Ursula Poznanski war viele Jahre als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Zuvor studierte sie zehn Jahre lang unterschiedliche Richtungen, die sie ohne Abschluss beendete. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie, Kinder- und Jugendbücher zu schreiben. Ihr Debüt im Bereich Jugendbuch „Erebos“ erhielt zahlreiche Auszeichnungen und bescherte ihr internationale Aufmerksamkeit. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten Autorinnen Deutschlands. Veröffentlicht wurden von ihr bisher unter anderem folgende Werke: „Stimmen“, „Layers“ und „Saeculum“.

Klappentext:

„Es ist klein. Es ist leise. Es sieht alles.
Jona ist siebzehn und seinen Altersgenossen ein ganzes Stück voraus, was Intelligenz und Auffassungsgabe betrifft. Allerdings ist er auch sehr talentiert darin, sich bei anderen unbeliebt zu machen und anzuecken. Auf die hervorgerufene Ablehnung reagiert Jonas auf ganz eigene Weise: Er lässt sein privates Forschungsobjekt auf seine Neider los: eine Drohne. Klein, leise, mit einer hervorragenden Kamera ausgestattet und imstande, jede Person aufzuspüren, über deren Handynummer Jona verfügt. Mit dem, was er auf diese Weise zu sehen bekommt, kann er sich zur Wehr setzen gegen Spott und Häme. Doch dann erfährt er etwas, das besser unentdeckt geblieben wäre, und plötzlich schwebt er in tödlicher Gefahr.“

Elanus

Wichtige Informationen zum Buch:

Elanus

Autorin: Ursula Poznanski

Erscheinungsdatum: 22.August 2016

ISBN: 978-3785582312

Verlag: Loewe Verlag

Cover:

Das Cover ist sehr düster gestaltet, verschiedene Grüntöne bilden ein Muster. Man sieht lediglich ein gelber Punkt, der fast so aussieht, wie ein Auge. Er soll wohl und die Kamera der Drohne darstellen und setzt sich vom Hintergrund ab. Mich hat es gleich angesprochen und es ist gut auf den Inhalt und die Stimmung des Buchs abgestimmt.

Inhalt:

Nachdem ich „Layers“ gehört hatte, was mir leider nicht zugesagt hat, wollte ich gerne noch einmal ein Buch der Autorin lesen, um mir eine Meinung bilden zu können. Ich hatte Glück und durfte dieses Buch, in einer Leserunde diskutieren. Alleine das hat schon sehr viel Spaß bereitet. In ihrem neusten Thriller „Elanus“ verbindet sie sehr aktuelle Themen wie den Einsatz von Drohnen und die damit verbundene Überwachung mit düsteren Geheimnissen und Verschwörungen. Ich bin ganz ehrlich, mir ist die Entwicklung der Technik in dieser Hinsicht ein wenig befremdlich. Mir behagt es nicht, dass man Menschen in jeglicher Situation überwachen kann, wenn es gewollt ist. Es schränkt die Privatssphäre zu stark ein. Wir begleiten Jona, den Protagonisten des Buchs, durch seinen Alltag. Ich bin ganz ehrlich, gerade zu Beginn der Geschichte, hatte ich keinerlei Sympathie für ihn übrig. Er erscheint selbstbewusst, arrogant und rechthaberisch. Wie man sich gut vorstellen kann, eckt er durch sein Verhalten überall an und findet kaum Kontakt zu seinen Mitstudenten. Jona ist hochintelligent, hat aber sehr wenig Sozialkompetenz. Schnell hatte ich das Gefühl, dass er sich durch seine überdurchschnittliche Intelligenz auch für einen besseren Menschen hält, was natürlich vollkommener Blödsinn ist. Seine Entwicklung, die er innerhalb der Geschichte durchläuft, hat mir jedoch sehr zugesagt. Man spürt, wie er versucht sich zu ändern, auf einige wenige Menschen versucht zuzugehen und ihnen letztendlich sogar richtig nahesteht. Wichtig zu erwähnen sind auch die beiden Charaktere, mit denen sich Jona anfreundet: Marlene und Pascal. Pascal erscheint recht unbedarft, hat viel Humor und ist sehr offen. Ich mochte ihn sofort gerne leiden. Marlene ist anfangs ein wenig verschlossen, zeigt nur wenig Facetten von sich. Ihre Beziehung zu Jona entwickelt sich für mich ein wenig zu plötzlich bzw. wird zu schnell positiv verändert.

Aufbau, Struktur & Stil:

Die Handlung wird aus Sicht von Jona, aber leider in der dritten Person geschildert. Ich vermute ja, dass ich mich anfangs besser in ihn und seine Lage hätte hineinversetzen können, wenn sie in der Ich-Perspektive erzählt würde. Das ist aber wirklich nur ein kleiner Kritikpunkt. „Elanus“ hat mich sehr schnell in seinen Bann gezogen und die Autorin versteht es wirklich, mit ihrer Geschichte zu fesseln. Sie baut unzählige Wendungen ein, mit denen ich so nicht gerechnet habe. Wie bei kaum einem anderen Buch habe ich hier intensiv gerätselt und überlegt, was wohl hinter all den Ereignissen stecken könnte, wie sie ausgelöst werden. Ursula Poznanski bezieht den Leser sehr mit in ihre Handlung ein, dass hat mir richtig gut gefallen. Die Spannung wird konstant aufgebaut und zieht sich durch das ganze Buch. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und ich konnte der Handlung durchweg gut folgen. Am Ende waren sogar ein Teil meiner Spekulationen richtig, von der restlichen Auflösung hingegen wurde ich überrascht.

Fazit:

„Elanus“ ist eine spannende Geschichte voller Verschwörungen, in die die Autorin wunderbar aktuelle Themen wie die Überwachung per Drohne eingebaut hat. Für mich ist es ein gelungenes Buch, das ich Euch gerne ans Herz lege !!

Ich gebe gute vier von fünf Funkelchen.

4-funkelchen