Madeleine Reiss wurde das Schreiben förmlich in die Wiege gelegt, denn sie ist die älteste Tochter des verstorbenen Schriftstellers und Booker-Preis-Gewinners Barry Unsworth. Sie arbeitete viele Jahre als Journalistin, bevor sie mit „Ich lass dich nicht los“ ihren ersten Roman veröffentlichte. Sie gewann damit einen Buchwettbewerb, aus denen eines von 1000 Werken ausgewählt wurde. Madeleine Reiss hat zwei Söhne und lebt mit ihrer Familie in Cambridge. Ihr aktueller Roman heißt „Mit meinem ganzen Leben“.

Klappentext:

„Rora kehrt gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter in das idyllische Hastings zurück, um ihren Vater zu pflegen. Dort sieht sie Carl wieder, den ersten Mann, der ihr jemals etwas bedeutet hat. Ein schicksalhafter Tag vor vielen Jahren hat das junge Paar damals auseinandergerissen. Seitdem ist das einzige, was die beiden noch verbindet, ein grausames Geheimnis. An der Klippe in Hastings, an der Roras Leben eine dramatische Wende nahm, zeigt sich nun, ob es für sie beide noch einen Weg geben kann.“

Wichtige Informationen zum Buch:

Mit meinem ganzen Leben

Autorin: Madeleine Reiss
Erscheinungsdatum: 05.12.2016
ISBN: 978-3959670548
Verlag: Harper Collins

Cover:
Die Gestaltung des Covers ist sehr liebevoll, man sieht doch recht viele kleine Details, die hier eingearbeitet wurden. Der dunkelrote Hintergrund gefällt mir sehr gut, das Cover hat mich gleich angesprochen.

Inhalt:
„Mit meinem ganzen Leben“ ist das erste Werk, welches ich von der Autorin gelesen habe. Sowohl das Cover als auch der Klappentext haben mich direkt angesprochen, sodass ich das Werk auf jeden Fall lesen und rezensieren wollte. Thematisch beschäftigt sich „Mit meinem ganzen Leben“ mit einer Vielzahl von Dingen. Es geht um die Bedeutung von Liebe, dem Einander verzeihen, Loslassen können und der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse.
Rora, die eigentlich Aurora heißt, ist eine Mutter mittleren Alters, die ihre Tochter über alles liebt. Man könnte sogar sagen, dass sie den Mittelpunkt ihres Lebens ausmacht. Durch Ereignisse, die in Roras Kindheit geschehen sind, fällt es ihr wahnsinnig schwer sich zu öffnen und Erwachsene an sich heranzulassen. Mir fiel es nicht so leicht mich beim Lesen mit ihr zu identifizieren, als Kind tat sie mir unheimlich leid, und auch wenn ich weiß, dass viele ihrer ungewöhnlichen Reaktionen auf die traumatischen Ereignisse von früher zurückzuführen sind, konnte ich ihr Verhalten manchmal einfach nicht verstehen. Ganz besonders schwer gefallen ist es mir jedoch Carl, ihre Jugendliebe, zu verstehen. Es war wirklich schwer ihn einzuschätzen, er hat doch eher einen sprunghaften Charakter und neigt zur Melancholie, so zumindest habe ich es empfunden. Sehr gut gefallen hat mir die Entwicklung zwischen Vater, Enkelin und Tochter. Die Entwicklung bzw. Annäherung wirkte auf mich recht authentisch und hat mich berührt.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Geschichte wird aus Roras Sicht, in der dritten Person, geschildert. Ich glaube, dass es mir, wenn die Autorin die Ich-Perspektive gewählt hätte, an dieser Stelle doch wesentlich leichter gefallen wäre, Roras Gedanken und ihr Verhalten zu verstehen. So war mir zwar oftmals klar, warum sie so reagiert, dennoch viel es mir schwer mich in sie hineinzuversetzen, da bin ich ganz ehrlich. Das war auch der Grund, warum der Lesefluss für mich immer wieder mal stockte, was ich sehr schade finde. Es gelang mir nie, mich vollends auf das Buch einzulassen. Dennoch möchte ich den berührenden Schreibstil hervorheben und auch die bildliche Schreibweise, die mir vor allem in einigen Situationen mit Roras Tochter, immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht gelockt hat. Die Entwicklung gegen Ende von „Mit meinem ganzen Leben“ kam für mich überraschend, überhaupt war die Handlung für mich, relativ wenig vorhersehbar.

Fazit:
„Mit meinem ganzen Leben“ ist eine berührende Geschichte, deren Entwicklung für mich völlig unvorhersehbar war. Dennoch konnte sie mich nicht ganz überzeugen !!

Ich gebe drei von fünf Funkelchen.