Polly Dugan lebt in Portland und ist regelmäßige Leserin des Magazins „Tin House“. Sie hat bei Powell Books gearbeitet und hat am Tin House Writers Workshop erfolgreich teilgenommen. Ihr erstes Buch veröffentlichte sie im Englischsprachigen Raum und hat den Titel „A Matter of Time“. Sie gewann damit mehrere Auszeichnungen. „Wir zwei und der Himmel dazwischen“ ist ihr erstes Buch, welches sie in Deutschland herausgebracht hat.
Klappentext:
„Garrett hat seinem besten Freund versprochen, sich um dessen Familie zu kümmern, sollte Leo je etwas zustoßen. Schriftlich haben sie es festgehalten, dass Garrett Leos Frau Audrey heiraten und seinen Söhnen ein zweiter Vater sein solle. Das ist jetzt 12 Jahre her. Und Leo ist tot. Garrett kündigt seinen Job und zieht um, um für Audrey und die Kinder da sein zu können. Und was zu Leos Lebzeiten undenkbar war, geschieht. Garrett verliebt sich: in Audrey, in die Jungs und das Leben als Familie. Doch dann erfährt Audrey von dem Versprechen …“
Eine berührende und authentische Geschichte !!!
Wichtige Informationen zum Buch:
Wir zwei und der Himmel dazwischen
Autorin: Polly Dugan
Erscheinungsdatum: 11.Januar 2016
ISBN: 978-3426517888
Verlag: Knaur Taschenbuch
Cover:
Mir gefällt das Cover sehr gut. Der Hintergrund ist schwarz, oberhalb des Titel sieht man eine blaue Wolke, in die der Umriss eines Mannes abgebildet ist. Der Titel selbst geht von blau, über lila bis ins Rosafarbene. Unterhalb des Titels ist eine pinke Wolke zu sehen, in der man die Umrisse einer Familie erkennt. Der Bezug zum Inhalt ist deutlich vorhanden.
Inhalt:
„Wir zwei und der Himmel dazwischen“ ist das Debüt der Autorin, jedenfalls im deutschsprachigen Raum. Sie spricht den Umgang mit der großen Liebe, den Verlust eines Menschen und das Leben danach an.
Wir begleiten Audrey, die Protagonistin durch ihr Leben. Sie hat einen sehr schweren und existenziellen Verlust, den sie erst einmal verarbeiten muss. Wie es oft ist, scheint sie größenteils einzig und allein für ihre drei Kinder Andrew, Brian und Chris die Kraft zu haben, ihr Leben danach einigermaßen aufrechtzuerhalten. Selbst das fällt an einigen Tagen sehr schwer. Dennoch habe ich sie Audrey als starke Frau empfunden. Sie ist eine junge Mutter, die mit diesem plötzlichen Einschnitt zunächst sehr überfordert ist. Was aber eine völlig normale Reaktion ist, gerade dass sie in diesen Tagen eher kraftlos, antriebslos zu sein scheint und sich Zeit zum Trauern nimmt, lässt sie unheimlich authentisch wirken. Aus dem sozialen Umfeld zieht sich fast komplett zurück, lediglich die Beziehung zu ihrer Freundin Erin besteht weiter und sie hilft ihr an allen Ecken, ist stets für sie da. Ich habe sie als sehr liebenswert und auch liebevoll im Umgang mit ihren Söhnen erlebt. Sie steht zu ihnen, egal, in welcher Lage sie sind. Ich mochte Audrey sehr schnell und ihre Entwicklung innerhalb des Buchs ist wirklich glaubwürdig und sehr gelungen dargestellt. Garrett ist, neben den Söhnen, ein weiterer wichtiger Charakter. Er war seit der Schulzeit Leos bester Freund und stand ihm, auch nachdem er weggezogen war, immer recht nah. Auch zu Audrey hatte er stets ein gutes Verhältnis. Nach Leos Tod steht er Audrey und den Söhnen bei, will ihnen helfen, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen. Ohne seine eigene Zukunft zu bedenken, beschließt er spontan der Familie beizustehen. Auch ihn mochte ich sehr schnell. Alle weiteren Charaktere sind unheimlich liebevoll, authentisch und interessant entwickelt worden.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird hauptsächlich abwechselnd aus Sicht von Audrey und Garrett, in der Ich-Perspektive erzählt. Es kommen jedoch, was mir wirklich sehr gefallen hat, auch die Söhne zu Wort. Solch vielseitige Erzählperspektive habe ich bisher noch nie erlebt, sie hat mir jedoch sehr zugesagt. Man hat als Leser somit fast schon das Gefühl, dass man die Familie selbst kenne. Jedenfalls ging es mir so. Der Einblick, den man in die Gefühle und Gedanken der Charaktere erhält, ist wahnsinnig detailliert und es bestand schnell eine enge Verbundenheit. Der Schreibstil ist angenehm, ich konnte der Handlung durchweg gut folgen. Ich war regelrecht gefangen vom Buch und habe es innerhalb kürzester Zeit, trotz der Arbeit, durchgelesen. Besonders hervorheben möchte ich den einfühlsamen und ehrlichen Umgang mit dem Thema Verlust. Das hat mir gut gefallen. Ebenfalls ist es der Autorin gelungen alle Charaktere mit einer eigenen, authentischen Persönlichkeit darzustellen und für mich hatten sie alle ein gutes Maß an Tiefe. Angesichts des Themas, nämlich dem Verlust geliebter Menschen, finde ich das mehr als passend.
Fazit:
„Wir zwei und der Himmel dazwischen“ hat mich sehr berührt und als Leser gefühlt, zu einem Teil der Familie gemacht. Man bekommt einen intensiven Einblick in das Leben der Beteiligten, mir hat es wirklich sehr gut gefallen. Von mir gibts eine klare Leseempfehlung !!
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.
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