Isabel Abedi wurde in München geboren und wuchs in Düsseldorf auf. Nach dem Abitur verließ sie Deutschland für ein Praktikum in der Filmproduktion und lebte in Los Angeles. Zurück in Deutschland absolvierte sie eine Ausbildung zur Werbetexterin. In diesem Beruf arbeitete sie dreizehn Jahre lang und schrieb nebenbei noch Kinder- und Jugendbücher. Heute ist sie hauptberuflich als freie Autorin für mehrere Verlage tätig. Es sind bisher unter anderem folgende Werke von ihr erschienen: „Keine Angst, kleines Nachtgespenst!“, Hier kommt Lola!“ und „Lucian“. In diesem Falle liest sie selbst auch aus ihrem aktuellen Jugendbuch „Die längste Nacht“ vor.

Andreas Steinhöfel entschied sich, nach dem Abitur, zunächst Biologie und Englisch auf Lehramt zu studieren. Nach einem langen Schulpraktikum beschloss er jedoch ein Magister Studium der Anglistik, Amerikanistik und Medienwissenschaften zu absolvieren. Nach Abschluss des Studiums erschien 1991 sein erstes Jugendbuch „Dirk und ich“. Er schreibt ebenfalls Kinder- und Jugendbücher, ist aber auch als Übersetzer, Drehbuchautor und Hörbuchsprecher tätig.

Klappentext:

„Es sind nur ein paar Sätze in einem noch unveröffentlichten Manuskript, das Vita im Arbeitszimmer ihres Vaters findet – aber etwas an ihnen verzaubert und verstört die Siebzehnjährige gleichzeitig. Wenig später bricht sie mit ihren Freunden zu einer Fahrt quer durch Europa auf und stößt in Italien durch Zufall auf den Schauplatz des Manuskripts: Viagello, ein malerisches kleines Dorf. Der Ort strahlt für Vita eine merkwürdige Anziehungskraft aus, die noch stärker wird, als ihr der Seiltänzer Luca buchstäblich vor die Füße fällt. Auf den ersten Blick ist Luca für Vita etwas Besonderes, doch etwas an ihm und seiner Familie kann sie nicht fassen. Noch ahnt sie nicht, dass er sie auf einer Reise tief n ihre Erinnerungen führen wird, an deren Ende etwas stehet, was einst in Viagello geschah – in jener längsten Nacht..“

Die längste Nacht

Wichtige Informationen zum Hörbuch:

Die längste Nacht

Autorin: Isabel Abedi

Sprecher: Isabel Abedi, Andreas Steinhöfel

Erscheinungsdatum: 27. Mai 2016

ISBN:978-3867422956

Verlag: Silberfisch

Cover:

Das Cover ist relativ schlicht gestaltet worden. Im Mittelpunkt steht ein Teil eines Gesichts, das einem jungen Mädchen gehört. Es scheint fast so, als würde sie sich auflösen. Es setzt sich in einer hellen gelben Farbe, gut vom schwarzen Hintergrund an. Ich finde, dass es sehr gut auf den Inhalt abgestimmt ist.

Inhalt:

Für mich war das Hörbuch“ Die längste Nacht“ quasi der erste Kontakt, den ich zu der Autorin Isabel Abedi hatte, zumindest wissentlich. Es ist durchaus möglich, dass ich in der Kindheit mal das ein oder andere Bilder- oder Kinderbuch von ihr gelesen habe, namentlich sagt mir der ein oder andere Titel was. Sie spricht in diesem Werk „Die längste Nacht“ die Verarbeitung eines sehr schlimmen Traumas an. Es beeinflusst das ganze Leben von Vitas Familie. Vita ist die junge Protagonistin in dieser Geschichte. Sie ist siebzehn Jahre alt und hat gerade ihren Abschluss gemacht. Nun stehen ihr alle Türen offen und sie sehnt sich nach Freiheit. Daher hat Vita, gemeinsam mit ihrer Freundin Trixie und deren Partner Danilo, eine Rundreise durch Europa geplant. Vita ist ein sehr offener und ehrlicher Mensch, trägt jedoch auch viel mit sich herum. Es nimmt sie unheimlich mit, dass sie ein so schlechtes bzw. abgekühltes Verhältnis zu ihrer Mutter hat, denn diese lässt seit dem traumatischen Ereignis kaum noch jemanden an sich heran. Sie vermisst die Nähe zu ihr. Ich hatte durch die Erzählungen auch mehr den Eindruck, als sei es ihrer Mutter doch relativ egal, was ihre Tochter so tut. Überhaupt habe ich Vita als sehr reifen Charakter empfunden, sie macht sich über alles und jeden Gedanken, häufig jedoch überflüssig, was ich aber selbst sehr gut nachvollziehen konnte. Allerdings habe ich nicht jede Handlung ihrerseits gut nachvollziehen können, manchmal hat sie vor allem ihren Freunden gegenüber ein wenig seltsam agiert. Auf der Reise lernt sie Luca kennen. Er ist ein sympathischer, aber teils sehr temperamentvoller junger Mann. Ich würde ihn schon auch als Künstler, einen Freigeist, beschreiben. Luca reagiert oftmals sehr emotional und trifft die meisten Entscheidungen eher aus dem Bauch heraus. Auch die Nebencharaktere sind interessant und liebevoll gestaltet worden.

Aufbau, Struktur & Stil:

Die Handlung des Werks „Die längste Nacht“ wird größtenteils aus Vitas Sicht, in der Ich-Perspektive, geschildert. Das hat mir sehr zugesagt. Ein paar kleinere Abschnitte bzw. Kapitel werden auch aus Sicht einer männlichen Figur erzählt. Der gelegentliche Wechsel zwischen den Stimmen war sehr angenehm, wobei ich Isabel Abedi sehr gut folgen konnte. Sie spiegelt mit ihrer Stimme äußerst authentisch die Emotionen der Protagonistin wieder. Oft hatte ich den Eindruck auch die Verbindung zu dem selbst entwickelten Charakter förmlich zu spüren. Die Autorin geht recht behutsam auf die Gefühle der Figuren ein. An manch einer Stelle hat sich die Handlung leider ein wenig gezogen, es kamen auch mal Längen auf. Jedenfalls habe ich das so empfunden. Trotzdem hat mich das Hörbuch berührt und ich war mit kurzen Unterbrechungen auch gefangen von dem emotionalen Chaos, welches Vita durchläuft. Der Erzählstil von Isabel Abedi ist sehr bildlich, sodass ich mir neben den Gefühlen der Charaktere auch die wunderschöne Landschaft direkt vorstellen konnte.

Fazit:

„Die längste Nacht“, erzählt eine spannende Geschichte um ein dunkles Geheimnis, dass das Leben vieler Menschen beeinflusst. Es weckt den Wunsch einfach losfahren zu können und Italien zu erforschen schon :-). Bis auf ein paar kleinere Längen hat mich das Hörbuch überzeugt.

Ich gebe dennoch vier von fünf Funkelchen.

4-funkelchen