Tabitha Suzuma begann schon sehr früh mit dem Schreiben, teils schrieb sie in den Schulstunden. Sie ging nicht gerne zur Schule und da war das Schreiben eine sehr willkommene Abwechslung. Im Alter von 14 Jahren brach sie die Schule ab und jobbte als Tanzlehrerin sowie in einem Center mit Kindern, die unter zerebraler Kinderlähmung litten. Sie studierte dann jedoch später französische Literatur am King’s College in London. Im Anschluss daran arbeitete sie als Lehrerin und unterrichtete Englisch als Fremdsprache. Ebenso arbeitete Tabitha Suzuma als freie Übersetzerin und als Grundschullehrerin. Seit einiger Zeit konzentriert sie sich nun auch beruflich auf das Schreiben und unterrichtet nebenbei als Privatlehrerin Englisch. Im August 2014 erschien ihr Buch „Forbidden“ auf dem deutschsprachigen Markt. „Broken“ ist das zweite Werk von ihr, das in Deutschland veröffentlicht wird.
Klappentext:
„Matheos Leben scheint perfekt: Er ist beliebt, talentiert und hat in Lola seine große Liebe gefunden. Bis zu dem Tag, an dem Schreckliches geschieht. Etwas so Schreckliches, dass es Matheo unmöglich ist, Worte dafür zu finden, und er es tief in seinem Innern vergräbt. Doch ganz allmählich kehrt die Erinnerung an das Geschehene zurück. Und mit ihr das unaussprechliche Grauen, das sogar die Lieben zwischen Lola und ihm zu zerstören droht..“
Wichtige Informationen zum Buch:
Broken
Autorin: Tabitha Suzuma
Erscheinungsdatum: 22.Februar 2016
ISBN: 978-3789147548
Verlag: Oetinger
Cover:
Mir ist die farbliche Gestaltung des Covers sofort ins Auge gestochen, der Großteil des Covers ist hellblau, der Titel des Buchs setzt sich in weiß sehr gut davon ab. Auch gefällt mir das die Buchstaben nicht wie es sonst oft der Fall ist quer, sondern hochkant geschrieben wurden. Am Rand des Covers sieht man einen Jungen, der gerade einen Turmsprung durchführt. Es ist sehr gut auf den Inhalt des Buchs abgestimmt.
Inhalt:
Mir war die Autorin Tabitha Suzuma vorher nicht bekannt, das Debüt „Forbidden“ habe ich bisher nicht gelesen. Mich hat der Klappentext sehr angesprochen, daher bin ich auf das Buch in einem Literaturforum aufmerksam geworden. Die Autorin spricht hier das Leben eines Jungen an, der schwer traumatisiert wird. Sie geht auf seine Lebensumstände ein und erzählt von seinem inneren Konflikt, den das traumatische Erlebnis in ihm ausgelöst hat. Der Junge, von dem ich spreche, heißt Matheo. Matheos Leben erscheint nach außen hin recht normal. Er hat einige Freunde, ist beliebt unter den Mitschülern, gutaussehend. Zu Beginn der Handlung erschien er mir doch ein klein wenig arrogant, muss ich sagen. Er geht, seitdem er klein ist, dem Turmspringen nach und ist sehr erfolgreich in dem Sport. Nach und nach geht die Autorin jedoch auch auf die Schattenseiten seines Lebens ein, die Entwicklung, die Matheo in dem Buch durchläuft, gleicht einer Achterbahnfahrt, wirkt aber sehr authentisch. Durch das Erlebnis bricht sein ganzes Leben zusammen, er beginnt vieles zu hinterfragen und möchte auch einiges ändern, weil er nicht glücklich ist. Auch das Verhältnis der Familienmitglieder untereinander verändert sich stark. Die Familie nimmt mehr Platz in Matheos Leben ein. Die Charaktere, insbesondere Lola, Matheos Freundin und Loic, seinen kleinen Bruder, habe ich als sehr sympathisch und liebevoll gestaltet, empfunden. Beide sind auf ihre Art und Weise sehr eng mit Matheo verbunden.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird in der dritten Person, aus Matheos Sicht, erzählt. In diesem Fall hätte ich mich glaube ich wieder emotional stärker an den Protagonisten binden können, wenn die Autorin die Ich-Perspektive gewählt hätte. Aber auch in diesem Fall fiel es mir nicht sehr leicht, mich in Matheo hineinversetzen zu können. Er tat mir einfach nur leid, weil er nicht weiß, wie er mit den ganzen widersprüchlichen Gefühlen umgehen soll. Genau von diesen Gefühlen lebt aber das Buch und dadurch wird auch die Spannung aufgebaut. Nach und nach, sehr detailliert und bildlich beschreibt Tabitha Suzuma seine Veränderung und die Entwicklung seiner Gefühle selbst. Sie nimmt sich dafür viel Zeit, sodass auch nur langsam die Spannung steigt. Gegen Ende der Handlung jedoch hatte ich das Gefühl, die Ereignisse würden sich überschlagen und passieren viel zu viele Dinge. Das war jedenfalls mein eigenes Empfinden. Das Ende des Buchs hat mich einfach nur wahnsinnig schockiert zurückgelassen, ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, vor allem für Matheo.
Fazit:
„Broken“ hat mich sehr berührt, aufgewühlt, ja sogar schockiert. Am Ende fühlte ich wie Matheo, als wäre das Leben ein großer Scherbenhaufen. Die Altersempfehlung würde ich, glaube ich, aber erst auf 16 Jahre setzen. Es sind schon ein paar sehr schockierende Szenen enthalten.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.