytiker des Stuttgarter LKA, übernimmt die Ermittlungen. Kurz darauf werden die Leichen einer Mutter und ihres Kindes in einem unterirdischen Hohlraum entdeckt. Es handelt sich um eine Frau, die vor Jahren verschwunden ist. Dann taucht eine der beiden vermissten Frauen wieder auf und gibt erste Hinweise auf den Täter. Martin Abel muss sich in eine Welt zerstörerischer Fantasien hineindenken. Denn der Mörder tötet nicht nur, sondern platziert etwas im Körper der Toten …“

Wichtige Informationen zum Buch:

Der Näher

Autor: Rainer Löffler
Erscheinungsdatum: 24. April 2017
ISBN: 978-3404174546
Verlag: Bastei Lübbe

Cover:
Das Cover wirkt auf den ersten Blick in seiner Gestaltung eher schlicht. Es ist jedoch wunderbar auf den Titel und den Inhalt abgestimmt, denn die Buchstaben setzen sich aus Nähten zusammen, was mich ein wenig gruseln lässt. An manch einem Buchstaben sieht man deutliche Schnitte unter der Naht.

Inhalt:
„Der Näher“ ist das erste Buch, welches ich von dem Autor Rainer Löffler gelesen habe. Der Inhalt hat mich gleich angesprochen und so konnte ich meine Neugier nicht lange zähmen ;-). „Der Näher“ ist nach den Titeln „Blutsommer“ und „Blutdämmerung“ der dritte Fall, in dem der Fallanalytiker Martin Abel ermittelt. Die Handlungen der Bücher sind in sich geschlossen, sodass es kein Problem war, erst mit „Der Näher“ in die Reihe einzusteigen. Alleine die Szenarien, auf die wir stoßen, sind unglaublich abstoßend, es fällt beim Lesen schon ein wenig schwer, sich in die sonderbare Logik des Täters hineinzuversetzen. Auch Martin Abel braucht, trotz seines ausgeprägten Instinkts und seinem Engagement, eine ganze Weile, um die Psyche des Täters zu durchschauen. Er geht in seiner Arbeit voll und ganz auf, lässt nichts unversucht, um Leben zu retten. Gleichzeitig erscheint er auf wahnsinnig sympathisch, weil ihm die Tatsache, dass seine Lebenspartnerin mit ihm ein gemeinsames Leben aufbauen möchte, Angst, es verunsichert ihn. Mir gefallen Protagonisten, die durchaus ihre kleinen Makel haben, immer sehr viel besser. Auch die Tatsache, dass er durch seine Arbeit bei neuen Kollegen immer wieder auch aneckt, hat seinen Charakter für mich interessant gemacht. Erlebnisse aus seiner Vergangenheit werden nur angerissen, ich denke aber schon, dass ich die vorherigen Fälle im Nachhinein noch lesen werde.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Ereignisse in „Der Näher“ werden sowohl aus Sicht des Ermittlers und Protagonisten Martin Abel als auch aus Sicht des Täters geschildert. Um die Handlungsweise des Täters ein wenig besser nachvollziehen zu können, sofern man hier davon sprechen kann, erhält der Leser Einblicke in dessen Kind- bzw. Vergangenheit. Ich muss sagen, dass mich diese Kapitel und Abschnitte ganz besonders gereizt haben, auch wenn ich solche menschliche Verhaltensweisen niemals verstehen will. Man befindet sich direkt mitten im Geschehen, was ich einfach großartig finde. Der Prolog ist schon extrem vielversprechend und baut wahnsinnige Spannung auf. Der Autor kann die Spannung und den Nervenkitzel, den ich beim Lesen empfunden habe, konstant halten, sogar noch steigern. Schon nach kurzer Zeit wollte ich das Buch kaum noch weglegen, lediglich ein paar sehr brutale und detailliert beschriebene Szenen bewirkten, dass ich es zwischendurch kurz weglegte. Die Schilderungen sind stellenweise sehr brutal, teils habe ich auch Ekel beim Lesen empfunden und dennoch ist der Nervenkitzel so unglaublich hoch.

Fazit:
„Der Näher“ hat mich unglaublich schnell gefesselt. Es ist ein Thriller, der durch ein hohes Tempo, menschliche Abgründe, brutale Szenen und interessante Charaktere absolut überzeugt !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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