Blogtour „Grenzlandtage“
Hallo ihr Lieben,
nachdem ihr gestern von Giulia einen Einblick über die bedrohliche Lebenslage der Flüchtlinge in „Grenzlandtage“ bekommen habt, geht es bei meinem heutigen Beitrag um Misstrauen. Jeder Mensch kennt das Gefühl und jeder geht anders damit um.
Leider ist Misstrauen etwas, was jedem Menschen auch im Alltag begegnet, manchmal natürlich auch zurecht. Dennoch habe ich das Gefühl, dass es in der heutigen Zeit viel deutlicher spürbar ist, als früher. Mag sein, dass das nur meine subjektive Meinung ist, es kommt mir so vor. Selten hat man das Gefühl bei Menschen, die man nicht gut oder gar nicht kennt, auf eine generell freundliche bis neutrale Reaktion zu stoßen. Oftmals reagieren die Menschen skeptisch, was aber vermutlich auch an den vielen negativen Nachrichten liegt, die von den Medien geschürt werden.
Es ist ein Gefühl, welches wir, durch äußere Einflüsse beispielsweise, in uns selbst erzeugen können, ebenso wie Vertrauen. Misstrauen gegenüber anderen, ist eigentlich ein Selbstschutzmechanismus, der uns vor negativen Erfahrungen bewahren soll. Häufig spricht man davon, dass ein „gesundes Maß“ an Misstrauen und Vorsicht uns helfen kann. Es gibt sicher Situationen, auf denen man sich auf sein Bauchgefühl, seine innere Stimme verlassen sollte, wenn sie einem zur Vorsicht rät.
Es gibt ein sehr schönes Zitat von Christian Morgenstern, welches ich Euch hier gerne mitgeben möchte:
„Vorsicht und Misstrauen sind gute Dinge, nur sind auch ihnen gegenüber Vorsicht und Misstrauen nötig.“
In Bezug auf die Situation der Charaktere in „Grenzlandtage“ empfinde ich es als grundsätzliche Einstellung, vor allem den Flüchtlingen gegenüber, als falsch. Denn man muss sich ja selbst nicht wundern, wenn sich eine abwehrende Haltung oder ein starkes Misstrauen, das der Mensch gegenüber spürt, dann auch in eine negative Richtung entwickelt. Ich persönlich versuche immer mir vorzustellen, wie es sein muss, sich in einer solch schrecklichen Lage zu befinden. Wie schlimm müssen die Zustände in einem Land, in einer Stadt sein, damit man alles, was einem lieb ist, verlässt. Wie groß muss die Angst vor anderen Menschen sein, um alles aufzugeben, was man hat? Es gehört sicher vieles dazu, grundlos würde ich niemals mein Zuhause verlassen und schon gar nicht meine Familie. Sie haben schlimmere Erlebnisse hinter sich, möglicherweise sind sie sogar traumatisiert. Auf der Flucht haben sie Menschen verloren, manch ein Familienmitglied werden sie nie wiedersehen. Sie leben in der ständigen Angst vertrieben zu werden. Genauso fürchten sie, dass Jagd auf sie gemacht wird oder ihnen ihre schwer verdiente Freiheit genommen wird. All diese Umstände führen natürlich zu einer sehr vorsichtigen Haltung gegenüber anderen Menschen, einem anderen Volk. Aber ganz ehrlich, wem würde es nicht so gehen?
Ich kann verstehen, warum Asman und seine Freunde, Landsleute der griechischen Bevölkerung und vor allem, der Polizei nicht vertrauen können. Wenn man viele negativ besetzte Erfahrungen gemacht hat, oft von Menschen enttäuscht wurde, denen man vertraut hat und dieses Vertrauen ausgenutzt wird, bekommen sicher die meisten von uns eine solche Einstellung. Als umso wichtiger empfinde ich es jedoch, ihre Lebenslage zumindest zu versuchen, zu verstehen. Ich glaube, dass sich viele Menschen überhaupt nicht in eine solche Lage hineinversetzen können.
Ich hoffe mein Beitrag hat Euch ein bisschen den Zwiespalt und die schwierige Situation der Menschen, die aus ihrem Heimat fliehen müssen, näherbringen können.
