Harriet Lane arbeitete als Redakteurin und Autorin für die Zeitungen „Tatler“ und „Observer“. Ebenfalls schrieb sie als freie Autorin für den „Guardian“, „Telegraph“ und „Vogue“. Im Jahr 2012 erschien ihr Roman „Alys, Always“ im englischsprachigen Raum und bekam viel Zuspruch. „Denn nichts ist vergessen“ ist ihr Debüt im deutschsprachigen Raum und erschien 2014.

Denn nichts bleibt vergessen

Klappentext:

„»Du erinnerst dich nicht an sie – aber sie hat dich nicht vergessen.« Nina und Emma sind beide Anfang vierzig und leben in Nordlondon, haben darüber hinaus aber nur wenig gemeinsam: Nina, elegant, weltgewandt und unabhängig, ist eine erfolgreiche Künstlerin und führt eine harmonische Ehe, ihre Tochter ist fast erwachsen. Emma dagegen sieht sich völlig dem Chaos ihres Familienalltags ausgeliefert, mit zwei kleinen Kindern, notorischen Geldsorgen und einer strapazierten Beziehung. Aus einer scheinbar zufälligen Begegnung heraus, freunden sich die beiden an – für Emma, von Ninas Gesellschaft fasziniert und geschmeichelt, eine willkommene Abwechslung. Doch Nina verfolgt eine andere Agenda und spielt ein undurchsichtiges Spiel. Denn wovon Emma nichts ahnt: Sie und Nina sind sich vor langer Zeit schon einmal begegnet. Und Nina erinnert sich genau, was damals passiert ist …“

Nichts bleibt

Wichtige Informationen zum Buch:
Denn nichts bleibt vergessen

Autorin: Harriet Lane

Erscheinungstermin: 07.November 2015

ISBN: 978-3458361169

Verlag: Insel Taschenbuch

Cover:
Auf dem Cover überwiegt die Farbe blau bzw. türkis eindeutig. Man sieht den Schatten einer Frau. Ingesamt ist es farblich sehr düster. Das Cover hatte für mich, bevor ich das Buch gelesen habe und nur den Klappentext kannte, wenig Bezug zum Inhalt. Letztendlich ist es aber sehr aussagekräftig.

Inhalt:

„Denn nichts bleibt vergessen“ ist ein Buch, dass ich eher als psychologischen Spannungsroman einordnen würde, denn auch wenn es teils spannend ist, trifft für mich der Begriff Thriller in diesem Fall nicht zu. Es ist auf jeden Fall eine Handlung voller Intrigen, die von Rache bestimmt wird.
Als Leser begleitet man die Protagonistinnen, Emma und Nina durch deren Leben. Die beiden Frauen sind sehr verschieden, alleine durch ihren Lebensstil weisen sie nicht viele Gemeinsamkeiten auf aber auch der Charakter könnte unterschiedlicher nicht sein. Nina ist eine sehr erfolgreiche, toughe Künstlerin, die ihren Lebensunterhalt mit dem Malen und dem Ausstellen ihrer Bilder finanziert. Sie ist zum zweiten Mal verheiratet und hat eine Tochter. Ich mochte Nina und ihre Art von Beginn an eher nicht, sie war mir zu kühl, selbst gegenüber Freunden und ihrem Mann erscheint sie eher abweisend. Für mich war sie eine Spur zu tough bis hin zu arroganten, überheblichen Zügen. Zu Emma hingegen hatte ich sofort ein intensiveres Verhältnis. Sie ist zweifache Mutter und mit den beiden Kindern stellenweise einfach überfordert. Emma tut, was sie kann, hat aber extrem selten Zeit sich auszuruhen oder einfach etwas für sich zu tun. Sie ist schlichtweg ausgepowert und sehnt sich nach einfach danach mehr Zeit mit ihrem Mann oder auch Freunden verbringen zu können. Ich glaube aber, dass sich jede Mutter in ihrem Alltag und auch den einhergehenden Problemen wiederfinden kann. Ich würde Emma als fürsorgliche Mutter und sympathischen, bescheidenen Menschen einordnen. Die Charaktere sind allesamt sehr facettenreich und interessant gestaltet.

Aufbau, Struktur & Stil:
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive, jedoch wechseln sich die beiden Protagonistinnen ab. Zu Beginn gibt es also zwei unterschiedliche Handlungsstränge, die die Autorin gut miteinander verbindet. Durch die wechselnde Erzählweise erfährt man als Leser sehr viele Details der Handlung, in denen sich die Autorin leider stellenweise ein wenig verliert, so hatte ich den Eindruck. Zwischendurch musste ich leider den Sinn der detaillierten Schilderung hinterfragen, bis zum Ende des Buchs, hat er sich mir nicht erschlossen. Auf der anderen Seite fand ich es, vor allem bei den Kapiteln, die aus Emmas Sicht erzählt werden, doch interessant, da sie sehr authentisch und offen über ihre Empfindungen redet. Nach und nach, wie bei einem Puzzle werden die Handlungen miteinander verbunden. Mit dem Ende konnte mich die Autorin überraschen, ich hätte nicht mit einem solchen Abschluss gerechnet. Dennoch war mir das Ende zu abrupt, ich hätte in dem Falle als Leser dann gerne noch ein paar Details erfahren.

Fazit:
Durch die sehr genaue, detaillierte Schilderung vieler Alltagssituationen konnte für mich keine anhaltende Spannung aufgebaut werden. Die Idee hinter der Handlung gefällt mir jedoch sehr gut und auch die Charaktere konnten mich größtenteils überzeugen.

Ich gebe drei von fünf Funkelchen.

3-funkelchen