Endlich sollte es soweit sein, der Sommer aller Sommer! Keine Ausreden mehr, ich will endlich Rad fahren – lange Strecken und hohe Hügel bewältigen – ja ich kann große Töne spucken, denn ich bin ja nun stolze Besitzerin eines E-Bikes (und des passenden Blogs) 😛 Egal, strampeln muss man dennoch, sonst bewegt sich da nix. Und, weil ich nun endlich mit meinem Mann mithalten kann, haben wir längere Touren geplant. Um das Gesamtbild perfekt zu machen habe ich gegooglet und bin dabei über die Weehoo-Anhänger gestolpert. Der hat mich auf Anhieb überzeugt und ist günstig im Vergleich zu anderen Anhängern. Also habe ich ihn direkt gekauft. Der Plan ist perfekt – es kann los gehen!

Da wir nun in Bonn wohnen und kilometerweit am Rhein entlangradeln können, wollten wir schöne Wochenenden unbedingt nutzen, um Tagesausflüge einzuplanen. Mittlerweile ist die Maus auch so weit, dass sie ohne Mittagsschlaf auskommt (seufz). Einen Fahrradsitz halte ich aber gerade bei längeren Touren für nicht sinnvoll. Die Maus wird nach längerer Zeit unruhig und möchte sich bewegen – verständlich. Dem wollte ich entgegenwirken, indem sie einen Anhänger bekommt, bei dem sie bei Bedarf auch selber mitstrampeln kann 🙂 Tja und das kann der Weehoo-Kinderanhänger. Er sieht schick aus, die Beschreibung klingt super. Wie er nun aber abschneidet, möchte ich euch nicht vorenthalten:

Weehoo-Kinderanhänger

Die Ergebnisse im Kurz-Überblick

Kurz und knackig

Produkt: Weehoo iGo Turbo

Montagezeit: Knapp 20 Minuten.

Testergebnisse: Keine Ergebnisse von „offiziellen“ Stellen, allerdings mehrere Berichte auf Blogs.

Fazit einrad-kaufen.de: „Der Einrad Fahrradanhänger von Weehoo iGo PRO überzeugt durch einen sehr sicheren Kindersitz und sehr hohe Sicherheitsmerkmale. Die Gurte und Fußriemen sorgen für absolute Sicherheit. Ideal für einen Ausflug mit ihren Kleinen.“

Preis: 399 Euro (Zweisitzer kosten mehr)

Montage: Leicht bis mittel (kommt auf das Geschick an)

Geeignet: Für Kinder ab ca. 92cm (die Altersangabe ab 2 Jahre ist mir zu ungenau, da unsere Maus sehr klein für ihr Alter ist und schon mit 2,5 Jahren nur knapp passt).

Die Weehoo-Herstellerangaben: Das Kindertransportradhat zusätzliche Gepäcktaschen. Befestigt wird das Kind mit einem 3-Punkt Sicherheitsgurt. Am Handgriff kann sich das Kind auch während der Fahrt festhalten. Damit die Füße der Kinder auch beim Treten (es kann, muss aber nicht mittreten) nicht auf dem Aspahlt schleifen, sind Sichereitsriemen angebracht.

Weitere Details (laut Hersteller):

*Bequemer Sitz inklusive Polster und 3-Punkt-Sicherheitsgurt
*Fussriemen verhindern ein Abrutschen der Füsse von den Pedalen
*Der Sitz ist für den Transport leicht abnehmbar (Packmaß 125 x 36 x 86 cm LxBxH)
*Kupplung an der Sattelstütze, kompatibel mit den meisten Fahrrädern
*Adapter für Sattelstützendurchmesser 25,4 / 26,8 / 27,2 / 30,9 / 31,6mm werden mitgeliefert
*Seitentaschen für die Mitnahme von kleinem Gepäck, weitere Fächer am Sitz
*Passt auch mit (fast) allen Gepäckträgern – Packtaschen können auch bei angekuppeltem Weehoo mitgenommen werden
*Geeignet für Kinder im Alter von ungefähr 2 – 7 Jahren
*Robust gebaut, für eine lange Lebensdauer
*Geprüft: der iGo Turbo ist nach mehreren Standards (CPSC, ASTM, EN) geprüft und erfüllt oderübertrifft alle Anforderungen.
*Sicherheitsfahne, Reflektoren, Spritzschutz für Elternrad und Kettenschutz inklusive

Claire-chillt-im-Weehoo

Meine ausführlichen Weehoo-Anhänger Testergebnisse

Handhabung: Um das Handling kümmert sich vorwiegend mein Mann. Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, da mein Mann den Anhänger bei den Testfahrten genutzt hat. Aus Männersicht ist die Handhabung aber einfach. Sobald die Halterung am Sattelrohr befestigt wurde, ist das An- und Abkoppeln der Anhängers keine Kunst mehr. Beim Fahren muss darauf geachtet werden, dass man nun quasi doppelt solange ist. Die Kurven also nicht zu eng nehmen, nicht vom Bordstein herabspringen… Nunja, alles die Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, aber im Wahn dann eben mal vergessen werden 😉 Probleme hatten wir mit der Befestigung der Pedale. Mein Mann ist der typische Prakitker, der Anleitungen konsequent ignoriert. Leider kam er so aber nicht weiter und entschied zunächst die Pedale wegzulassen.

