Catharina Junk studierte Psychologie, Volkskunde, Deutsche Sprache und Literatur an der Universität Hamburg. Mehrere Jahre arbeitete sie als Redakteurin für Fernsehserien und Reihen beim NDR, seit 2008 ist sie selbstständige Drehbuchautorin für Film und Fernsehen. 2014 erhielt Catharina Junk für eine frühe Fassung von «Auf Null» den Hamburger Literaturförderpreis. Ihr gleichnamiger Debütroman erschien am 26.August 2016 im Rowohlt Verlag.

Klappentext:

„Gesund – aber nicht geheilt. Das ist Ninas Diagnose nach überstandener Leukämie.
Für die Zwanzigjährige klingt das wie: Freu dich bloß nicht zu früh. Ohnehin hat die Krankheit alles verändert. Mit ihrer besten Freundin Bahar ist sie zerstritten, ihr Bruder ist streng gläubig geworden, und Nina würde eher einem Hütchenspieler vertrauen als ihrem eigenen Körper. Dann lernt Nina Erik kennen und ist schneller in ihn verliebt, als ihre Angst vor einem Rückfall es erlaubt. Aber wie soll Liebe funktionieren, wenn einem der Mut zum Leben fehlt?“

Auf Null

Wichtige Informationen zum Buch:

Auf Null

Autorin: Catharina Junk

Erscheinungsdatum: 26.August 2016

ISBN: 978-3463406688

Verlag: Kindler

Cover:

Das Cover zeigt den wunderschönen, bunten Schirm eines Fallschirms, der hier eindeutig im Mittelpunkt steht. Unterhalb des Schirms sieht man am Himmel sehr schemenhaft einen Menschen, der weit entfernt ebenfalls einen Fallschirmsprung wagt. Mir gefällt das Cover sehr gut und es steht in direktem Bezug zum Inhalt des Buchs.

Inhalt:

Ich bin in diesem Falle durch Frau Simon vom Rowohlt Verlag erst auf das Buch „Auf Null“ aufmerksam geworden, worüber ich im Nachhinein echt dankbar bin.
Ich war, leider auch durch einige Erfahrungen mit Krebserkrankungen im näheren Freundeskreis, schon neugierig auf das Buch. Denn anders als viele Bücher erzählt es die Geschichte einer jungen Frau, der Protagonistin Nina, die den Krebs besiegt hat. Sie hat eine sehr harte Zeit hinter sich und schnell merkt man, dass sie versucht, den Erinnerungen aber auch dem Leben selbst mit einer großen Portion Sarkasmus und Ironie entgegen zu treten. Das an sich finde ich schon bewundernswert, aber es ist vermutlich ihre ganz eigene Art, mit ihrem Schicksal umzugehen. Schnell hatte ich Nina in mein Herz geschlossen, denn viele ihrer Ansichten teile ich und konnte mich daher besonders gut mit ihr identifizieren. Ihre Angst vor der Zukunft, vor dem Leben, vor einem Rückfall erscheint nach der Diagnose Leukämie einfach wahnsinnig authentisch. Nina selbst nimmt trotz ihrer unheimlichen emotionalen Art, immer Rücksicht auf die Gefühle ihrer Familie, passt sich dauernd an und startet nur kleine Risiken, die sie jedoch im Nachhinein sogar bereut. Besonders interessant und auch authentisch erscheint mir die Art und Weise, an der sich zeigt, wie sehr sie ihrem eigenen Gefühl, ihrem Körper, nachdem sie die Krankheit überstanden hat, misstraut. Ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass man bei dieser Diagnose immer wieder mit sich und seinem Körper hadert, dass selbst die kleinsten Infekte einen stark verunsichern. Auch die anderen Charaktere und deren Entwicklung, die anhand Ninas Diagnose und der ihrer Genesung authentisch erscheint, sind interessant und liebevoll gestaltet.

Aufbau, Struktur & Stil:

Die Geschichte wird natürlich von Nina, der Protagonistin dieses Buchs, erzählt. Sie schildert ihr Leben aus der Ich -Perspektive, was ich wahnsinnig authentisch finde und auch dadurch fiel es mir leicht, mich in sie und ihre Gefühle hineinzuversetzen. Durch ihre ironische Ader hatte ich sehr schnell eine Möglichkeit der Verbindung zu ihr gefunden. Es ist erstaunlich, wie nahe man sich Nina als Person fühlt, jedenfalls hatte ich beim Lesen nach bemerkenswert kurzer Dauer, das Gefühl sie an mancher Stelle zur Beruhigung umarmen oder sie einfach mal schütteln zu wollen. Was mich wahnsinnig berührt hat, ist die Schilderung des Kampfes, den Nina für sich selbst ausfechtet, auf der einen Seite, die Krankheit hinter sich lassen zu wollen, zu leben und ihre offensive Art ihr Leben in Zügen auszukosten. Andererseits ihre Angst und Verzweiflung und immer den Gedanken zu haben, dass der Krebs womöglich zurückkommt. Die Autorin spricht sehr direkt und offen über die Geschehnisse, sie beschönigt nichts, was mir sehr gefallen hat. An mancher Stelle gibt es auch schlichtweg nichts schön zu reden. Ich habe das Buch innerhalb recht kurzer Zeit durchgelesen, ich musste einfach wissen, wie sich Ninas Leben weiterentwickelt.

Fazit:

„Auf Null“ ist ein sehr gelungener Debütroman, der dem Leser, neben sympathischen und authentischen Charakteren, eine berührende, nachdenkliche aber auch sehr humorvolle Handlung bietet !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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