Adrian J Walker wurde Mitte der siebziger Jahre in einem Vorort von Sydney geboren, einen Großteil seiner Jugend verbrachte er jedoch in England. Er studierte in Leeds, arbeitete als Informatiker und lebt heute mit seiner Frau und den Kindern in London. „Am Ende aller Zeiten“ ist sein deutschsprachiges Debüt.
Uve Teschner absolvierte in Potsdam ein Musikstudium mit den Schwerpunkten Gesang und Gitarre. Seit 2007 ist er als freiberuflicher Sprecher für Hörspiele und Hörbücher tätig. Er hat schon zahlreiche Hörbücher und Hörspiele eingelesen, unter anderem: „Die stille Bestie“, „Schweigepflicht“ und „Am Ende aller Zeiten“.
Klappentext:
„Wie weit würdest du gehen … für die, die du liebst?
Edgar Hill ist Mitte dreißig, und er hat sein Leben gründlich satt. Unzufrieden mit sich und seinem Alltag als Angestellter, Familienvater und Eigenheimbesitzer weiß er nur eins: So kann es nicht weitergehen. Als das Ende kommt, kommt es von oben: Asteroideneinschläge verwüsten die Britischen Inseln. Städte, Straßen, Internet – all das gehört plötzlich der Vergangenheit an. Das Chaos ist gigantisch, die Katastrophe total. Edgar wird von seiner Familie getrennt und vor die größte Herausforderung seines Lebens gestellt: Will er Frau und Kinder jemals wiedersehen, muss er von Schottland nach Cornwall laufen, 500 Meilen durch ein sterbendes Land. Und er muss zu dem Mann werden, der er schon immer sein wollte.“
Wichtige Informationen zum Hörbuch:
Autor: Adrian J.Walker
Sprecher: Uve Teschner
Erscheinungsdatum: 25.August 2016
ISBN: 978-3839815045
Dauer: 12 Std. 30 Min.
Verlag: Argon Verlag
Cover:
Das Cover besteht im Hintergrund aus einer linierten Seite eines Notizblocks. Der Titel ist in dunkelblauer Farbe darauf gedruckt. Innerhalb der Schrift sieht man in dem Wort „am“ eine junge Frau mit zwei kleinen Kindern. Ganz unten und sehr weit von ihnen entfernt, ist ein joggender Mann abgebildet. Symbolisch zeichnet das Cover sehr gut den Inhalt wieder.
Inhalt:
Ich gebe zu, dass ich anfangs sehr kritisch war. Ein Weltuntergangsszenario dieser Art erinnerte mich sofort an Filme wie „2012“ oder „The Day after tomorrow“, welche ich mir zwar im Fernsehen durchaus mal angesehen habe, sie aber normalerweise eher nicht lesen würde. Im Fall von „Am Ende aller Zeiten“ jedoch, hatte mich die liebe Heike sehr neugierig gemacht, vor allem, weil ich weiß, dass sie durchaus oft eher anspruchsvolle Bücher liest und sie wirklich begeistert von diesem Buch gesprochen hat. Auf der anderen Seite muss man heute ja auch sagen, dass wir auf der Erde einmal tatsächlich von umherfliegenden Asteroiden im Weltall getroffen werden, gar nicht so unwahrscheinlich ist? Und selbst, wenn wir davon verschont bleiben, wird sich das Klima weiter extrem verändern. Wer weiß schon, wie es in hundert oder zweihundert Jahren auf der Erde aussieht? Und wenn die Erde tatsächlich von einer Katastrophe solchen Ausmaßes betroffen wäre, wie würde man reagieren? Ich halte Massenpanik durchaus für wahrscheinlich, alle würden versuchen zu fliehen, genauso, wie es in „Am Ende aller Zeiten“ auch geschildert wird. Was vermutlich zur Folge haben würde, dass dann nichts mehr funktioniert, die Straßen verstopft sind und man doch nicht wirklich voran geschweige denn weg kommt. In dem Zusammenhang sind für mich auch Hamsterkäufe logisch, denn die meisten würden in der Not sicher erst an ihre eigene Familie und sich selbst denken, ein natürlicher Überlebensinstinkt. Genauso geht es auch Ed, dem Protagonisten, den wir auf seinem Weg in dem Hörbuch begleiten. Wie aus dem Nichts wird eine Warnung vor Asteroiden ausgesprochen und der Hinweis sich möglichst in Schutzräume bzw. Räume unter der Erde zu begeben. Alle, auch Ed und seine Frau Beth, sind heillos überfordert. Wie durch ein Wunder überleben sie etliche Tage im Keller und werden von einem Suchtrupp des Militärs gefunden. Danach geht aber der richtige Kampf ums Überleben erst los. Ed war mir ganz ehrlich anfangs nicht so sympathisch. Er schien recht bequem und überließ seiner Frau eine Menge der Arbeit, vor allem aber die Erziehung und verbrachte auch nach der Arbeit wenig Zeit mit seiner Familie. Aber man kennt es ja von sich selbst auch, oft vermisst man die sonst selbstverständlichen Menschen, Dinge oder Gewohnheiten, wenn sie nicht mehr da sind. Man spürt leider manchmal erst dann, wie wichtig sie für das eigene Leben oder auch den Sinn darin sind. So erlebt es auch Ed, er wird von seiner Familie getrennt und jeder Tag, den er nicht mit ihnen verbringen kann, ruft ihm mehr in Erinnerung, lässt ihn stärker spüren, wie wichtig sie sind. Mich hat diese authentische Entwicklung seiner Gefühle, wirklich sehr fasziniert. Mit der Zeit habe ich ihn wirklich in mein Herz geschlossen, aber auch seine Wegbegleiter waren jeder für sich tolle und beeindruckende Charaktere, die enorm viel Willensstärke bewiesen.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Geschichte wird aus Sicht des Protagonisten Ed, in der Ich-Perspektive, erzählt. Dadurch hatte ich gleich einen intensiveren Zugang zu den Geschehnissen und seinen Gefühlen, was mir gut gefallen hat. Es gibt nur eine sehr kurze Einleitung, danach ist man als Hörer direkt mittendrin. Es gibt immer wieder auch ruhigere Kapitel auf der Reise der Gruppe. Mich hat das keineswegs gestört, denn man bekommt dadurch einen tollen Einblick auf die Charaktere. Je länger ich sie als Zuhörer begleitet habe, desto stärker wurde meine emotionale Bindung. Die Geschichte ist unglaublich spannend aber sie vermittelt auch wahnsinnig authentisch die Gefühle der Menschen, dass sie mich schlichtweg gefesselt hat. Ich wollte den CD Player gar nicht mehr ausschalten. Die Besetzung des Sprechers Uve Teschner, der mir vorher nicht bekannt war, kann ich nur hundertprozentig gutheißen. Er trägt durch seine wandlungsfähige Stimme sehr gut dazu bei, dass ich mir ein Bild zu den Charakteren formen konnte. Die Stimmungen werden durch ihn ebenfalls authentisch widergespiegelt. Das Ende des Hörbuchs hat mich überrascht, aber auch gerührt.
Fazit:
„Am Ende aller Zeiten“ zeigt eine lange und steinige Reise einer Gruppe auf, die mittels Durchhaltevermögen und Mut, mehr erreichen, als sie selbst für möglich gehalten haben. Mich hat die Geschichte wirklich fasziniert und gefangen genommen. Gegen Ende hatte ich auch mal einen richtig dicken Kloß im Hals. Ich kann es Euch nur empfehlen.
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.