Das Anschnallen via 3 Punkt-Gurt ist kein Problem. Die Maus scheint bequem zu sitzen – bisher hat sie sich zumindest nicht beschwert (das kann sie gut) und sich auf jede neue Fahrt gefreut. Mit dem Anhänger muss man ansonsten darauf achten, den Radweg nicht zu blockieren, wenn man an der Ampel steht etc. Da ist vorausschauendes Fahren ganz praktisch und sinnvoll. Durch die mitgelieferte Fahne ist er aber auch – eigentlich – nicht zu übersehen. Dass es I*** im Straßenverkehr gibt, die einen Anhänger dennoch ignorieren, musst wir schon feststellen, als wir zum Spurenwechsel den Radweg verlassen mussten. Dem Autofahrer wurde der Anhänger dann doch noch bewusst, aber das hätte ins Auge gehen könnte. Man muss mit einem Anhänger wirklich sehr viel aufmerksamer Fahrradfahren, finde ich.

Sicherheit: Wo wir zum Sicherheitsaspekt kommen. Ich halte Fahrradsitze nach wie vor für sicherer, weil sie direkt auf dem Fahrrad sind. Fahrrad-Anhänger – egal welcher Art – empfehle ich eher für lange Ausflüge auf wenig befahrenen Straßen, speziellen Fahrradwegen oder auf Feld- und Waldwegen. In der City rate ich von Anhängern ab. Trotz Fähnchen ist die Gefahr schlichtweg zu groß, dass der Anhänger übersehen oder einfach zu spät bemerkt wird. Wie oft zieht ein Auto knapp nach rechts oder links, weil er meint die Geschwindigkeit des Radlers richtig einschätzen zu können? Das Rad ist dann vielleicht auch vorbei, der Anhänger noch nicht… Im Falle eines Unfalls kann es natürlich auch der Fall sein, dass der Radler auf dem Rad direkt erwischt wird und das Kind im Anhänger sicher ist, so lang der Unfall Frontal oder schräg seitlich geschieht.

Gepäcktaschen-Weehoo

Laut dem ADAC (Test 2008) sind übrigens beide Systeme in vielen Punkten gleichermaßen sicher. Nur in puncto Standfestigkeit liegt der Fahrradanhänger vorn. Laut Studien sollen Kinderanhänger sogar insgesamt ein wenig die Nase vorn haben. Ich bin dennoch skeptisch und nutze meinen Kindersitz bevorzugt in der City und den Anhänger dann für Familienausflüge. Auch, weil das „Abstellen“ meiner Meinung nach ein wenig unhandlich werden kann, wenn man mal eben in den Laden springen möchte. Einen ausführlichen Sicherheitstest vom ADAC oder ADFC habe ich für den Weehoo leider nicht gefunden.

Preis-Leistung: Der Anhänger ist mit knapp 399 Euro sicherlich nicht günstig, aber er ist im Vergleich auch nicht sehr teuer. Fahrradanhänger anderer Hersteller können gern das doppelte bis 5-Fache kosten.

Fahrgefühl: Einer der wichtigsten Punkte ist das Fahrgefühl der Maus 😉 Macht es ihr auch Spaß? Hat sie trotz niedrigem Sitz was zu gucken? Ja und Ja! Sie freut sich auf jede Radtour und schaut begierig von links nach rechts. Sie mag tiefer sitzen, hat aber dennoch einiges zu sehen und zu bewundern. Wenn nicht, erzählt sie ihrem Teddy, der mit im Sitz sitzt eben ein paar Geschichten.

Weehoo-Anhänger

Gesamteindruck: Der Weehoo-Anhänger hat uns überzeugt. Wir freuen uns schon jetzt auf den Sommer und die langen Radtouren. Dank der kleinen Gepäcktaschen rechts und link kann die Verpflegung für die Maus auch direkt im Anhänger untergebracht werden. Mit einem weiteren Rucksack auf dem Rücken ist der restliche Proviant auch gesichert – ein Vorteil gegenüber dem Kindersitz. Da hatte ich keine Möglichkeit einen Rucksack zu tragen, sondern hätte mir Satteltaschen besorgen müssen (was ich aus Faulheit nie geschafft habe). Das wird mit Sicherheit ein großartiger Sommer!