Jeden Abend lesen wir Claire mindestens eine Geschichte aus ihrem Sammelsurium an Kinderbüchern vor. Dabei wechseln wir uns immer mal wieder ab. Auch die Bücher wechseln stetig, doch Mombert hat sich über viele Tage gehalten. Warum? Weil eine Katze die Hauptrolle spielt. Claire liebt Katzen! Damit hatte es „Mombert“ aus dem Lingen Verlag nicht sehr schwer bei ihr. Es ist eine Geschichte um eine besonders muffige Katze, Anderssein und Freundschaft.
Britta Teckentrup
Lingen Verlag
Klappentext: Mombert lebt in den Straßen der Stadt. Ganz allein. Oft sitzt er zwischen den Mülltonnen und schaut sehr, sehr grimmig. Er ist einfach immer schlecht gelaunt …
… bis sich eines Nachts alles ändert und Mombert erkennt, wie schön es ist, einen Freund zu haben.
Eine witzige, rührende Geschichte über den Beginn einer besonderen Freundschaft.
Inhalt: Ob die Geschichte pädagogisch wertvoll ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Nachdem einige meiner Lieblingsbücher aktuell in den Sozialen Medien von anderen Müttern auseinandergenommen werden, traue ich mich ohnehin nicht da eine Einschätzung zu geben. Zumindest objektiv. Subjektiv finde ich die Story großartig: Es geht um Mombert, einen Kater der sehr grummelig auf andere Katzen wirkt und ein echter Einzelgänger ist. Das macht ihn aber auch sehr einsam. Eines Tages trifft er auf eine junge Katze, die Schutz bei ihm sucht. Und plötzlich wird er sie nicht mehr los. Liebestrunken hängt sie sich an ihn und folgt ihm auf Schritt und Tritt. Er versucht sie verzweifelt loszuwerden – immerhin will er gefälligst allein bleiben! Doch kann kommt es zu einer ziemlich gefährlichen Situation – das Kätzchen steckt in ernsten Schwierigkeiten….
Cover: Das Cover ist relativ untypisch für ein Kinderbuch: Statt strahlender Farben, wirkt das Buch durch seine Blau und Grautöne eher düster. Momberts grimmiges Gesicht verstärken diese Wirkung noch. Auch im Buch wirken die Illustrationen zunächst düster und traurig – sie geben die Stimmung optimal wieder. Im Laufe des Buches ändern sich die Farben und damit die Atmosphäre. Am Ende warten warme Rottöne auf den Leser – das Kätzchen hat das Herz von Mombert erobert. Die Illustrationen begleiten die Geschichte wirklich gut, das Kind kann somit richtig sehen, dass die Stimmung immer besser wird. Sehr schön gelöst.
Aufbau und Struktur: Das Kinderbuch eignet sich perfekt als Gute-Nacht-Lektüre für jüngere Kinder beziehungsweise Kinder mit einer kleinen Aufmerksamkeitsspanne. Die Geschichte ist insgesamt kurz und auch die einzelnen Absätze halten sich gut im Rahmen. Kinder können der Geschichte sehr leicht folgen.
Gesamteindruck: Claire liebt dieses Buch, also liebe ich es auch. Die Grummelkatze sah auf den ersten Blick seltsam aus, aber hinter jeder harten Schale steckt eben ein weicher Kern. Man soll sich eben auch nie vom ersten Eindruck täuschen lassen. Manchmal hilft es dran zu bleiben, um einen Kater (oder Menschen) wirklich kennenzulernen. Man weiß nie, warum sich jemand hinter seiner Mauer versteckt und wie viel Leid er schon ertragen musste. Eine schöne Moral. Von uns gibt es 5 von 5 Funkelchen für eine süße Geschichte mit tollen Bildern.