Lucy Clarke studierte englische Literatur an der Universität von Cardiff. Ihr Mann ist ein professioneller Windsurfer, sie verbringen viel Zeit bei gemeinsamen Reisen. Sie lieben beide die Natur und das Meer. Lucy Clarke lebt heute in Bournemouth, im Südwesten Englands. Bisher veröffentlichte Werke sind unter anderem „Der Sommer, in dem es zu schneien begann“ und „Das Haus, das in den Wellen verschwand“.

Klappentext:

„Lana und ihre beste Freundin Kitty wagen das ganz große Abenteuer und verlassen ihre Heimat England, um auf Weltreise zu gehen. Unterwegs treffen sie auf eine Gruppe junger Globetrotter, die mit ihrer Yacht »The Blue« von den Philippinen nach Neuseeland segelt. Schnell werden die beiden jungen Frauen Teil der Crew, und es beginnt eine aufregende Zeit voller neuer Erfahrungen vor der traumhaften Kulisse der Südsee. Doch auch das Paradies hat seine Grenzen. Denn Lana und Kitty merken bald, dass an Bord nichts ist, wie es scheint. Und als ein Crewmitglied mitten auf dem Ozean spurlos verschwindet, kommen nach und nach die Gründe ans Licht, weshalb ihre Mitreisenden die Fahrt wirklich angetreten haben …“

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Wichtige Informationen zum Buch:

Das Haus, das in den Wellen verschwand

Autorin: Lucy Clarke
Erscheinungsdatum: 01.Juni 2016
ISBN: 978-3492060295
Verlag: Piper

Cover:
Das Cover gefällt mir wieder richtig gut. Vor einem weißen Hintergrund steht der Titel des Buchs, quasi eingerahmt in viele dicke, kleine und große Wassertropfen. Ein paar wenige rote Blüten sind ebenfalls zu sehen. Da das Wasser einen sehr hohen Anteil an dieser Geschichte hat, ist es wunderbar auf den Inhalt abgestimmt.

Inhalt:
„Das Haus, das in den Wellen verschwand“ ist mittlerweile das dritte Buch, welches ich von der Autorin lese. Von den beiden Vorgängern war ich schlichtweg begeistert und so wollte ich auch dieses Werk unbedingt lesen und rezensieren. Lucy Clarke geht hier vor allem auf Themen wie Freundschaft, Liebe, Verzeihung aber auch Vorurteile und Hoffnung ein. Im Mittelpunkt steht die Freundschaft zwischen Lana, der Protagonistin und ihrer besten Freundin Kitty. Es sind zwei junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber dennoch Gemeinsamkeiten haben, die sie sehr stark miteinander verbinden. Sie waren stets füreinander da und konnten sich immer im Ernstfall auf die Andere verlassen. Lana ist eher vorsichtig und durch Erfahrungen in der jüngsten Vergangenheit sehr kritisch, sie vertraut außer Kitty erstmal niemanden. Was ich aber durch die vorangegangenen Ereignisse immer besser verstehen konnte. Als Lana nun gemeinsam mit Kitty auf die „Blue“ zieht, verändert sich ihr Lebensgefühl. Sie spürt grenzenlose Freiheit. Ihr Verhalten wirkt auf mich sehr authentisch, sie liebt die Kunst und legt dabei ganz besonders viel Wert auf Details, auf Dinge, die anderen kaum auffallen. Lana hinterfragt vieles und geht dadurch eher in die Offensive, sie nimmt nie den bequemen Weg. Kitty ist eher eine sehr feier-und trinkfreudige Frau, die mir stellenweise ein wenig zu unbedacht handelte. Sie macht sich zu wenig Gedanken, worunter andere Crewmitglieder/Menschen leiden. Auf der anderen Seite unterstützt sie Lana sehr in ihrem Traum als Künstlerin zu arbeiten und ist ihre größte Kritikerin. Auch die anderen Crewmitglieder lernt man besser kennen. Neben Lana und Kitty sind noch Aaron, Shell, Josef, Heinrich und Denny mit auf dem Boot unterwegs. Ihre Charaktere wurden ebenfalls sehr liebevoll und interessant gestaltet.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird aus Lanas Sicht geschildert, in der dritten Person. Dabei wechselt die Erzählung regelmäßig zwischen Gegenwart und der Vergangenheit, auf die Lana zurückblickt. Mir hat der Wechsel sehr gut gefallen, anfangs musste ich jedoch erst ein wenig in die Geschichte reinfinden. Es gibt nur eine kurze Einleitung, dann ist man als Leser direkt mitten im Geschehen und gleich zu Beginn werden sehr viele Fragen aufgeworfen. Nach und nach fügt Lucy Clarke die Ereignisse wie kleine Puzzlestücke zusammen und durch den sehr authentischen Schreibstil konnte ich mich auf die Geschichte einlassen. Es wird wenig beschönigt, sondern ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass sich es sich genauso angefühlt haben musste. Die anfängliche Hoffnung, die grenzenlose Freiheit und die tiefe Enttäuschung, aber auch die Angst waren sehr greifbar. Die Atmosphäre erscheint schnell bedrückend. Nachdem ich mich in die Handlung eingefunden hatte, konnte ich das Buch kaum noch zur Seite legen. Ich musste einfach wissen, wie es endet. Einige Wendungen, die die Autorin eingebaut hat, hätte ich so nicht erwartet. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und wie gewohnt beschreibt Lucy Clarke auch in „Das Haus, das in den Wellen verschwand“ die Landschaft so bildlich, dass ich sie vor meinen Augen sehen konnte. Sie legt sehr viel Wert auf Details, sodass man ihre eigene Liebe zu der Küste und dem Meer sehr gut spüren kann. Das Ende hat mir sehr zugesagt.

Fazit:
„Das Haus, das in den Wellen verschwand“ ist eine mitreißende Geschichte über das Leben, Freundschaft, Liebe und Hoffnung. Mich hat es sehr berührt und bewegt, absolut empfehlenswert, wenn gleich es keine leichte Lektüre ist.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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