Sofie Cramer studierte Politik und Germanistik in Bonn und Hannover. Im Anschluss an ihr Studium absolvierte sie ein Volontariat und arbeitete dann als Redakteurin im Hörfunk. Sie begann Drehbücher sowie Romane zu schreiben und machte sich als Autorin selbstständig, mit dem Titel „Sms für dich“ veröffentlichte sie 2009 ihren Debütroman. Ihr aktueller Roman „Der Himmel kann warten“ erschien im Dezember 2015.

Klappentext:

„Lilly würde alles geben, um noch einmal das Meer zu sehen. Beim Cellospielen eine Gänsehaut zu bekommen, beim Küssen Schmetterlinge im Bauch zu spüren: Sie will jeden Moment genießen. Denn sie weiß, wie kurz das Leben sein kann. Len hat alles aufgegeben: seine Musik, seine Freunde und vor allem sich selbst. Seit jenem tragischen Tag vor zwei Jahren ist jeder Moment eine Qual. Denn er weiß, wie grausam das Schicksal sein kann. Lilly und Len. Beinahe wären sich nie begegnet. Beinahe hätten sie es nicht gewagt – das Abenteuer ihres Lebens. Aber manchmal muss der Himmel einfach warten …“

Der Himmel kann

Eine berührende Geschichte mit zwei Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten !!

Wichtige Informationen zum Buch:

Der Himmel kann warten

Autorin: Sofie Cramer

Erscheinungsdatum: 18.Dezember 2015

ISBN: 978-3499271434

Verlag: Rowohlt Verlag

Cover:

Mir ist das Cover sofort aufgefallen. Ich finde es wirklich wunderschön, auch wenn es sehr schlicht gestaltet wurde. Man sieht einen Sternenhimmel, unten am Boden sind nur die Umrisse einiger Bäume abgebildet. Auch die Schrift, die etwas verschnörkelt ist, passt sehr schön in dieses Bild. Ein inhaltlicher Bezug ist hier auch gegeben.

Inhalt:

„Der Himmel kann warten“ war das erste Buch, das ich von Sofie Cramer gelesen habe, aber soviel kann ich schon sagen, sicherlich nicht mein letzter Roman von ihr. Die Themen, die die Autorin anspricht, berühren, verändern und bewegen das Leben eines jeden Menschen, der mit ihnen zu tun hat. Sofie Cramer berichtet vom Leben zweier Familien, die sehr unterschiedliche aber dennoch ähnliche Schicksalsschläge durchleben müssen. Die eine Familie hat ihr Kind verloren, die andere Familie kämpft um das Überleben ihrer ältesten Tochter. Für sind beides wirklich schreckliche Vorstellungen, auch wenn ich keine Mutter bin, mag ich mich gedanklich damit nicht zu intensiv auseinandersetzen, es berührt mich jedoch sehr. Es hat mal ein sehr kluger Mann gesagt, Kinder sollten nicht vor ihren Eltern sterben müssen. Dem kann ich mich nur anschließen. Die beiden Protagonisten Lilly und Len mochte ich von Beginn an sehr gerne, sie waren mir gleich sympathisch, auch wenn sie vom Charakter her sehr unterschiedlich sind. Vor allem in Lilly konnte ich mich gut hineinversetzen. Sie ist ein junges Mädchen, das sich nichts sehnlicher wünscht, als ein normales Leben zu führen und gesund zu sein. Ihr eigenes Leben wird größtenteils durch ihre Erkrankung bestimmt. Viele Sachen darf oder kann sie aufgrund ihres Herzfehlers nicht machen, der Wunsch noch richtig viel zu erleben ist jedoch sehr groß. Sie hat nicht viele Freunde, dabei ist sie doch ein intelligentes, warmherziges und interessantes Mädchen. Das konnte ich nicht so ganz nachvollziehen, sie tat mir schon sehr leid. Aber auch die Familie leidet stark unter Lillys Herzschwäche. Len ist ein ebenfalls ein sympathischer Charakter, wenn gleich er sehr verloren in seinem Leben wirkt, wie ich fínde. Er hat sich selbst durch den Verlust aufgegeben, das Einzige, was ihn aufrecht hält, ist seine Arbeit. Spaß gönnt er sich nicht mehr, er denkt, dass er es nicht verdient hat, sein Leben zu genießen. Die Last, die er mit sich herumträgt, ist wirklich viel zu groß für einen jungen Menschen alleine. Von seinen Freunden und Bandkollegen hat er sich auch zurückgezogen, er lebt völlig eingeigelt.
Mir hat die Entwicklung von Lilly und Len während der Handlung wahnsinnig gut gefallen, sie zeigt authentisch, wie man an Erlebnissen und Fehlern wachsen kann und muss. Auch die weiteren Charaktere haben mir gut gefallen, sie wurden liebevoll und interessant gestaltet.

Aufbau, Struktur & Stil:

Die Handlung wird in der dritten Person, aus Lillys und Lens Sicht, erzählt. Die Kapitel sind immer abwechselnd aus Sicht der Protagonisten beschrieben, sodass man einen wirklich intensiven und detaillierten Einblick in ihre Leben und Gedanken bekommt. Das hat mir sehr gut gefallen, auch die eindeutige Aufteilung fand ich sehr gut. So kommt der Leser nicht durcheinander. Da es ein eher schwieriges Thema ist, habe ich einen behutsamen und sensiblen Umgang seitens der Autorin erwartet und wurde nicht enttäuscht. Ich habe die Ängste der Familien aber auch der Protagonisten sehr gut verstehen können, ihre Ängste und Sorgen kamen authentisch bei mir an und haben mich stark berührt. Sofie Cramer hat es durch ihre bildliche und einfühlsame Schreibweise geschafft, mich an das Buch zu fesseln und ich habe es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen.

Fazit:

„Der Himmel kann warten“ ist ein berührendes Buch über eine schicksalhafte Begegnung zweier junger Menschen, in deren Leben danach nichts mehr ist oder sein wird, wie zuvor. Mir hat es sehr gut gefallen.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.

4-funkelchen