Fionnuala Kearney ist eine von sechs Geschwistern und wuchs im irischen Dublin auf. Sie arbeitete als Immobilienmaklerin in London. Dort lebt sie auch heute noch mit ihrer Familie. Mittlerweile widmet sie sich beruflich seit fünf Jahren ausschließlich dem Schreiben. Ihr Debütroman „Wohin die Liebe geht“ erschien zeitgleich in acht Ländern. „Als ich dich verlor“ ist ihr aktuelles Werk.

Klappentext:

„Der Tag, an dem Jess ihre Tochter Anna bei einem Lawinenunglück verliert, ist der Tag, der alles verändert. Und zwar viel weitreichender, als Jess in ihrer unfassbaren Trauer zunächst glaubt. Während sie sich um Annas fünfjährige Tochter Rose kümmert und versucht, zurück ins Leben zu finden, wird nach und nach klar, dass ihre Tochter ein ganz anderes Leben geführt hat, als alle glaubten. Das Geheimnis erschüttert Jess und stellt auch die beginnende Liebe zu Theo auf eine harte Probe, und sie muss sich einen eigenen Weg zur Versöhnung bahnen…“

Wichtige Informationen zum Buch:

Als ich dich verlor

Autorin: Fionnuala Kearney
Erscheinungsdatum: 12. Januar 2017
ISBN: 978-3833310720
Verlag: Berlin Verlag

Cover:
Das Cover wurde sehr farbenfroh gestaltet, was in Bezug auf die vielen Charaktere durchaus angebracht ist. Thematisch habe ich es als zu bunt empfunden. Besonders die fallenden Blätter und das Kind, welches jemanden auf einer Wiese entgegen zu laufen scheint, passen sehr gut zum Inhalt. Mich spricht seine Gestaltung an.

Inhalt:
„Als ich dich verlor“ ist das erste Werk, welches ich von der Autorin Fionnuala Kearney gelesen habe. Es hat mich inhaltlich sehr angesprochen, und da ich immer wieder gerne neue Autoren kennenlerne, war schnell beschlossen, dass ich dieses Buch lesen wollte. „Als ich dich verlor“ geht sehr intensiv auf zwischenmenschliche Beziehungen innerhalb der Familie, aber auch unter Freunden, ein. Im Mittelpunkt steht aber auch die Trauer um einen geliebten Menschen genauso wie der unfassbare Verlust, den man nicht wahrhaben will. Die Protagonistin des Romans verliert ihre Tochter durch einen schrecklichen Unfall im Urlaub. Es gab keinerlei Möglichkeit sich zu verabschieden, sich darauf einzustellen. Ich persönlich stelle mir den Verlust der eigenen Kinder wahnsinnig grausam vor. Wenn dann noch die Tatsache dazu kommt, dass es ein plötzlicher Verlust ist, würde mir persönlich der Abschied noch schwerer fallen. Ich kann das so sagen, weil ich es leider schon durchleben musste. Auch Jess fällt es extrem schwer den Tod ihrer Tochter zu verarbeiten. Tagsüber reißt sie sich zusammen, weil sie sich um Rose, ihre kleine Enkelin kümmert, nachts holen sie die Erinnerungen ein. Sie hat schwere Schlafstörungen und Depressionen, was natürlich in ihrer Lage nicht weiter verwunderlich ist. Ich konnte sehr gut nachempfinden, dass die kleine Rose sie immer wieder zum Lächeln bringt und ihr trotz der schwierigen Situation Lebensmut gibt. Mir ging es selbst beim Lesen ganz genauso. Man meint schnell, Kinder würden, wenn sie klein sind, soviel nicht verstehen und doch sind oft sie es, die mit kleinen Gesten trösten können.
Die Autorin hat hier sehr authentische und interessante Charaktere entwickelt, die mich unglaublich angesprochen haben.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Als ich dich verlor“ wird dem Leser aus drei verschiedenen Blickwinkeln geschildert. So begleitet man größtenteils Jess, die Protagonistin, deren Sichtweise in der Ich-Perspektive, erzählt wird. Es gibt jedoch auch immer wieder Kapitel, in denen Annas Sicht, auf vergangene Ereignisse, an den Leser herangetragen wird. Gelegentlich berichtet auch Theo, Jess bester Freund, von seinen Empfindungen. Durch den häufigen Perspektiven- und auch Zeitwechsel hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich wirklich in der Geschichte angekommen war. Die Handlung wurde in drei Teile aufgegliedert, die sich an der jeweiligen Lebenssituation von Jess orientieren. Das habe ich als sehr passend empfunden. Ich konnte mich auch gut in die Situation hineinversetzen, da Jess als Charakter wahnsinnig authentisch auf mich gewirkt hat. Besonders hervorheben möchte ich die sensible Schreibweise der Autorin. Ich war an mehreren Stellen so berührt, dass mir Tränen über das Gesicht liefen. Das hat schon länger kein Buch mehr so geschafft. Nachdem ich in der Geschichte angekommen war, habe ich sie innerhalb kürzester Zeit durchgelesen.

Fazit:
„Als ich dich verlor“ ist eine unglaublich berührende Geschichte, die mich zum Weinen gebracht hat. Die Charaktere sind sehr gelungen und stechen durch eine sehr authentische Gestaltung hervor.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.