Chevy Stevens arbeitete vor ihrer Tätigkeit als Autorin, sowohl im Vertrieb von Geschenkartikeln wie auch als Immobilienmaklerin. 2011 veröffentlichte sie sehr erfolgreich ihren Debütroman „Still Missing-Kein Entkommen“. Sie erhielt für diesen Roman den „International Thriller Award“. Es folgten die Romane „Never Knowing-Stille Angst“, Always Watching-Blick in die Angst“ und „That night-Schuldig für immer“.

That night-Schuldig für immer

Klappentext:

„WENN DU SIE NICHT GETÖTET HAST, WER DANN?
Sie haben dich verurteilt. Wegen Mordes an deiner Schwester. Du weißt nicht, was in jener Nacht geschehen ist. Aber du weißt, dass der wahre Mörder irgendwo dort draußen sein muss. Und jetzt kommst du frei. Als die rebellische Toni achtzehn Jahre alt ist, wird ihre jüngere Schwester Nicole am See ermordet. Man verurteilt Toni und ihren Freund Ryan dafür. Jahre später wird Toni auf Bewährung entlassen. Sie will nur eines: ein neues Leben beginnen. Doch was damals geschehen ist, ist noch lange nicht vorbei …“

That night

Spannend, düster, mitreissend !!!

Wichtige Informationen zum Buch:

That night-Schuldig für immer

Autorin: Chevy Stevens

Erscheinungsdatum: 25.Juni 2015

ISBN: 9783596030330

Verlag: Fischer Taschenbuch

Cover:

Das Cover ist ansprechend gestaltet worden. Die Farbe Blau überwiegt dabei, denn das Wasser spielt auf vielen Arten eine entscheidende Rolle im Buch. Es ist inhaltlich gut aufeinander abgestimmt worden.

Inhalt:

Für mich war „That night-Schuldig für immer“ der erste Roman, den ich von der Autorin Chevy Stevens gelesen habe. Die Handlung ist wirklich düster und an manch einer Stelle war ich stark versucht, den ein oder anderen Protagonisten in dem Buch schütteln zu wollen, damit sie wach werden. Das Buch spricht neben dem schrecklichen Mord, auch in sehr authentischer Art und Weise wichtige Themen wie Mobbing in der Schule, die erste große Liebe, Schuldzuweisungen aber auch das Leben, nachdem man aus dem Gefängnis entlassen wird, die Resozialisation in der Gesellschaft an. All diese Dinge muss die Protagonistin Toni durchleben. In mancher Hinsicht konnte ich sie nicht verstehen, sie ist vom Typ her eher rebellisch, teils aufmüpfig, versucht den elterlichen Auflagen, was Uhrzeiten, zu denen man zuhause sein soll, immer entgegen zu wirken. In der Schule hat sie nicht viele Freunde, ist aber dennoch anfangs keine Außenseiterin. Dies ändert sich, nachdem sie eine Beziehung mit Ryan eingeht, die so manch einem Mädchen gegen den Strich geht. Kurze Zeit später beginnt das konzentrierte Auflauern gewisser Mädchencliquen, die es auf sie abgesehen haben. Sie zerstören Freundschaften von Toni, in dem sie Gerüchte in Umlauf bringen. Toni zieht sich immer mehr zurück, Ryan ist, wie es scheint ihr einziger Halt, nicht einmal ihre Eltern, allen voran ihre Mutter, glaubt ihr oder unterstützt sie. Leider zieht sich dies wie ein roter Faden durch Tonis Leben. Mir tat sie oftmals wirklich sehr leid. Ihre Eltern konnte ich die ganze Handlung über überhaupt nicht verstehen, wie kann man zunächst einmal denken, dass das eigene Kind seine Schwester ermordet haben kann? Da fehlt mir schon jedes logische Denken dafür, sollte man als Eltern nicht sowas wie einen Instinkt oder Bauchgefühl besitzen, was die eigenen Kinder angeht? Vor allem fehlt es mir an Vertrauen in ihre eigene Tochter, wobei ich leider glaube, dass es nicht unrealistisch geschildert wird, was mich umso betroffener macht. Mir war Toni recht schnell sympathisch und auch zu ihrem Freund, dem scheinbaren Draufgänger Ryan hatte ich doch verhältnismäßig schnell einen guten Draht. Er hat so eine leicht gefährliche, mysteriöse Art, ist Toni gegenüber jedoch immer ehrlich und liebevoll. Auch die weiteren Charaktere sind in ihrer Entwicklung und Gestaltung sehr authentisch gelungen.

Aufbau, Struktur & Stil:

Erzählt wird die Handlung in der Ich-Perspektive, was mir wieder einmal sehr gut gefallen hat. Die Geschichte spielt in zwei verschiedenen Zeitebenen, in der Vergangenheit und der Zeit nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis. Die Zeitebenen springen regelmäßig hin und her, ich hatte jedoch keinerlei Probleme der Handlung zu folgen. Leider hat es doch gut 50 Seiten gebraucht, bis mich das Buch gefesselt hat. Danach jedoch konnte ich es kaum noch weglegen und habe sehr mit der Protagonistin Toni mitgelitten und mitgefiebert, weil ich selbst nun auch endlich wissen wollte, was vor so langer Zeit passiert ist. Mir hat die Art und Weise des Spannungsaufbaus dennoch zugesagt und auch die Beschreibungen der (zwiegespaltenen) Gefühle von Toni waren für mich überaus authentisch dargestellt. Die Autorin schafft einfach eine tolle, zum Teil sehr düstere Atmosphäre. Ich konnte sie wirklich verstehen und habe mich gefühlt, als würde ich alles wirklich miterleben. Wirklich gelungen finde ich auch das Ende, auf der einen Seite, weil ich in dieser Form gar nicht damit gerechnet hatte, die Autorin versteht es wahnsinnig gut den Leser auf eine falsche Fährte zu bringen, auf der anderen Seite mag ich es, weil es ein Ende ist, das mir gefällt.

Fazit:

„That night“ ist ein düsterer, spannender Thriller, der zwar ein wenig Anlaufzeit brauchte, mich aber danach voll überzeugen und mitreißen konnte !! Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.

4-funkelchen