Morgen geht es dann weiter bei Manja, die mit den beiden Autoren gesprochen hat 🙂 Hier nochmal der ganze Tourplan:
3.12. Buchvorstellung
Katja von www.kasasbuchfinder.de/
4.12. Auf der Flucht (Flüchtlinge)
Sarah von www.zeilensprung-literatur-erleben.…
5.12. Das Leben am Abgrund
Giulia von www.dasbuchmonster.blogspot.de
6.12. Misstrauen
Hier bei uns !!
7.12. Autoren im Gespräch
Manja von www.manjasbuchregal.de
Eine Bewerbung für die Bücher ist bis einschließlich 8.12.2016 möglich, am 9.12. erfolgt die Gewinnerbekanntgabe.
Bitte beantwortet mir, wie ihr zu dem Thema Flüchtlinge steht und wie bzw. ob ihr Euch Kontakt zu heimatlosen Menschen hattet/habt.
Hallo guten Abend, im letzten Jahr um diese Zeit kam auch das Thema Flüchtlinge direkt vor Ort in unserem kleinen Städtchen an. Das Thema ansich ist total schwierig. Warum kommen überwiegend junge Männer an und kaum Familien, Frauen Kinder? Das fällt schon auf. Ich bin ein sehr offener Mensch und helfe sehr gerne. Das Gymnasium, an dem meine Tochter ist, organisierte verschiedene Hilfsaktionen, die wir auch gern begleiteten, diese Hilfe wurde auch sehr gut angenommen. Aber es ist manchmal auch schwierig zu erkennen, ob die Flüchtlinge zumindest versuchen, sich anzupassen, die Sprache zu lernen etc. Ich glaube allerdings auch, dass… Read more »
Mit den Flüchtlingen, die in den letzten Monaten gekommen sind, habe ich keine direkte Erfahrung gemacht, aber früher hatten wir in der Schule schon Leute aus Syrien und Persien, die geflüchtet sind, damals haben wir alle ganz normal behandelt.
Ich denke, das Problem vieler Leute sind nicht die Flüchtlinge, sondern das es soviele sind, und das sich die Menschen dadurch fremd im eigenen Land fühlen.
Liebe Grüße,
Daniela
Hallo, ich habe letztes Jahr mal ein paar Deutschstunden für Syrer gegeben. Es war eine schöne Erfahrung, auch wenn nicht alle wiedergekommen sind, aber die, die wiederkamen, hatten großes Interesse daran, deutsch zu lernen. Wir haben uns in einem großen Sprachenmischmasch unterhalten. Ganz bei mir in der Nähe ist eine Unterkunft für minderjährige, unbegleitete Jugendliche und man sieht sie oft im Zug oder beim Einkaufen. Ich finde, Kontakt herzustellen, einander kennen zu lernen ist sehr wichtig, denn nur so kann man Vorurteile und eventuelle Ängste überwinden. Man muss sich nur mal klarmachen, dass die Leute nicht freiwillig flüchten. Ich bin… Read more »
Ich lebe in einer Gegend, in der es von vielen Flüchtlingen wimmelt. Die meisten schauen dich nur an als wäre man gar nicht gewollt. Viele Einkaufsläden haben Angst noch zu öffnen, da einiges vorgefallen ist. Ich finde die Situation schrecklich und ich weiß man sollte nicht alle über einen Kamm scheren, aber wenn man selbst diese Vorkommnisse schon vor Augen hatte und selbst miterlebt, am eigenen Leib, wie sehr die Ängste umgehen und wie sehr man auch um sein eigenes Wohl fürchten muss, dann ist die Situation ganz anders. Leider habe ich noch keine Flüchtlinge kennengelernt, die mir gezeigt haben,… Read more »
[…] es am 3. Tag bei Giulia, die sich dem Leben am Abgrund gewidmet hat. Und gestern dreht sich bei Lena alles um das Thema Misstrauen. Unseren Tourplan findet ihr hier. – – – […]
[…] Das Leben am Abgrund Giulia von http://www.dasbuchmonster.blogspot.de 06.12. Misstrauen Lena von http://www.dierabenmutti.de 07.12. Autoren im Gespräch Manja von http://www.manjasbuchregal.de Bewerbung bis […]